Formelsport Allgemein
05.04.2023
BOSS GP Racing Series: „Wir fahren Geschichte!”
Legendäre Autos und Fahrer versammeln sich zu Ostern an der Côte d'Azur, um Rennen zu fahren und über die „gute, alte Zeit“ zu erzählen. Zusammen mit Tausenden Zuschauern feiern sie den Rennsport verschiedener Epochen, darunter auch die modernen Monposto-Boliden der letzten 25 Jahre aus der BOSS GP Racing Series. Jene Rennserie, die Autos von ungeheurem materiellen und emotionalem Wert versammelt, und sie den Zuschauern in Action präsentiert. All das geschieht beim Saisonstart in Le Castellet vor den Augen zahlreicher französischer Rennlegenden. Angekündigt haben sich Rene Arnoux, Yannick Dalmas, Jean-Pierre Jarier, Eric Helary, Gerard Larrousse, Franck Montagny und Jean Alesi. Letzterer wird beim BOSS GP-„Grid Walk“ auf seinen Rennwagen aus dem Jahr 1997, den Benetton B197 des Deutschen Ulf Ehninger (ESBA Racing), treffen.
Aufgeteilt auf vier Klassen (BOSS GP F1, OPEN, FORMULA, SUPER LIGHTS) begeben sich 20 Piloten und ihre Teams zum Saisonauftakt nach Le Castellet. Dort geht es um die ersten Meisterschaftspunkte und Trophäen. Darunter Titelverteidiger Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) im Toro Rosso STR1, sein Teamkollege Thomas Jackermeier (GER) im STR3 und der Franzose Didier Sirgue (LRS Racing) im Jaguar R3. Auch ein Dutzend GP2-Boliden (heute Formel 2) und AutoGP-Wagen versuchen die berühmt-berüchtigte Signes-Kurve am Ende der Mistral-Geraden schnellstmöglich zu bezwingen. Alle Augen werden Freitagmittag aber auf das Sensations-Comeback von Ex-Formel-1-Fahrer Antonio Pizzonia (BRA) gerichtet sein. Mit der Verpflichtung des ehemaligen Jaguar- und Williams-Piloten ist dem österreichischen Team HS Engineering ein Coup geglückt: „Es ist fast acht Jahre her, dass ich das letzte Mal einen Einsitzer gefahren bin, als ich mit Zele-Racing in der AutoGP gefahren bin, und ich kann es kaum erwarten, wieder das Gefühl zu haben, ein Formelauto ans Limit zu bringen“, sagt Pizzonia vor dem Saisonstart. Der Brasilianer wird den modifizierten World-Series-Wagen mit V8-Motor von Gibson die ganze Saison über in der OPEN-Klasse steuern.
Auf der bis vor kurzem noch von der Formel 1 genutzten Rennstrecke werden neben der BOSS GP Racing Series weitere legendäre Rennwagen zu sehen sein. Darunter Formel-1- und Formel-2-Rennwagen der 70er- und 80er-Jahre. Dazu gesellen sich der FIA Historic Formel-3-Europacup, die Formel Ford mit Autos vor 1993, die Lotus-Trophy und Langstrecken-Renner. Letztere nehmen Samstagabend ein 6-Stunden-Rennen in Angriff.
Für die BOSS GP Racing Series stehen Freitag zwei Trainings, Samstag das Qualifying und ein Rennen sowie Sonntag ein weiteres Rennen am Programm. Die Rennen starten jeweils nach dem VIP Grid Walk um 15:15 Uhr. Die Renndauer am Samstag (20 Minuten) unterscheidet sich von jener am Sonntag (25 Minuten) – Punkte werden für beide Rennen allerdings gleich viele vergeben. Doch neben den Punkten und Pokalen steht vor allem der Spaß, das Adrenalin und die Begeisterung der Piloten und der Fans im Vordergrund dieses Spektakels.