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Formelsport Allgemein
12.06.2023

BOSS GP: Hier macht Motorsport noch Spaß

Die Premiere der Red Bull Ring Classics kann als Erfolg verbucht werden. Die BOSS GP lieferte starke Sounds, enge Positionskämpfe und „Donuts“ am Ende des Rennens und sorgte damit für Begeisterung beim Publikum. Wie üblich nahmen die Formel-1-Autos ihre Positionen vorne in der Startaufstellung ein. In der zweiten Startgruppe war Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) tonangebend.

Es dauerte in beiden Rennen nicht lange und Pizzonia mischte sich mit dem getunten Dallara World Series 4.5 in den Kampf um den Gesamtsieg ein. Während er zunächst den älteren Benetton B197 von Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) überholte, ließ er sich auch auf einen Positionskampf mit Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im schnelleren Toro Rosso STR1 ein. In beiden Rennen konnte Pizzonia zwischenzeitlich sogar die Führung übernehmen und sich einige Runden an der Spitze halten. Doch gegen Ende der Rennen schaltete Gerstl noch einmal einen Gang höher und nützte die 900 PS seines Cosworth-V10, um sich die Führung abermals zu sichern. Mit den Saisonsiegen 5 und 6 bleibt Rekordmeister auch auf Kurs zum nächsten BOSS GP-Meistertitel. Diesen Kurs hat auch Antonio Pizzonia in der OPEN-Klasse eingeschlagen. Der Brasilianer feierte seinen Sieg im Sonntagsrennen zur Freude der Fans in der Niki-Lauda-Kurve mit Burnouts. Rang 2 ging an Paul O’Connell (IRE, HS Engineering) im 3,3-Liter-World-Series, der auch im Gesamtklassement im Vorderfeld zu finden war.

Colombo schlägt auch Vettel

Die Spitzenplätze in der FORMULA-Klasse waren hart umkämpft: Auch wenn Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) und Fabian Vettel (GER, Top Speed) mehrere Versuche starteten, Simone Colombo (ITA, MM International) die Siege streitig zu machen, blieb dieser auch bei den Überrundungen geduldig und gewann erneut zweimal vor Ghiotto. Mit Saisonsieg Nr. 5 entflieht Colombo nun auch in der Meisterschaftswertung seinen Gegnern. Fabian Vettel lag zwischenzeitlich schon auf Rang 2, gegen Ende der Rennen verlor der 24-Jährige aber ein wenig an Tempo, was Ghiotto die Möglichkeit gab, wieder vorbeizuziehen. Mit zwei dritten Plätzen bewies Vettel aber seine fahrerischen Qualitäten im Formel-Rennwagen, eine Fortsetzung folgt womöglich schon in Misano. Ein ebenso sensationelles GP2-Debüt absolvierte Alexander Geier (AUT, Geier Racing). Im Samstagsrennen kam er hinter Vettel auf Rang 4 ins Ziel, im Sonntagsrennen lag er zwischenzeitlich bereits auf Rang 3, bevor er mit einem Getriebeproblem das Rennen wenige Runden vor dem Ende aufgeben musste.

Mit Pirouette zum Sieg

SUPER LIGHTS-Fahrer Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) war mit technischen Problemen voriges Mal in Hockenheim frühzeitig abgereist. Doch die Reparatur lohnte sich, mit zwei tollen Rennen trug sich der Rookie in die Siegerlisten ein. Vor allem das zweite Rennen war an Dramatik kaum zu überbieten: Nach einem Dreher in Kurve 3 und einem zweiten beim Zurückkommen auf die Strecke war er bereits weit hinter Henry Clausnitzer (GER, WF Racing) zurückgefallen. Zwei Runden vor Schluss schaffte Eisinger-Sewald im Ralt-Formel-3000 aber doch noch den Anschluss und überholte schließlich den leistungsschwächeren World-Series-Boliden von Clausnitzer. Für Eisinger-Sewald war es ein gefeierter Doppelsieg, Clausnitzer bleibt Tabellenführer.

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Die Big Open Single Seater Series setzt die Europa-Tournee nächstes Monat fort. Am 22./23. Juli 2023 werden in Misano Adriatico Punkte in den Klassen OPEN, FORMULA und SUPER LIGHTS vergeben.

Fabian Vettel (GER, Top Speed), zweimal Dritter in der beim Debüt in der BOSS GP FORMULA-Klasse: „Der GP2 war schon eine immense Herausforderung zu Beginn, ich habe das Auto aber sehr schnell verstanden. Ich hätte selbst nicht damit gerechnet, dass es so schnell so gut funktioniert und ich noch Champagner versprühen darf – die Jungs vorne sind schon schnell unterwegs. Es hat mir sehr gut gefallen, am Abend im Fahrerlager zusammenzusitzen, zu grillen – so muss Motorsport sein!“
 
Simone Colombo (ITA, MM International), Doppelsieger BOSS GP FORMULA-Klasse: „Ich wusste, dass einige neue Fahrer mit dabei sind, die schnell sein können. Wir waren fünf, sechs Fahrer, die ähnlich schnell waren, darum habe ich versucht, vom ersten Training an schnell zu sein. Zum Glück war ich im Qualifying vorn, das hat mich in eine gute Ausgangslage für die Rennen gebracht. Mit Pizzonia und Vettel im gleichen Feld zu starten, ist für mich ein große Ehre!“
 
Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing), Doppelsieger BOSS GP SUPER LIGHTS-Klasse: „Mir gefällt die Serie extrem gut, es war die richtige Entscheidung hierher zu kommen. Die anderen Teams haben uns auch geholfen, das Auto nach dem letzten Rennen reparieren zu können. Im Qualifying hatten wir noch Probleme mit dem Schaltgestänge, in den Rennen lief das Auto dann aber bestens.“