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Formelsport Allgemein
11.04.2023

Saisonstart der BOSS GP: Weltmeister-Ferrari als Taktgeber

Der Formel-1-Ferrari F2008 des US-Amerikaners Peter Mann führte als „Pacemaker“ das Feld der BOSS GP Racing Series in das erste Saisonrennen. Das war nur eines von zahlreichen Highlights beim Grand Prix de France Historique am Circuit Paul Ricard.

Abermals behielten sowohl Ingo Gerstl (AUT, Top Speed) als auch sein Toro Rosso STR1 Formel-1-Wagen einen „kühlen Kopf“. Der Rekord-Meister sicherte sich in den ersten zwei Saisonrennen beide Gesamtsiege in der BOSS GP-Königsklasse der Formel-1-Boliden. Seine Siegertrophäen bekam der Salzburger von den französischen Rennlegenden Jean Alesi, Rene Arnoux und Jean-Pierre Jarier auf einer stimmungsvollen Bühne im Paddock überreicht. Den Applaus der Fans genossen mit Gerstl auch Benetton-Fahrer Ulf Ehninger (GER, ESBA Racing) als Zweiter und Jaguar-Pilot Didier Sirgue (FRA, LRS Racing) als Dritter im ersten Rennen.


Pizzonia gewinnt beim Formel-Comeback

Der ehemalige Formel-1-Pilot Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering) verteilte vor dem Start noch fleißig Autogramme, bevor er wenige Minuten später Rundenzeiten unter 1:50 Minute in den 5,8 Kilometer langen Kurs brannte. Der 42-Jährige gab in Le Castellet sein Debüt in der BOSS GP Racing Series. Im World-Series-Boliden mit dem weit über 600 PS-starken V8-Gibson-Aggregat setzte er zur Freude seines Teams eine beeindruckende Bestzeit von 1:47.092 – die Siege in der OPEN-Klasse waren somit nur noch Formsache. Es waren die ersten Siege für Pizzonia in einem Formelwagen seit seinem Triumph in der Auto-GP-Meisterschaft vor acht Jahren. Pizzonia wird für HS Engineering auch die komplette weitere Saison bestreiten.


Fortsetzung im Duell Colombo gegen Ghiotto

Brisant ging es in der FORMULA-Klasse zur Sache: Pole-Sitter Marc Faggionato (MCO), erstmals in den Farben von MM International, blieb am Start zur Aufwärmrunde stehen und musste somit den fliegenden Rennstart als Letzter in Angriff nehmen. Doch schon nach wenigen Kurven war der Paul-Ricard-Spezialist wieder im Spitzenfeld angekommen. Dort kam es schon in der ersten Runde zur Fortsetzung des Duells zwischen Simone Colombo (ITA, MM International) und Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) in ihren GP2-Dallaras. Nach einem Ausrutscher Colombos und einer anschließenden Kollision zwischen den beiden Italienern war das Rennen für Ghiotto vorbei, Colombo wiederum musste sich in seiner Box eine neue Fahrzeugnase abholen. All das half Faggionato dabei, den Zwischenfall am Vorstart vergessen zu lassen und in Richtung Sieg zu rasen. Ebenso für eine Aufholjagd belohnt wurde Colombo, der Rang 2 holte.

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Im zweiten Rennen war die Reihenfolge schnell sortiert. Am Start versuchte Ghiotto gleich an Colombo vorbeizuziehen, dies gelang allerdings nicht und mit Fortdauer des Rennens vergrößerte sich der Vorsprung zwischenzeitlich auf rund fünf Sekunden. Schließlich überquerte Colombo die Ziellinie 2,5 Sekunden vor Ghiotto und 24,7 Sekunden vor „Checco“ Malavasi (ITA, Scuderia Palladio). Malavasi wiederholte damit seinen Podestplatz aus Rennen 1. Pech hatte am Sonntag Marc Faggionato: Nachdem der Monegasse beim Grand Prix de France Historique am Samstag in gleich drei Rennen angetreten war und in allen – inklusive der BOSS GP – den Sieg errang, musste er heute sowohl im Rennen zur Formel Ford als auch beim zweiten BOSS GP-Rennen vorzeitig aufgeben. Faggionato blieb damit die Chance auf einen weiteren Doppelsieg nach Brünn 2018 verwehrt.


Erfolgreiches Debüt für Clausnitzer

Rookie Henry Clausnitzer (GER) und sein Team WF Racing bejubelten zwei Zielankünfte bei ihrem ersten BOSS GP-Rennwochenende. Im World-Series-Tatuus wurden sie für zwei Klassensiege bei den Sechszylindern der SUPER LIGHTS mit der vollen Punktezahl belohnt.

Die nächste Gelegenheit für Teams und Fahrer in ihren Big Open Single Seater auf die Rennstrecke zu gehen, ist in vier Wochen (5.–7. Mai) in Baden-Württemberg. Traditionell geht dort die BOSS GP Racing Series beim Bosch Hockenheim Historic zu Ehren Jim Clarks an den Start. 

Antonio Pizzonia (BRA, HS Engineering), Doppelsieger BOSS GP OPEN-Klasse Paul Ricard: „Als ich den Anruf vom Team bekommen habe, habe ich sofort ‚ja' gesagt, weil ich schnelle Autos einfach liebe. Ich bin immer noch in Form, weil ich sehr viel Kart fahre. BOSS GP ist eine großartige Meisterschaft, eine Menge schöner Autos … das erste Wochenende war jetzt mehr, um sich ans Auto zu gewöhnen, an die G-Kräfte und die Geschwindigkeiten – da ist schon noch einiges drin.“

Henry Clausnitzer (GER, LRS Racing), Doppelsieger BOSS GP SUPER LIGHTS-Klasse Paul Ricard: „Wie bei der richtigen Formel 1 auf der Start-Ziel-Geraden zu stehen, war eine tolle Erfahrung vor einer super Kulisse. Meine Lackierung (Anm. Farben des Weltmeister-Renault von Fernando Alonso) kommt in Frankreich natürlich gut an. Ich genieße die Zeit und bin froh, dass ich hergekommen bin.“
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