Stuttgart. Weniger als eine Sekunde trennte die zehn Schnellsten im Qualifying zum Saisonauftakt des Porsche Mobil 1 Supercup in Monte-Carlo. Die ersten beiden Startreihen gingen dabei an die Teams GP Elite und BWT Lechner Racing. Die Pole-Position für das Rennen am Sonntag sicherte sich GP-Elite-Fahrer Larry ten Voorde, der zuvor bereits im Training die Bestzeit erzielt hatte. Der Niederländer teilt sich die erste Startreihe mit dem Briten Harry King, der den 3,337 Kilometer langen Formel-1-Kurs rund zwei Zehntelsekunden langsamer umrundete. Drittschnellster war Kings Teamkollege bei BWT Lechner Racing, der 19 Jahre junge Porsche-Junior Bastian Buus aus Dänemark. Startplatz vier fuhr Loek Hartog heraus, der ebenfalls für das Team GP Elite antritt.
„Ich glaube, das wäre gegen Ende noch schneller gegangen“, analysierte Larry ten Voorde, der die Bestzeit schon zu Beginn des Qualifyings auf seinem ersten Satz Reifen erzielte. „Aber auf den Runden mit dem zweiten Reifensatz habe ich zu viele Fehler gemacht.“ Ähnlicher Ansicht war auch Harry King. „Die Strecke wurde gegen Ende des Qualifyings definitiv schneller. Leider musste ich meinen letzten Angriff auf die Bestzeit von Larry wegen einer Roten Flagge vorzeitig beenden“, fasste der Brite zusammen. Tatsächlich wurde das Qualifying zwei Mal aufgrund von kleineren Unfällen unterbrochen, die auf der vergleichsweise schmalen Piste in den Straßenschluchten von Monte-Carlo fast immer zu Streckenblockaden führen.
Pech und Glück im Minutentakt kennzeichneten den Verlauf des Qualifyings für Porsche-Junior Bastian Buus. „Ich war mit meinem zweiten Satz Reifen auf einer schnellen Runde, die ich wegen der ersten Roten Flagge abbrechen musste. Danach war ich allerdings der Einzige in der Spitzengruppe, der vor der zweiten Unterbrechung noch eine Runde ohne Behinderung absolvieren konnte. Das war meine schnellste Runde, ich kann mich also nicht beschweren“, beschrieb er seinen Weg zu Startposition drei. Buus steht in der Startaufstellung in der zweiten Reihe neben dem Niederländer Loek Hartog.
Schnellster Rookie im Qualifying war ebenfalls ein Fahrer aus dem Team GP Elite: Huub van Eijndhoven aus den Niederlanden verwies als Achtschnellster einen weiteren Supercup-Neuling knapp auf Rang neun, den Italiener Giorgio Amati aus dem Team Dinamic Motorsport.
Ex-Motorrad-Weltmeister Jorge Lorenzo: Videospiel als Vorbereitung
Als fünfmaliger Motorrad-Weltmeister kennt Jorge Lorenzo auch viele Formel-1-Rennstrecken aus der Fahrer-Perspektive. Der Straßenkurs in Monte-Carlo ist für den 36 Jahre alten Spanier, der mit italienischer Rennlizenz fährt, allerdings komplettes Neuland. Nach einer Saison im Porsche Carrera Cup Italia bestreitet Lorenzo für das deutsche Team Huber Racing am Sonntag sein erstes Rennen als regulärer Teilnehmer des Porsche Mobil 1 Supercup.„Ich habe mich mit Videospielen und im Simulator vorbereitet. Ich weiß also grundsätzlich, wo es langgeht“, scherzte Lorenzo, der im vergangenen Jahr beim Supercup-Lauf im italienischen Imola den VIP-Neunelfer pilotierte. „Aber natürlich ist es trotzdem etwas völlig anderes, im Porsche 911 GT3 Cup auf dieser einzigartigen Rennstrecke zu fahren. Ich muss zugeben: Es ist härter als ich erwartet habe. Der kleinste Fehler, und man landet in der Leitplanke. Trotzdem ist es ein großartiges Gefühl, diese unvergleichlich dichte Atmosphäre und die Fans auf den voll besetzten Tribünen zu erleben.“
Lorenzo geht von Startplatz 24 in das erste Saisonrennen des Porsche Mobil 1 Supercup. „Ich habe mich im Qualifying gegenüber dem Training um rund zwei Sekunden verbessert, das ist positiv. Allerdings bin ich immer noch weiter von den Schnellsten entfernt, als mir lieb ist“, gab er zu. „Mein Ziel für das Rennen: Besser als Platz 20 über die Runden zu kommen.“