Sportwagen Allgemein
03.08.2023
Porsche Penske Motorsport will auf der Road America zurück an die Spitze
Porsche Penske Motorsport tritt beim achten Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship mit einem klaren Ziel an: Nach zuletzt mäßigen Ergebnissen möchte das Team mit den beiden Porsche 963 auf der Road America an die guten Resultate aus dem Frühjahr anknüpfen. Im Rennen über 2:40 Stunden auf der bei Fans und Fahrern sehr beliebten Strecke sollen die beiden Rennwagen möglichst auf das Siegerpodest fahren und viele Punkte für die Meisterschaften gewinnen. In der Teamwertung belegt die Crew des Werksautos mit der Startnummer 6 aktuell den vierten Rang. Der Rückstand auf die Spitze beträgt allerdings nur 63 Zähler. Für einen Sieg im Rennen gibt es 350, für die Pole Position 35 Punkte.
„Nach unseren nicht zufriedenstellenden Ergebnissen zuletzt in der FIA WEC und der IMSA-Serie müssen wir das Ruder schnell herumreißen“, fordert Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Wir wollen zurück in die Erfolgsspur, mindestens auf das Podest. Ich bin zuversichtlich, dass wir beim Rennen auf der Road America wieder auf Augenhöhe mit der Konkurrenz in der GTP-Klasse agieren werden. Die Strecke ist für die Fahrer und Ingenieure eine tolle Herausforderung. Ich hoffe, dass wir uns bei unseren Testfahrten im Juni einen kleinen Vorteil erarbeiten konnten und das volle Potenzial des Porsche 963 in ein gutes Resultat umsetzen werden.“
„Unsere Testergebnisse und die Rundenzeiten der IndyCar-Serie im Juni haben eines sehr deutlich gemacht: Die Road America ist durch den neuen Asphalt noch einmal viel schneller geworden“, fasst Urs Kuratle vor dem achten Saisonlauf zusammen. Der Leiter Werksmotorsport LMDh fügt hinzu: „Der Belag bietet viel Grip, die Haftung nimmt im Verlauf des Wochenendes wegen des aufgebrachten Reifenabriebs immer weiter zu. Dies müssen wir bei der Erarbeitung eines optimalen Setups für das Rennen berücksichtigen. Ich bin sicher, dass uns speziell in diesem Punkt unser Test auf der Strecke sehr entgegenkommen wird.“
„Mit dem Lauf auf der Road America biegen wir auf die Zielgeraden der diesjährigen IMSA-Saison ein“, schildert Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport. „Wir möchten in den drei letzten Rennen des Jahres um die Meisterschaft kämpfen. Die Road America ist komplett renoviert worden. Dies hat die besondere Charakteristik der Strecke verändert. Das Wissen aus den Vorjahren können wir nicht mehr direkt verwenden. Wir haben bei Testfahrten bereits ein Setup für die neue Fahrbahn erarbeitet. Gleichzeitig ist klar, dass sich die Gripverhältnisse im Verlauf des Rennwochenendes verändern werden. Es wäre schön, wenn wir auf die Siegerstraße zurückkehren könnten. Ein Erfolg würde dem gesamten Team sehr gut tun.“
Die Road America nahe der Ortschaft Elkhart Lake im US-Bundesstaat Wisconsin zählt zu den Lieblingsstrecken vieler Piloten. Der 6,515 Kilometer lange Rundkurs fügt sich mit seinen 14 Kurven harmonisch in die Parklandschaft ein. Die wellige Strecke bietet einige Überholmöglichkeiten und mehrere Mutpassagen – darunter den sogenannten „Kink“ auf der Gegengeraden, eine extrem schnelle Rechtskurve mit nur minimalen Auslaufzonen. Die Eröffnung der Anlage rund 25 Kilometer westlich des Lake Michigan fand im Jahr 1955 statt.
Zur Saison 2023 hat die Rennstrecke eine neue Asphaltdecke. Die ohnehin schon hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten von bis zu 215 km/h (Qualifying DPi-Klasse 2022) werden weiter ansteigen. Das Gastspiel der IndyCar-Serie im Juni machte den enorme Zuwachs an Grip sehr deutlich: Aus dem Stand fuhren die Formel-Fahrzeuge um drei Sekunden schnellere Rundenzeiten als im Vorjahr.
In den Cockpits der beiden Porsche 963 von Porsche Penske Motorsport agiert das Stammpersonal der Saison 2023. In der Startnummer 6 wechseln sich der Brite Nick Tandy und der Franzose Mathieu Jaminet ab. Das Duo hatte im April in Long Beach den ersten Sieg für den neuen LMDh-Prototypen von Porsche eingefahren. Aktuell belegen Tandy und Jaminet den vierten Rang in der Fahrerwertung mit nur geringem Abstand zur Spitze. Auf Platz sieben rangieren ihre Markenkollegen Matt Campbell aus Australien und Felipe Nasr aus Brasilien. Das Duo steuert den Porsche 963 mit der Startnummer 7. In der Herstellermeisterschaft belegt Porsche derzeit Rang vier.
Das Team Proton Competition geht mit dem Porsche 963 erstmals in der IMSA-Topklasse GTP an den Start. Die Mannschaft des deutschen Unternehmers und Rennfahrers Christian Ried tritt auf der Road America mit Werkspilot Gianmaria Bruni aus Italien und dem routinierten Briten Harry Tincknell an. „Bei unserem Debüt mit dem Porsche 963 beim Rennen der FIA WEC in Monza haben wir viel gelernt und teilweise schon eine sehr gute Performance gezeigt. Unsere Erkenntnisse möchten wir nun in der IMSA-Serie umsetzen und gleich bei unserem ersten Event möglichst weit vorn fahren“, erklärt Teambesitzer Christian Ried. „Wir haben ein starkes Team sowie ein erfahrenes und schnelles Fahrerduo. Die Zutaten für einen möglichen Erfolg sollten vorhanden sein.“
Ebenfalls in der GTP-Klasse nimmt das Kundenteam JDC-Miller MotorSports mit einem weiteren der rund 515 kW (700 PS) starken Porsche 963 teil. Im Hybrid-Prototypen der amerikanischen Mannschaft wechseln sich der Deutsche Mike Rockenfeller und der Niederländer Tijmen van der Helm ab. Für das Team aus Minneapolis, das die beiden vergangenen Rennen jeweils auf dem vierten Gesamtrang beendet hatte, gilt der Lauf in Elkhart Lake als Heimrennen.
In der GTD-Pro-Kategorie geht der Porsche 911 GT3 R von Pfaff Motorsports an den Start. Die Startnummer 9 der kanadischen Kundenmannschaft teilen sich der Österreicher Klaus Bachler und der Franzose Patrick Pilet. Im Vorjahr hatte das Team den zweiten Platz belegt. In der GTD-Klasse setzen drei weitere Kunden insgesamt vier der bis zu 415 kW (565 PS) starken GT3-Fahrzeuge aus Weissach ein.
Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „In der Meisterschaft belegen wir derzeit Platz vier. Das ist nicht ideal, aber immerhin sind die Abstände nach vorn relativ gering. Die ersten vier Crews liegen sehr dicht beieinander. Unser Ziel muss es also sein, auf der Road America möglichst viele Punkte mitzunehmen und somit in der Fahrer-, Team- und Herstellerwertung einige Positionen gutzumachen. Wir haben auf der Strecke einen Test absolviert. Das wird sehr hilfreich sein.“
Matt Campbell (Porsche 963 #7): „Die Road America ist eine meiner absoluten Lieblingsstrecken in Nordamerika. Ich fahre dort immer sehr, sehr gern. Wir haben direkt nach dem Rennwochenende in Le Mans einen Test auf der Road America absolviert. Das war enorm wichtig, denn der Kurs ist zu Beginn des Jahres neu asphaltiert worden. Wir haben umfangreiche Erkenntnisse gewonnen, aber dennoch einiges an Arbeit vor uns. Das Setup während des Wochenendes optimal für das Rennen anzupassen, wird einer der Schlüssel zum Erfolg sein.“
Gianmaria Bruni (Porsche 963 #59): „Für uns Fahrer und für das gesamte Team stellt die Veranstaltung auf der Road America eine große Herausforderung dar. Ich werde nach sechs Jahren endlich wieder auf jene Strecke zurückkehren, auf der damals meine tolle Reise mit Porsche begonnen hat. Ich bin sehr dankbar, dass mir Christian Ried und Porsche Motorsport diese großartige Chance in der GTP-Klasse geben. Ich kann es kaum erwarten, mit meinem Kollegen Harry Tincknell zusammen im Porsche 963 in der IMSA-Meisterschaft anzugreifen.“
Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #9): „Die Road America ist die längste Strecke im Kalender der IMSA-Serie – und dazu ein richtig cooler Rundkurs. Der neue Asphalt bietet sehr viel Grip auf der Ideallinie, aber abseits davon ist es extrem rutschig. Das wird spannend im Überrundungsverkehr. Ich hoffe, dass wir mit unserem Porsche 911 GT3 R vorne mitkämpfen können. Ein Klassensieg wäre perfekt, auch im Hinblick auf die Meisterschaft. Wir liegen aktuell auf Platz vier, aber die Abstände sind nicht allzu groß. Es ist noch alles möglich, wenn wir auf der Road America ein Topergebnis einfahren.“