Erst um 13:30 Uhr am Sonntag setzte sich das Teilnehmerfeld nach 14-stündiger Auszeit für fünf Formationsrunden hinter dem Safety-Car wieder in Bewegung. Die Nebelschwaden beeinträchtigten die Sicht allerdings speziell im Bereich des Grand-Prix-Kurses und auf der „Döttinger Höhe“ weiterhin stark. Der Manthey-EMA-Porsche durfte sich als Zweiter hinter dem Safety-Car aufstellen: Weil das Fahrzeug kurz vor dem vorläufigen Abbruch seinen Boxenstopp absolviert hatte, bekam es hierfür einen geringeren Mindeststandzeit-Zuschlag als der vor ihm platzierte BMW und rückte entsprechend auf.
Gegen 15 Uhr, nach fünf Runden hinter dem Safety-Car, entschied die Rennleitung: Der Wettbewerb wird abgebrochen. Aufgrund unterschiedlicher Tankstoppstrategien im Hinblick auf einen möglichen Restart hatte sich die Reihenfolge noch einmal verändert. Manthey EMA bewahrte seinen zweiten Rang. Der Falken-Porsche mit der Startnummer 33 rückte in der Endwertung des 24-Stunden-Rennens auf Rang sechs vor, während Lionspeed GP die neunte Position belegte. Das Fahrerquartett Antares Au (Hongkong), Patric Niederhauser (Schweiz), Indy Dontje (Niederlande) und Patrick Kolb (Deutschland) sicherte sich damit auch den Sieg in der SP9-ProAm-Klasse. Platz zehn ging an das zweite Auto von Falken Motorsports.
Erstmals zählte das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring auch zur Intercontinental GT Challenge (IGTC). In dieser separaten Wertung holte die Startnummer 911 den Sieg. Manthey EMA hatte bereits im Februar das 12-Stunden-Rennen der IGTC im australischen Bathurst gewonnen. Porsche baute damit seine Führung in der Herstellertabelle weiter aus.
„Dieses Rennen wird als eines der ganz besonderen in die Geschichte der 24 Stunden Nürburgring eingehen“, erklärt Sebastian Golz, Projektleiter Porsche 911 GT3 R. „In den Runden hinter dem Safety-Car haben unsere Teams bis zuletzt an ihren Strategien für den Fall gefeilt, dass das Rennen noch einmal freigegeben wird. Der Podestplatz für Manthey EMA ist ein sehr starkes Ergebnis, auch wenn Rang zwei im ersten Moment vielleicht enttäuschend klingt. Zudem hat Lionspeed GP den Sieg in der ProAm-Kategorie eingefahren. Wir sind sehr stolz darauf, dass vier der sechs gestarteten 911 GT3 R unserer Kundenteams das Rennen in den Top-Ten beendet haben.“
Stimmen nach dem Rennen
Ayhancan Güven (TR, Manthey EMA, Porsche 911 GT3 R #911): „Ich kann die Entscheidung der Rennleitung absolut nachvollziehen – unter diesen Bedingungen weiterzufahren, wäre einfach zu unsicher gewesen. Wir haben von Beginn an um die Führung gekämpft und befanden uns praktisch immer unter den ersten Drei. Unglücklicherweise lagen wir zum Zeitpunkt der Roten Flagge nicht auf dem ersten Rang. Natürlich wollten wir gewinnen, aber ich bin mit dem Ergebnis dennoch zufrieden.“Julien Andlauer (F, Falken Motorsports, Porsche 911 GT3 R #33): „Mir fehlen fast die Worte, um dieses Rennen zu beschreiben. Immer wieder wechselnde Bedingungen machten es von Anfang an extrem schwierig. Das gesamte Team hat in dieser Hinsicht einen fantastischen Job abgeliefert. Leider hatten wir gleich zu Beginn Pech mit einer Strafe, weil wir in der Boxengasse etwas zu schnell waren. Das hat uns weit zurückgeworfen. Vor allem im Trockenen waren wir anschließend sehr konstant unterwegs. Wir haben viele Daten und eine Menge Erfahrung für das kommende Jahr gesammelt.“
Patric Niederhauser (CH, Lionspeed GP, Porsche 911 GT3 R #24): „Durch die Verkürzung ist das Rennen natürlich nicht so verlaufen, wie wir es gerne gehabt hätten. Aber wir wollten die ProAm-Klasse gewinnen und das haben wir erreicht. Darauf können wir sehr stolz sein, denn wir konnten am Schluss mit einer super Strategie noch einige Positionen aufholen. Wäre das Rennen noch einmal freigegeben worden, hätten wir sogar noch Chancen auf den Gesamtsieg gehabt. Dennoch hat die Rennleitung richtig entschieden. Mein erstes 24-Stunden-Rennen hier mit Porsche ist sehr gut verlaufen, ich bin sehr zufrieden.“