So wie Martins Sesks. Der 24-Jährige gilt als die Überraschung der polnischen WM-Rallye: Bei seinem Debüt im Team M-Sport Ford zündete Sesks zusammen mit Beifahrer Renars Francis geradezu ein Feuerwerk. Bereits auf der zweiten WP ließ er mit der zweitschnellsten Zeit aufhorchen – obwohl er einen Ford Puma Rally1 ohne Hybridsystem pilotierte. Mit Endrang fünf in der Gesamtwertung hatte der Lette selbst kaum gerechnet. Nun will er bei seinem Heimspiel diese Vorstellung wiederholen und greift dafür erstmals in das Lenkrad eines über 368 kW (500 PS) starken Rally1-Fahrzeugs mit Hybrid-Power. An Streckenkenntnis mangelt es dem vielversprechenden Talent vor eigenem Publikum nicht: Er hat die Rallye Lettland, die zur Rallye-Europameisterschaft zählte, in beiden Vorjahren gewonnen.
Mit starker Konkurrenz muss Sesks dabei aus dem eigenen Lager rechnen: Adrien Fourmaux/Alex Coria und Grégoire Munster/Louis Louka haben auf polnischem Schotter gezeigt, dass mit ihnen und dem Ford Puma Hybrid Rally1 unter diesen Bedingungen zu rechnen ist. Fourmaux fuhr dabei auf Rang drei Gesamtwertung und durfte sich über sein drittes Podestresultat der laufenden WM-Saison freuen. Dabei stößt der 29 Jahre junge Franzose in Lettland erneut auf für ihn unbekanntes Terrain. Anders Munster: Der Belgier mit luxemburgischer Lizenz kann bereits drei Starts bei der EM-Rallye Lettland vorweisen. 2020 eroberte er dabei den sechsten Rang. Als Siebter der Rallye Polen hat der 25-Jährige genügend Selbstvertrauen getankt und will seine Erfahrung in weitere starke Ergebnisse ummünzen.
Als vierte Crew im Bunde sind auch in Lettland wieder die Iren William Creighton und Liam Regan mit von der Partie. Sie steuern einen rund 213 kW (290 PS) starken, ebenfalls allradgetriebenen Ford Fiesta Rally2 in der WRC2-Klasse.
„Ich freue mich sehr auf Lettland. Ich habe viel von dieser Rallye gehört, als sie noch zur Europameisterschaft gehörte. Ein neuer Lauf im WM-Kalender stellt uns immer vor besondere Aufgaben“, erläutert M-Sport-Teamchef Richard Millener. „Mit großer Spannung blicken wir natürlich dem Auftritt von Martins Sesks entgegen. Ich denke, bei seinem Heimspiel wird er im Service-Park sehr im Mittelpunkt stehen. Er hat die Rallye Lettland bereits zweimal gewonnen. Jetzt kann er erstmals auf die Hybrid-Power des Ford Puma Rally1 setzen. Aber auch für Adrien Fourmaux und Grégoire Munster stehen die Chancen gut. Wenn sie – wie in Polen – eine saubere und fehlerfreie Vorstellung abliefern, können sie erneut weit nach vorne kommen. Zumal sie am Freitag von einer guten Position in der Startreihenfolge profitieren und in puncto Streckenkenntnis die meisten Fahrer mit einem weißen Blatt Papier beginnen.“