Freitag, 27. Dezember 2024
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STT
04.07.2023

Doppelsieg für Stefan Wieninger am Nürburgring

Stefan Wieninger (Audi R8 LMS Evo) fuhr beim dritten Lauf der Spezial Tourenwagen Trophy zwei souveräne Gesamtsiege ein. Der Audi-Pilot siegte im ersten Rennen auf dem Nürburgring vor Henk Thuis (Pumaxs RT). Im zweiten Heat belegten Lauer/Lopez (Ferrari 488 GT3) Rang zwei.

Als fünfter Fahrer in diesem Jahr trug sich Stefan Wieninger in die Siegerliste ein. Der Audi-Pilot war der erste, dem ein Doppelsieg gelang. Keiner davon war zu irgendeinem Zeitpunkt gefährdet. Im ersten Rennen setzte Wieninger am Nürburgring bei abtrocknender Strecke auf Slicks, was sich als goldrichtig erwies. Mit über 48 Sekunden Vorsprung auf Henk Thuis gab es den ersten Sieg des Wochenendes. Am Sonntagnachmittag war der Abstand nicht ganz so groß. Doch Francesco Lopez kam trotz schneller Zeiten nicht mehr entscheidend an den Führenden heran, der somit zum zweiten Mal als Sieger abgewinkt wurde. „Es war bis zum Schluss fraglich, welche Reifen wir nehmen sollen. Dann haben wir uns für Slicks entschieden. Es ging damit am Anfang ganz gut. Doch dann regnete es wieder stärker, aber wir entschieden draußen zu bleiben. Die Strecke trocknete mehr und mehr ab. Es war die richtige Entscheidung“, so Wieninger.

Dreikampf in Rennen zwei

Im ersten Rennen hatte von den Sieganwärtern nur Henk Thuis auf die richtigen Reifen gesetzt. Sowohl Josef Klüber (Mercedes AMG GT3), als auch Lauer/Lopez mussten einen zusätzlichen Stopp einlegen. Und waren damit chancenlos. Für Henk Thuis bedeutete das den zweiten Gesamtplatz vor Max F. Gruhn, der sich dank der richtigen Reifenwahl mit seinem Division 2 Audi RS3 LMS TCR gegen die eigentlich überlegene Konkurrenz durchsetzte. „Ich hatte mich entschieden mit Slicks loszufahren. Es war schon sehr rutschig am Anfang. Das war schon grenzwertig. Aber ich dachte mir, probiere es einfach. Und ich hatte die richtige Entscheidung getroffen“, so Henk Thuis.
Bei trockenen Bedingungen am Sonntag hatte sich Henk Thuis zu Beginn an die zweite Position gesetzt. Die verteidigte er im ersten Rennabschnitt erfolgreich gegen Uwe Lauer und Josef Klüber. Als erster aus dem Trio stoppte Josef Klüber. Die richtige Entscheidung. Durch den perfekt getimten Pflichthalt setzte sich Klüber auf Platz zwei. Allerdings ging Francesco Lopez, der für Uwe Lauer übernommen hatte, kurz darauf vorbei. Den schnellen Ferrari-Piloten konnte Klüber nicht halten. Lopez machte zwar noch einmal Boden auf Platz eins gut, konnte den Sieg von Wieninger aber nicht gefährden. „Gestern wollte ich schon aufgeben. Ich wollte am liebsten den Motorsport an den Nagel hängen. Aber heute hat das alles für gestern entschuldigt. Es hat Spaß gemacht und war klasse bis zum Wechsel hinter Henk herzufahren“, freute sich Uwe Lauer über das gute Ergebnis. „Erstmal bin ich über die Leistung von Uwe froh. Gestern konnte er es nicht so zeigen wie heute. Nach dem Boxenstopp konnte ich gleich an Henk vorbei gehen. Ich musste zusehen, dass ich hinter dem Audi von Wieninger hinterherkomme. Aufgeholt haben wir noch ganz gut, aber am Ende waren wir noch ein paar Sekunden hinten dran“, so Lopez. Hinter dem Ferrari-Duo landete Klüber auf der dritten Gesamtposition. „Der Audi war schnell, der Ferrari ist schnell. Und mit dem Francesco Lopez sitzt noch ein ganz schneller Fahrer auf dem Auto. Mehr als Platz drei ist im Moment für mich nicht drin. Der Audi hat einen großen Satz nach vorne gemacht. Der fährt 28er und 27er Zeiten. So gesehen ist es für mich optimal gelaufen“, berichtete Klüber.

Max F. Gruhn mit Doppelerfolg

Die Division 2 hatte Max F. Gruhn fest im Griff. Dabei war das Wochenende für den schnellen Youngster überhaupt nicht gut gestartet. Gleich zu Beginn streikte das Triebwerk. Das Team ließ einen neuen Motor kommen und pünktlich zum ersten Rennen stand der Audi RS3 LMS TCR in der Startaufstellung. Von ganz hinten kämpfte sich Gruhn nach vorne und verdrängte in der achten Runde Jürgen Hemker (Audi R8 GT4) vom dritten Gesamtplatz. Auf diesem ging es auch vor Division 3 Sieger Patrick Hannig (Porsche 991.1 GT3 Cup) über die Ziellinie. „Ich sehe das heute als sehr großen Erfolg. Besonders in Anbetracht des Motorschadens gestern. Wir haben über Nacht einen neuen Motor eingebaut. Das war ein großer Erfolg des ganzen Teams. Mir kam zugute, dass die anderen mit dem Regen und dem Niesel doch Probleme hatten. Ich bin mit Slicks rausgefahren und auf Slicks geblieben“, erzählte Gruhn über das erste Rennen. Dahinter feierte Patrick Hannig eine gelungene STT Premiere: „Es war eigentlich beim Rennen soweit alles ok. Zum Schluss wurden die Reifen hinten zu warm. Da hatte ich den Luftdruck einfach zu hoch gewählt. Ich bin mehr oder weniger nur noch gedriftet. Am Anfang war es tricky, aber mit Dauer des Rennens trocknete es gut ab.“

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Auch im zweiten Durchgang ließ Gruhn keine Zweifel am Sieg aufkommen. Lange lieferte er sich einen engen Kampf mit Hannig, der sich gegen Ende durchsetzte und vor Gruhn als Gesamtfünfter das Ziel sah. „Heute war es etwas einfacher als gestern. Das Wetter hat mitgespielt. Das Auto war super. Ich bin durchweg gute Zeiten gefahren. Ich musste auch nicht wie gestern erst mal aufholen, da ich heute aus P1 starten konnte“, gab der Doppelsieger zu Protokoll.

Zwar musste Jürgen Hemker im ersten Heat Max Gruhn ziehen lassen, doch den zweiten Platz gab der Audi-Pilot nicht mehr her. Dahinter erkämpfte sich Tim Rölleke (BMW M4 GT4 G82) noch den dritten Rang, nachdem auch er einen zusätzlichen Stopp zum Reifenwechsel einlegen musste. In der letzten Runde schnappte sich Rölleke noch Franjo Kovac (Mercedes AMG GT4) und Desiree Müller (Opel Astra TCR). Im zweiten Rennen sah es lange danach aus, dass Victoria Froß (Seat Cupra TCR) endlich wieder in die Erfolgsspur zurückfindet. Doch ein weicher werdendes Bremspedal kostete den eigentlich sicheren zweiten Platz. Den holte sich dadurch Franjo Kovac. Immerhin reichte es für Froß noch zum dritten Podestrang vor Hemker und Giuseppe Fico (BMW M4 GT4 G82). „Zufrieden bin ich nicht wirklich. Platz drei ist zwar ganz nett, aber ich hatte mir mehr vorgestellt. Wir haben noch Probleme mit der Bremse. Bei 30 Minuten vorher und 40 Minuten jetzt ist es halt schon ein Unterschied bei den Temperaturen. Wir hoffen, dass wir bis Oschersleben da eine Lösung haben“, so Victoria Froß.

Zwei Klassiker lieferten sich in beiden Rennen enge Positionskämpfe. Johannes Kreuer (Donkervoort D8R) kämpfte in beiden Rennen den Porsche 993 GT2 von Vytautas Venskunas nieder. Zwar ging der Litauer im zweiten Rennen an Kreuer vorbei, doch der hatte nach dem Boxenhalt wieder die Nase vorne und gab seinen Platz nicht mehr her.
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