Dienstag, 26. November 2024
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24h Daytona
22.01.2024

Porsche 963 startet von Platz drei in das 24-Stunden-Rennen von Daytona

Der beste Porsche 963 des Werksteams Porsche Penske Motorsport startet aus der zweiten Reihe in das 24-Stunden-Rennen von Daytona. Im Qualifying zum Saisonauftakt der IMSA WeatherTech SportsCar Championship fuhr der Brasilianer Felipe Nasr am Steuer der Nummer 7 die drittschnellste Rundenzeit. Markenkollege Nick Tandy aus Großbritannien beendete die Zeitenjagd im US-Bundesstaat Florida im Nummer-6-Schwesterauto auf Rang sieben. In den GT-Klassen überzeugte der Porsche 911 GT3 R mit einer Pole-Position und Platz zwei.

Bei bewölktem Himmel und kühlen Temperaturen bot der Daytona International Speedway am Qualifying-Tag beste Bedingungen für eine spannende Zeitenjagd. Die Qualifikation der Topklasse GTP über 15 Minuten verlief ohne Zwischenfälle. Mit steigenden Reifentemperaturen wurden die über 500 kW (680 PS) starken LMDh-Fahrzeuge zunehmend schneller und unterboten den bisherigen Daytona-Rundenrekord für Prototypen. Werksfahrer Felipe Nasr legte auf seinen insgesamt acht Runden immer weiter zu und sicherte sich im Porsche 963 mit der Nummer 7 in 1:32,876 Minuten die dritte Position. Le-Mans-Sieger Nick Tandy konnte sich im entscheidenden letzten Umlauf nicht mehr verbessern und musste sich am Steuer der Startnummer 6 mit dem siebten Rang zufriedengeben.

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„Wir wären sehr gern auf die Pole-Position gefahren, aber das hat leider nicht geklappt. Gratulation an Cadillac. Die Kollegen haben es einfach besser hinbekommen“, kommentiert Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Wir haben keinerlei Fehler gemacht. Alle Teams lagen sehr dicht zusammen. Ich denke, wir haben eine gute Ausgangslage für das Rennen. Es geht über eine Distanz von 24 Stunden, da ist immer noch alles möglich. Am Rennwochenende soll es deutlich wärmer werden. Wir sind darauf gut vorbereitet und blicken daher positiv auf den Saisonauftakt.“

„Die Fahrer in unseren beiden Porsche 963 haben einen guten Job gemacht, die gesamte Crew ebenso. Felipe brachte uns auf den dritten Rang“, fasst Jonathan Diuguid zusammen. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport ergänzt: „Auch wenn das Schwesterauto nur auf Startplatz sieben steht, bin ich davon überzeugt, dass wir uns eine ordentliche Ausgangsposition verschaffen konnten. Die Piloten zeigen sich mit dem Fahrzeugverhalten im Renntrimm sehr zufrieden. Daher bin ich guter Dinge für den Wettbewerb über 24 Stunden.“

Den Porsche 963-Kundenteams fehlte am Sonntag vor dem Start in die neue IMSA-Saison das notwendige Glück. Der Niederländer Tijmen van der Helm beendete das Qualifying im Auto von JDC-Miller MotorSports auf Platz neun. Das baugleiche Fahrzeug von Proton Competition blieb während der Zeitenjagd in der Garage: Der Schweizer Neel Jani hatte in einer kurzen Testsession vor der Qualifikation einen Unfall. Die notwendigen Reparaturen machten einen Start in der Zeitenjagd unmöglich.

In den beiden GT-Kategorien konnte der bis zu 415 kW (565 PS) starke 911 GT3 R in der Qualifikation überzeugen. Der Brite Sebastian Priaulx markierte in der GTD-Pro-Klasse in 1:44,382 Minuten die schnellste Rundenzeit. Der „Rexy“ genannte Neunelfer von AO Racing im knallgrünen Dinosaurier-Design startet somit von der Pole-Position in das 24-Stunden-Rennen. In der GTD-Kategorie fuhr Klaus Bachler im Porsche des Kundenteams MDK Motorsports auf den zweiten Startplatz. Dem Österreicher fehlten am Ende nur 0,043 Sekunden zur Pole-Position. Die baugleichen 911 GT3 R von Andretti Motorsports und Wright Motorsports beendeten das Qualifying auf den Rängen zwölf und 19. Am Steuer der Startnummer 92 von Kellymoss with Riley hatte der Amerikaner David Brule in der Aufwärmrunde einen Unfall. Das amerikanische Team muss vom Ende des Feldes ins Rennen gehen.

Am kommenden Donnerstag und Freitag (25./26. Januar) stehen für die Teams mit ihren insgesamt 59 Fahrzeugen vier weitere Trainingssessions auf dem Programm. Die 62. Auflage der 24 Stunden von Daytona startet am Samstag (27. Januar) um 13:40 Uhr Ortszeit (19:40 Uhr MEZ). Der Saisonauftakt der IMSA WeatherTech SportsCar Championship zählt ebenso wie die Langstreckenrennen in Sebring, Watkins Glen und Indianapolis sowie das „Petit Le Mans“ auf der Road Atlanta zum IMSA Michelin Endurance Cup.

Nick Tandy (Porsche 963 #6): „Cadillac war wirklich sehr stark, das hat mich etwas überrascht. Aber wir wollen das Rennen gewinnen – und nicht die Qualifikation. In Daytona kommt es darauf an, in der letzten und entscheidenden Phase am kommenden Sonntag am schnellsten zu sein. Wir fahren hier ein Langstreckenrennen, und dabei steht immer im Vordergrund, es bis ins Ziel zu schaffen. Unsere Autos laufen einwandfrei. Wir haben über den Winter hart gearbeitet. Das Ergebnis sehen wir nun. Ich gehe mit einem guten Gefühl in die anstehende Rennwoche.“

Felipe Nasr (Porsche 963 #7): „Platz drei ist in Ordnung. Ich habe alles herausgeholt, was heute in unserem Auto steckte. Das gesamte Team hat großartig gearbeitet. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit einem starken Paket in den Wettbewerb gehen. Der Fokus liegt weiterhin darauf, in den kommenden Trainings ab Donnerstag weiter an der Konstanz über lange Distanzen zu arbeiten. Wir müssen da optimal vorbereitet sein, um am nächsten Wochenende um den Sieg kämpfen zu können.“

Tijmen van der Helm (Porsche 963 #85): „Wir sind näher an den anderen Teams als bei unseren Auftritten im Vorjahr. Wir haben Fortschritte gemacht, wenngleich wir noch einen weiten Weg vor uns haben. Heute war die Qualifikation für ein Langstreckenrennen. Es liegen 24 Stunden vor uns, die Startposition spielt dabei keine Rolle. Wichtig ist nur, dass wir an den anderen dran sind. So kann es ein spannender und guter Wettbewerb werden. Wenn wir ohne Zwischenfälle durchkommen, sollte etwas Gutes in Reichweite liegen.“

Sebastian Priaulx (Porsche 911 GT3 R #77): „Das kam unerwartet! Ich habe alles gegeben und schließlich ist die Pole dabei herausgekommen. Heute war mein Tag! Es lief einfach perfekt. Nun liegt ein langes Rennen vor uns. Die Startposition darf uns nicht von der großen Aufgabe am nächsten Wochenende ablenken. Es ist aber immer schön, wenn man mit einem guten Gefühl und auf der Welle eines Erfolges in die wichtige Rennwoche gehen kann. Ich bin sehr glücklich.“

Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #86): „Ein sehr gutes Qualifying. Vielen Dank an das Team, mit dem ich erstmals zusammenarbeite. Jetzt können wir uns konsequent weiter auf das Rennen vorbereiten. Wir haben noch einige Dinge auf unserer Liste, die wir abarbeiten müssen. Platz zwei in der Qualifikation zeigt aber, dass unser Porsche schon richtig schnell ist – zumindest bei kühlen Temperaturen. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass dies auch bei höheren Werten am kommenden Wochenende der Fall ist. Es wird ein langes Rennen mit vielen Hürden und viel Strategie. Wir wollen um den Klassensieg mitkämpfen.“

Ergebnisse Qualifying:

GTP-Klasse:
1. Derani/Aitken/Blomqvist (BR/UK/UK), Cadillac #31, 1:32,656 Minuten
2. Van der Zande/Bourdais/Dixon/Palou (NL/F/NZ/E), Cadillac #01, 1:32,727 Minuten
3. Cameron/Nasr/Campbell/Newgarden (USA/BR/AUS/USA), Porsche 963 #7, 1:32,876 Minuten

GTD-Pro-Klasse:
1. Heinrich/Priaulx/Christensen (D/UK/DK), Porsche 911 GT3 R #77, 1:44,382 Minuten
2. Hawksworth/Barnicoat/Kirkwood/Conway (UK/UK/USA/UK), Lexus #14, 1:44,462 Minuten
3. Garcia/Sims/Juncadella (E/UK/E), Corvette #3, 1:44,786 Minuten

GTD-Klasse:
1. Montecalvo/Thompson/Telitz/Miyata (USA/CDN/USA/J), Lexus #12, 1:44,494 Minuten
2. Li/Fjordbach/Ten Voorde/Bachler (CHN/DK/NL/A), Porsche 911 GT3 R #86, 1:44,537 Minuten
3. Monk/Legge/Calderon/McAleer (USA/UK/COL/UK), Acura #66, 1:44,640 Minuten