Dienstag, 14. Januar 2025
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24h Dubai
14.01.2025

Proton Huber Competition erlebt herausfordernde 24h Dubai

Die 2025er Rennsaison von Proton Huber Competition startete bei den 24h Dubai – dem traditionsreichen Saisonstart für den internationalen Langstreckensport. Der Rennstall aus dem bayrischen Hofkirchen brachte einen Porsche 911 GT3 R an den Start, der vom zweimaligen Rallye-Weltmeister Kalle Rovanperä gesteuert wurde.

Gemeinsam mit Rovanperä wechselten sich Jukka Honkavuori, Jani Käkelä, Bashar Mardini und Joel Monegro im Cockpit des GT3-Boliden ab. Zudem setzte das Team in Zusammenarbeit mit Duel Racing einen 911 GT3 Cup für die drei Moutran-Brüder Nabil, Ramzi und Sami mit dem britischen GT-Ass Phil Keen und dem Porsche-Junior Theo Oeverhaus ein.

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Eine weitere Besonderheit brachte der Finne Jani Käkelä mit in den GT3-Boliden der Mannschaft von Christoph Huber. Der ehemalige Motorradrennfahrer kann nach einem schweren Unfall in der IDM einen Arm nur eingeschränkt benutzen, sodass er den Porsche nur mit dem rechten Arm steuerte. Um dies zu ermöglichen, tauschte Proton Huber Competition bei den Boxenstopps das Lenkrad des Fahrzeugs, sodass Käkelä mit einem Arm Lenken und Schalten kann. Dies bedeutete bei den Boxenstopps jedoch jedes Mal einen zusätzlichen Zeitverlust.

Für die Fahrer des GT3-Boliden ging es vom sieben Startrang in der GT3 Pro-Am-Klasse ins Rennen zweimal um die Uhr. Die Fahrer zeigten hierbei eine fehlerfreie Leistung auf dem Dubai Autodrome. Nach 24 Stunden landete das Fahrzeug mit der Startnummer 969 auf dem 17. Gesamtrang, was zugleich Position fünf in der Klasse bedeutete.

Teamchef Christoph Huber zeigte sich nach dem Rennen selbstkritisch: „Ich muss zugeben, dass wir strategiemäßig während der Code-60-Phasen einige kleinere Fehler gemacht haben, die sich über den Rennverlauf summierten und wir nicht aufholen konnten. Zudem war uns auch von vornhinein klar, dass wir bei den Boxenstopps mit Jani Zeit verlieren werden. Joel ist erst seit einem Jahr im Motorsport aktiv und fuhr mit uns sein erstes Langstreckenrennen und dazu auch sein erstes Rennen im GT3-Fahrzeug. Er konnte sich über das Wochenende sehr steigern. Bashar hat hingegen viel Erfahrung auf der Langstrecke, mit der er uns sehr weiterhelfen konnte. Dazu schätze ich ihn als einen der besten Amateurpiloten ein. Leider war Jukka über das Wochenende gesundheitlich angeschlagen, weswegen er nicht an seine Topleistung anknüpfen konnte.“

„Zu Kalle muss ich nicht viel sagen: Dafür, dass er kaum Vorbereitung hatte, fuhr er herausragend und er war der schnellste Fahrer auf dem Auto“, so Christoph Huber lobend über den zweimaligen Rallyeweltmeister Kalle Rovanperä. „Aber im Endeffekt muss ich halt auch ehrlich sagen, dass er nicht angetreten ist, um den 17. Rang in der Gesamtwertung zu belegen. Ich hoffe, dass wir nochmal die Chance bekommen zusammenzuarbeiten!“

In der Klasse für Porsche 911 GT3 Cup-Fahrzeuge konnte Proton Huber Competition seine Qualitäten unter Beweis stellen, da der frischernannte Porsche-Junior Theo Oeverhaus über einen langen Zeitraum die schnellste Rennrunde in der Klasse fuhr. Nach einer fehlerfreien Leistung belegte der Duel Racing by Huber-Bolide die achte Position in der starkbesetzten Kategorie.

„Für uns als Team mit Erfahrung im Porsche Carrera Cup und dem Porsche Supercup müssen wir eingestehen, dass Langstreckenrennen eine ganz andere Welt sind. Die Teams, die die komplette Saison in der Creventic-Meisterschaft bestreiten, gingen viel besser vorbereitet in das Rennen und haben uns gezeigt, wie man erfolgreich Langstreckenrennen fährt. Unsere Fahrer haben im Rennen keine Fehler gemacht, aber es wurde uns deutlich aufgezeigt, dass es in diesem starken Feld ohne Testen nicht funktioniert. Dies sehen wir aber nur als Ansporn für die Zukunft und geben alles dafür, dass wir in Zukunft stärker zurückkehren werden!“, erläutert Christoph Huber abschließend.

Nach dem 24-Stunden-Rennen in Dubai gibt es für Proton Huber Competition keine Verschnaufpause. Am kommenden Wochenende tritt der Porsche-Rennstall in gleich drei Rennserien auf zwei Kontinenten an. Ein Teil des Teams bleibt auf dem Dubai Autodrome, wo das dritte Rennwochenende des Porsche Carrera Cup Middle East stattfinden wird. Die GT3-Abteilung reist 105 Kilometer weiter zum Yas Marina Circuit nach Abu Dhabi. Dort werden Jörg Dreisow und Manuel Lauck beim 6h-Rennen ihr Programm in der 24H Series beginnen. Abgerundet wird das vollgepackte Wochenende vom Saisonauftakt der Porsche Sprint Challenge Southern Europe in Portimão. Auf der Berg- und Talbahn an der portugiesischen Algarveküste setzt der bayrische Rennstall eine Vielzahl an Porsche 911 GT3 Cup ein.
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