Der finnische Rennfahrer und Mercedes-Pilot Elias Seppänen beantwortete im Kurzinterview drei Fragen zum Thema E-Sport und zu seiner Saison 2024.
In der Winterpause warst du in der DNLS äußert erfolgreich, hast dir auf der virtuellen Nordschleife unter anderem einen spannenden Schlagabtausch mit Formel 1-Weltmeister Max Verstappen geliefert. Welche Bedeutung haben die digitalen Duelle mit Fahrern aus unterschiedlichen Disziplinen und Größen wie dem dreimaligen Formel 1-Champion für dich?
Elias Seppänen: „Es ist wirklich cool, gegen Fahrer wie Max Verstappen zu fahren. Sich mit ihm auf der Strecke duelliert zu haben, kann nicht jeder von sich behaupten. Aber Du musst die ganze Zeit über fokussiert bleiben und nicht während des Stints anfangen darüber nachzudenken, dass Du gerade gegen den Formel 1-Weltmeister fährst. Das ist mir glücklicherweise gelungen. Meine Strategie war, etwas länger auf der Strecke zu bleiben als er. Bei seinem ersten Boxenstopp habe ich ihn dann eingeholt und konnte das bis zum Ende des Rennens halten. Simracing bringt viele Fahrer aus verschiedenen Motorsportdisziplinen zusammen. Es ist schön, gegen Fahrer anzutreten, die in der realen Welt die Formel 1-Weltmeisterschaft, das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring, das 24-Stunden-Rennen in Spa oder IndyCar-Rennen gewonnen haben.“
Woraus ziehst du beim Esport den größten Nutzen für deine Vorbereitung auf die Wettbewerbe in der realen Welt?
Elias Seppänen: „Esport hat mir sehr geholfen, in der Winterpause auf Speed zu bleiben, meine Racecraft zu trainieren und den Fokus beizubehalten. Denn die Winterpause kann manchmal ziemlich lang sein. Es ist gut, sich im Simulator fit zu halten und Rennstrecken zu trainieren, die man noch nicht so oft gefahren ist. Ich zum Beispiel bin noch nicht so viel auf der Nordschleife gefahren. So kann ich üben, wie das Racing dort oder Langstreckenrennen im Allgemeinen funktionieren. Das ist ein wirklich gutes Werkzeug, um sich auf die kommende Saison vorzubereiten.“
Du gehst 2024 in deine dritte Saison im GT3-Sport. Welche Erfahrungen haben dich als Rennfahrer in dieser Zeit besonders geprägt und mit welcher Erwartungshaltung gehst du in die neue Saison?
Elias Seppänen: „Ich fühle mich gut vorbereitet, da ich bereits zwei Jahre in der GT3-Klasse mit dem Mercedes-AMG GT3 gefahren bin und nicht bei null anfange. Es ist schön, wieder mit diesem vertrauten Paket anzutreten und ich hoffe darauf, einige gute Ergebnisse einzufahren. Meine Erwartungen sind natürlich hoch, auch wenn es schwierig wird, das Vorjahr mit dem Titelgewinn im ADAC GT Masters zu übertreffen. Trotzdem ist es das Ziel, weiterhin an der Spitze mitzumischen und mich als Fahrer zu verbessern. Es gibt viele Fahrer, die viel mehr Erfahrung haben als ich. Von jemandem wie Maro Engel oder Jules Gounon kann ich viel lernen, denn sie haben eine enorme Expertise über den Sport sowie den Mercedes-AMG GT3.“