Die Qualifikation für das sechste Rennen der Saison 2023 der IMSA WeatherTech SportsCar Championship fand bei perfekten äußeren Bedingungen statt. Die Lufttemperatur lag im angenehmen Bereich von 23 Grad Celsius, die Sonne hatte den Asphalt auf Werte von gut 30 Grad Celsius aufgeheizt. Entsprechend früh starteten die insgesamt neun Autos der Topkategorie GTP in die Zeitenjagd. Felipe Nasr fuhr die Reifen an seiner Startnummer 7 zunächst über drei Runden warm und brachte sie somit in das optimale Betriebsfenster. Anschließend gab der Brasilianer über zehn Umläufe Vollgas. In 1:06,521 Minuten fehlten Nasr als Fünfter am Ende fast neun Zehntelsekunden auf die Pole Position.
Mathieu Jaminet versuchte über insgesamt elf Runden alles, aber der Franzose kam in der Startnummer 6 nie an die Zeiten des Schwesterautos heran. Mit einem Rückstand von 1,676 Sekunden auf die Spitze reichte es nur zu Platz neun. „Gegen die beiden Acuras konnten wir heute nichts ausrichten, aber mit der Startnummer 7 hatten wir eine kleine Chance auf Platz drei“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport ergänzt: „Am Schwesterauto hat die Fahrzeugbalance im Qualifying überhaupt nicht gepasst. Mathieu hatte gar keine Reifenhaftung an der Vorderachse. Das müssen wir uns nun anschauen. Diesen enttäuschenden Tag haken wir nun ab und konzentrieren uns voll auf das Rennen.“
Der Deutsche Mike Rockenfeller absolvierte das Qualifying im Porsche 963 des Kundenteams JDC-Miller MotorSports. Über 13 Runden steigerte sich der erfahrene Deutsche nahezu mit jedem Umlauf und erreichte in 1:06,946 Minuten die achte Startposition. Im Rennen wechselt sich Rockenfeller im Cockpit der Nummer 5 mit dem Niederländer Tijmen van der Helm ab.
GTD-Klassen: Kundenteams von Porsche auf hinteren Startplätzen
In den beiden GT-Kategorien waren die vier Kundenteams mit ihren insgesamt fünf Porsche 911 GT3 R weit von Spitzenresultaten entfernt. Klaus Bachler fuhr den Neunelfer von Pfaff Motorsports auf Startplatz fünf der GTD-Pro-Klasse. Der Österreicher teilt sich die Nummer 9 beim Heimspiel des kanadischen Teams Pfaff Motorsports mit Patrick Pilet aus Frankreich. Die baugleichen, rund 415 kW (565 PS) starken GT3-Autos der Mannschaften AO Racing, Wright Motorsports und Kellymoss with Riley gehen von den Positionen zehn, elf, zwölf und 14 in das Rennen.
Der sechste Lauf zur IMSA WeatherTech SportsCar Championship in Bowmanville im kanadischen Bundesstaat Ontario startet am Sonntag, 9. Juli um 12:05 Uhr Ortszeit (18:05 Uhr MESZ). Außerhalb der USA und Kanada ist das Rennen über 2:40 Stunden im kostenlosen Livestream auf imsa.tv zu sehen.
Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Wir haben das Maximum aus unseren Möglichkeiten gemacht. Vor allem im ersten Sektor hatten wir im Vergleich zu einigen Konkurrenten überhaupt keine Chance. Dieser Streckenabschnitt besteht eigentlich nur aus zwei sehr schnellen Kurven. Abgesehen von diesen Passagen waren wir recht gut unterwegs. Uns sind in den Trainings und zum Qualifying einige spürbare Fortschritte gelungen. Nun starten wir aus dem Mittelfeld. Es ist noch alles drin. Am Renntag soll es heiß werden. Dann gilt es, die Reifen möglichst gut über die Distanz zu bringen, ohne am Ende eines Stints einzubrechen.“
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Irgendetwas hat an unserem Auto so ganz und gar nicht gestimmt. Wir wissen noch nicht konkret, was die Balanceprobleme verursacht hat. Ganz seltsam: Das Fahrzeugverhalten war in Links- und Rechtskurven völlig unterschiedlich. Es fehlte an der Vorderachse eine ganze Menge an Grip und Abtrieb, außerdem gab es in Rechtskurven arge Vibrationen und starkes Untersteuern. Ich habe versucht, das Problem auszublenden und maximal zu attackieren. Aber das hatte eben Grenzen – so ist es nun Startplatz neun.“
Mike Rockenfeller (Porsche 963 #5): „Ein Blick auf die Zeiten zeigt: Der Porsche 963 war im Qualifying etwas hinten dran. Ich hoffe, dass sich das Kräfteverhältnis im Rennen etwas anders darstellt. Für uns war es das erste Mal, dass wir ein Qualifying so richtig ernsthaft angegangen sind. Leider hatten wir einen etwas zu geringen Druck in den Reifen. Mit mehr Luftdruck und etwas mehr Erfahrung hätte ich vielleicht noch drei oder vier Zehntelsekunden schneller fahren können. Aber meine schnellste Runde war grundsätzlich in Ordnung. Es macht unheimlich viel Spaß, auf dieser Strecke zu fahren. Hoffentlich können wir morgen noch etwas nach vorn kommen.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #9): „Am Ende steht für uns Startplatz fünf zu Buche. Wichtiger als dieses Resultat ist für uns die Tatsache, dass wir unser Fahrzeug-Setup nach den Freien Trainings deutlich verbessert haben. Wir werden unsere Daten nun noch einmal genau analysieren und hoffen auf weitere Fortschritte bis zum Rennstart. Wenn alles sauber läuft, dann sollten wir am Sonntag über die Distanz von 2:40 Stunden hoffentlich ein paar Positionen gutmachen können.“
Ergebnisse Qualifying
GTP-Klasse:1. Blomqvist/Braun (UK/USA), Acura #60,
2. Taylor/Albuquerque (USA/P), Acura #10, XX Minuten
3. Derani/Sims (BR/UK), Cadillac #31, XX Minuten
GTD-Pro-Klasse:
1. Hawksworth/Barnicoat (UK/UK), Lexus #14, 1:15,029 Minuten
2. Gounon/Juncadella (F/E), Mercedes-AMG #79, 1:15,103 Minuten
3. Gunn/Riberas (UK/E), Aston Martin #23, 1:15,341 Minuten
GTD-Klasse:
1. De Angelis/Sörensen (CDN/DK), Aston Martin #27, 1:15,478 Minuten
2. Montecalvo/Telitz (USA/USA), Lexus #12, 1:15,508 Minuten
3. Sellers/Snow (USA/USA), BMW #1, 1:15,595 Minuten