Die Qualifikation für den achten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship fand bei bewölktem Himmel und Lufttemperaturen um 22 Grad Celsius statt. Auf dem nur unwesentlich wärmeren Asphalt brauchten die Fahrer mehrere Aufwärmrunden, um die Reifen für den Angriff auf die Pole-Position ins optimale Betriebsfenster zu bringen. Matt Campbell agierte am Steuer des Porsche 963 mit der Startnummer 7 geduldig und setzte erst drei Minuten vor dem Ende der Zeitenjagd seine Attacke auf die Spitze. Mit teils deutlichen Verbesserungen in allen drei Sektoren der Strecke gelang dem australischen Werksfahrer der Sprung von Platz acht auf Rang zwei. Der Brite Nick Tandy verbesserte sich in seinen letzten Umläufen ebenfalls und kam in 1:48,332 Minuten auf die siebte Position.
„Startplatz zwei ist eine positive Überraschung für uns. Damit hatten wir nicht gerechnet“, freut sich Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Wahrscheinlich hat es uns geholfen, dass die Temperaturen im Qualifying nicht allzu hoch stiegen. Auch am Renntag soll es bewölkt und kühl werden. Das sind gute Aussichten für uns. Matt ist wirklich eine sehr gute Runde gelungen. Wir gehen davon aus, dass wir für das Rennen gut aufgestellt sind. Ich freue mich darauf – auch aufgrund der Tatsache, dass erstmals vier Porsche 963 gleichzeitig in der GTP-Klasse fahren.“
„Es war für alle deutlich zu erkennen, dass wir am ersten Tag auf der Road America noch nicht optimal unterwegs waren. Aber unsere Mannschaft hat nach den Trainingssitzungen hervorragende Arbeit geleistet“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport ergänzt: „Mit Hilfe der Kollegen aus Weissach haben wir erhebliche Fortschritte gemacht, das Auto funktioniert nun deutlich besser. Matt hat eine tolle Runde hingelegt. Theoretisch wäre sogar die Pole Position möglich gewesen, wie die Addition seiner besten Sektorenzeiten zeigt. Nick war zwar etwas weiter hinten, aber ich bin sicher, dass wir beide Autos im Rennen stark erleben werden.“
Am Steuer der Startnummer 5 vom Kundenteam JDC-Miller MotorSports erreichte der Deutsche Mike Rockenfeller in der Qualifikation den neunten Platz. Der baugleiche Porsche 963 von Proton Competition mit der Nummer 59, der auf der Road America sein Debüt in der IMSA-Serie feiert, kam mit Werksfahrer Gianmaria Bruni aus Italien auf Rang zehn.
In den beiden GT-Klassen hatten die Kundenteams mit ihren bis zu 415 kW (565 PS) starken Porsche 911 GT3 R einen schweren Stand. In der Kategorie GTD-Pro qualifizierte Klaus Bachler die Startnummer 9 von Pfaff Motorsports für Startplatz fünf. Im Rennen wechselt sich der Österreicher am Steuer des Neunelfers mit dem erfahrenen Franzosen Patrick Pilet ab. In der GTD-Klasse reihten sich die baugleichen Fahrzeuge von AO Racing, Kellymoss with Riley und Wright Motorsports auf den Positionen zwölf, 13, 14 und 15 ein.
Der achte Lauf zur IMSA WeatherTech SportsCar Championship in Elkhart Lake im US-Bundesstaat Wisconsin startet am Sonntag, 6. August um 10:10 Uhr Ortszeit (17:10 Uhr MESZ). Außerhalb der USA und Kanada ist das Rennen über 2:40 Stunden im kostenlosen Livestream auf imsa.tv zu sehen.
Matt Campbell (Porsche 963 #7): „Am Freitag waren wir vor allem in den ersten beiden Sektoren nicht bei der Musik. Vor dem Qualifying haben wir umfangreiche Änderungen am Setup vorgenommen – das hat sich absolut ausgezahlt. Vielen Dank an alle, die daran mitgewirkt haben. Ich habe in der Zeitenjagd alles gegeben und war wirklich nahe am absoluten Maximum. Schade, dass ich die Pole derart knapp verpasst habe. Von Startplatz zwei ist im Rennen aber alles drin.“
Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Ich bewerte das Qualifying positiv. Wir haben im Vergleich zu den Trainings am Freitag erhebliche Fortschritte gemacht. Der Abstand zur Spitze ist nun deutlich geringer. Ich persönlich bin aber nicht ganz zufrieden. Als meine Reifen gerade im optimalen Betriebsfenster waren, gab es viel Verkehr auf der Strecke. Wir haben insgesamt auch heute viel gelernt. Diese Erkenntnisse fließen nun in die Vorbereitungen auf das Rennen ein.“
Mike Rockenfeller (Porsche 963 #5): „Für mich war es ein enttäuschendes Qualifying. Wir hatten vor der Session einige Änderungen am Auto vorgenommen – das ist nach hinten losgegangen. So etwas passiert, wenn die Erfahrung noch fehlt. Wir müssen halt immer viele Dinge ausprobieren. Wir hätten das Auto so lassen sollen, wie es am Freitag war. Wir hatten im Qualifying plötzlich starkes Untersteuern und eine hüpfende Vorderachse. Es war für mich sehr schwierig, unter diesen Bedingungen überhaupt eine saubere Runde hinzubekommen. Ich hatte mir mehr erhofft, aber im Rennen über 2:40 Stunden kann noch viel passieren.“
Gianmaria Bruni (Porsche 963 #59): „Unsere Startposition geht völlig in Ordnung. Wir dürfen eines nicht vergessen: Nach unserem Debüt bei der FIA WEC in Monza haben wir das Auto in die USA transportiert und starten nun ohne jegliche Tests in der IMSA-Serie – das ist alles andere als einfach. Am ersten Tag auf der Road America traten einige Probleme auf, wodurch uns wichtige Trainingszeit verloren gegangen ist. Wir machen konstante Fortschritte und möchten ein sauberes Rennen absolvieren.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #9): „Wir haben in den Trainings konsequent gearbeitet und ein richtig gutes Setup für unser Auto erstellt. Im Qualifying ist mir eine mega Runde gelungen – trotzdem war nicht mehr drin. Nun blicken wir auf das Rennen. Es geht über 160 Minuten, da kann viel passieren. Wir sind gut vorbereitet und haben ein extrem starkes Team. Hoffentlich können wir noch weit nach vorn kommen. Ich erwarte viel Spektakel mit vier verschiedenen Fahrzeugklassen im Rennen. Außerdem könnte es am Sonntag etwas Regen geben, dann werden die Karten ohnehin noch einmal ganz neu gemischt.“
Ergebnisse Qualifying
GTP-Klasse:1. Derani/Sims (BR/UK), Cadillac #31, 1:47,730 Minuten
2. Campbell/Nasr (AUS/BR), Porsche 963 #7, 1:47,798 Minuten
3. Bourdais/van der Zande (F/NL), Cadillac #01, 1:48,036 Minuten
GTD-Pro-Klasse:
1. Gunn/Riberas (UK/E), Aston Martin #23, 2:02,918 Minuten
2. Gounon/Juncadella (F/E), Mercedes-AMG #79, 2:02,975 Minuten
3. Taylor/Garcia (USA/E), Corvette #3, 2:03,143 Minuten
GTD-Klasse:
1. Snow/Sellers (USA/USA), BMW #1, 2:03,291 Minuten
2. Iribe/Schandorff (USA/DK), McLaren #70, 2:03,382 Minuten
3. Montecalvo/Telitz (USA/USA), Lexus #12, 2:03,950 Minuten