Mittwoch, 31. Juli 2024
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Rallye WM
31.07.2024

M-Sport Ford will bei finnischer Rallye-Flugschau weite(re) Sprünge machen

Für viele Fahrer, Fans und Teams zählt sie zu den Höhepunkten der Saison: Die WM-Rallye Finnland rund um die Provinz-Metropole Jyväskylä ist mit ihren rasant schnellen Schotterpisten und zahlreichen Sprungkuppen ein Garant für großartiges Spektakel. M-Sport Ford schickt in diesem Jahr drei Rallye-Fahrzeuge an den Start: zwei der über 368 kW (500 PS) starken Puma Hybrid Rally1 für Adrien Fourmaux/Alexandre Coria und Grégoire Munster/Louis Louka sowie einen Fiesta Rally2 für William Creighton/Liam Regan in der WRC2-Kategorie.

Auf dem Programm stehen 20 Wertungsprüfungen (WP) über eine Distanz von insgesamt 305,69 Kilometer. Die erste findet als Zuschauer-WP bereits am Donnerstagabend ab 19:05 Uhr statt. Die letzte geht als sogenannte Power Stage am Sonntagmittag ab 13:15 Uhr über die Bühne. Sie endet erneut mit einer gewaltigen Sprungkuppe, auf der Adrien Fourmaux vor drei Jahren am Steuer eines Ford Fiesta WRC mit einem 68-Meter-Satz für Aufsehen gesorgt hat. Mit Spannung blicken die Zuschauer auch wieder der legendären Ouninpohja-Prüfung entgegen. Der Klassiker wird am kommenden Samstag erstmals seit geraumer Zeit wieder in seiner vollen Länge von 32,98 Kilometer gefahren.

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Fourmaux freut sich auf seine fünfte Rallye Finnland. Der Franzose liebt die Hochgeschwindigkeitspisten des "Schotter-Grand-Prix". Im vergangenen Jahr fuhr er mit einem Fiesta Rally2 gegen die traditionell stark auftrumpfenden Lokalmatadoren den zweiten Rang der Kategorie ein. 2021 hatte er bei seinem Debüt in einem Fahrzeug der Rally1-Topklasse gleich den siebten Platz in der Gesamtwertung errungen. Wie gut er in dieser Saison in Form ist, konnte der 29-Jährige zuletzt bei den WM-Rallyes in Polen und Lettland mit den Positionen drei und vier unter Beweis stellen. Auch bei diesen beiden Veranstaltungen tobten die Rallye-Cracks mit hohem Tempo über Schotterwege. Sein Ziel für Finnland hat Fourmaux klar gesteckt: Als Fünfter der Fahrerwertung will er mit einer cleveren Herangehensweise möglichst viele WM-Punkte einsammeln und so den Abstand zum dritten Tabellenrang verkürzen.

Grégoire Munster steht erneut eine schwierige Aufgabe bevor. In seiner ersten vollen Saison mit einem Turbo-Hybrid-Allradler der Rally1-Kategorie begibt sich der Belgier rund um Jyväskylä auf Neuland - auch wenn er diese Schotterveranstaltung bereits zweimal mit einem Rally2-Fahrzeug bestritten hat. Munster will auch von seiner starken Lernkurve profitieren, die ihn in Polen bereits auf die fünfte Position gebracht hat.

William Creighton macht erste Erfahrungen mit finnischen Naturstraßen. Dass ihm loser Untergrund liegt, hat der amtierende Junioren-Weltmeister aus Irland bereits in Lettland bewiesen - er fuhr dort mit dem rund 213 kW (290 PS) starken und 1.230 Kilogramm schweren Ford Fiesta Rally2 auf Platz fünf der WRC2-Wertung.

Für M-Sport-Teamchef Richard Millener ist die Rallye Finnland ein ganz besonderer WM-Lauf: "Die Rallye Lettland liegt zwar nur kurz zurück, aber ich brenne darauf, dass es in Finnland direkt weitergeht", verrät der 40-jährige Brite. "Diese Veranstaltung verknüpft eine stolze Tradition mit einer sensationellen Atmosphäre durch die Fans im Service-Park und an den Strecken. Bei Highspeed-Rallyes gibt es immer dieses besondere Spannungsmoment. Die WM-Läufe in Polen und Lettland haben eine gute Vorbereitung für dieses ultimative Schotter-Spektakel dargestellt. Adrien Formaux bringt einiges an Finnland-Erfahrung mit und hat in dieser Saison schon starke Resultate erzielt. Deshalb sind wir alle sehr gespannt, was er hier erreichen kann. Grégoire Munster wird sich sicherlich erst einmal auf die hohen Geschwindigkeiten in einem Rally1-Auto einstellen müssen, die hier anliegen. William Creighton muss einen komplett neuen Aufschrieb erstellen. Ich erwarte eine interessante Rallye für alle Teams und bin gespannt, wen wir Sonntag auf dem Podium sehen werden."
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