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24h Nürburgring
21.06.2011

Audi will auf der Nordschleife glänzen

Zwei Wochen nach dem zehnten Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans nimmt Audi den Gesamtsieg bei einem weiteren Langstreckenklassiker ins Visier: Mit insgesamt vier Audi R8 LMS starten die aus der DTM bekannten Audi Sport Teams Abt Sportsline und Phoenix am 25./26. Juni beim 24-Stunden-Rennen auf der berühmten Nürburgring-Nordschleife.

Audi stellt über seine sportliche Tochter quattro GmbH bereits seit 2002 die offiziellen Fahrzeuge für die populäre Veranstaltung in der Eifel, die jedes Jahr mehr als 200.000 Zuschauer anlockt. Aber erst einmal schickte Audi ein Werksaufgebot in die "Grüne Hölle": 2004 startete Audi mit zwei umgebauten DTM-Fahrzeugen auf Basis des Abt-Audi TT-R, die auf den Plätzen vier und acht ins Ziel kamen. 2011 nimmt die Mannschaft um Dr. Wolfgang Ullrich einen zweiten Anlauf mit dem Audi R8 LMS.

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Der faszinierende GT3-Sportwagen ist der erste Rennwagen der Marke mit den vier Ringen, der gezielt für den Kundensport entwickelt wurde und der inzwischen weltweit erfolgreich von Kundenteams eingesetzt wird. 83 Siege hat der von einem nahezu serienmäßigen V10-Motor angetriebene R8 LMS bereits erzielt. Fast jedes Wochenende kommen weitere Erfolge dazu - Anfang 2011 darunter ein Triumph beim 12-Stunden-Rennen im australischen Bathurst.

Auch auf der mit 25,378 km längsten und schwierigsten Rennstrecke der Welt hat der R8 LMS seine Qualitäten bereits bewiesen: Zwei Gesamtsiege in der VLN Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring verbuchte das Kundenfahrzeug bisher - zuletzt 14 Tage vor dem 24-Stunden-Rennen bei einem letzten Testeinsatz.

Die Bilanz beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring ist ebenfalls eindrucksvoll: 2009 und 2010 gelang den Teams ABT Sportsline und Phoenix Racing mit Werksunterstützung aus Ingolstadt und Neckarsulm jeweils der Sieg in der Klasse SP9 für GT3-Fahrzeuge. 2009 belegten Christian Abt, Jean-François Hemroulle, Pierre Kaffer und Lucas Luhr beim ersten Einsatz des R8 LMS bei einem 24-Stunden-Rennen auf Anhieb den zweiten Platz im Gesamtklassement. Marc Bronzel, Luca Ludwig, Dennis Rostek und Markus Winkelhock sorgten im vergangenen Jahr mit ihrem dritten Gesamtrang für Aufsehen.

Nun sind die Ziele deutlich höher gesteckt: Gegen stärkste Konkurrenz mit Fahrzeugen der Marken BMW, Ferrari, Lamborghini, Mercedes-Benz, Porsche und Volkswagenmöchte sich Audi bei der 39. Auflage des Langstrecken-Klassikerserstmals als Gesamtsieger in die Siegerliste eintragen und mit dem Werkseinsatz für den Audi R8 im Allgemeinen und den Audi R8 LMS im Speziellen vor einer großen Kulisse zu werben.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, wurde in den vergangenen Monaten nichts dem Zufall überlassen. Der R8 LMS wurde im Hinblick auf den Nordschleifen-Einsatz in zahlreichen Details verbessert. Neben der reinen Performance lag dabei das größte Augenmerk auf der Zuverlässigkeit, die bei zwei 30-Stunden-Tests getestet wurde. Dabei nutzte Audi Tests des in Le Mans siegreichen Audi R18 TDI, um die Dauerläufe zeitgleich zu absolvieren.

Das ist nicht die einzige Parallele zwischen dem Le-Mans-Siegerwagen und dem R8 LMS: Genau wie in Le Mans rollen die GT3-Sportwagen von Audi in der Eifel auf Michelin-Reifen. Und genau wie in Le Mans spielt ultra-Leichtbau, eine Kernkompetenz der AUDI AG, auch auf der Nürburgring-Nordschleife eine wichtige Rolle. Der Audi R8 LMS verfügt über ein besonders leichtes und stabiles Aluminium-Chassis in Audi-Space-Frame-Bauweise (ASF) und eine teilweise aus Karbon gefertigte Karosserie.

Bereits bei der Konzeption des GT3-Sportwagens achtete Audi auf optimale Sicherheit. Das ausgeprägte Sicherheitskonzept des Audi R8 LMS mit den voll funktionsfähigen serienmäßigen Crash-Strukturen des Audi Space Frame inklusive des Seitenaufprallschutzes, dem aufwendig konstruierten Stahl-Überrollkäfig und der tropffreien Betankungsanlage wurde 2011 um einen weiteren Aspekt ergänzt.

Entsprechend den jüngsten Regularien der FIA ist von Audi ein neuartiges Sitzsystem verwirklicht worden. Es ist das Nachfolgemodell der bislang von Zulieferern gefertigten Sitzanlage. Ein modulares Fertigungskonzept ermöglicht Audi dabei eine Herstellung mit hoher Individualisierbarkeit. Waren die konventionellen Sitzschalen spezialisierter Anbieter bislang nur auf eine Normbreite ausgelegt, kann Audi nun verschiedene Sitzbreiten fertigen und anbieten. Damit können die weltweit aktiven Fahrer des R8 LMS eine ihren Bedürfnissen optimal angepasste Auswahl treffen.

Der Sitz ist vollständig aus Karbon gefertigt, verfügt über einen zweischaligen Aufbau und erfüllt damit anspruchsvollste Belastungskriterien. Gleichzeitig bleibt die bereits bekannte Verstellmöglichkeit des Sitzes entlang der Längsachse vollständig erhalten. Teams mit Fahrern unterschiedlicher Statur können damit beim Fahrerwechsel ohne Zeitverlust eine optimale und sichere Position für jeden Piloten erreichen. Damit genießen die Fahrer des Audi R8 LMS einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern, die auf Sitzkistensysteme ohne Möglichkeit einer Längsverstellung vertrauen. Da die Einbauhöhe des Sitzes eine um 60 Millimeter abgesenkte Fahrerposition erlaubt, profitiert auch Gesamtschwerpunkt von der neuen Lösung. Dieses neue Sitzsystem wird künftig allen Kundenteams von Audi Sport customer racing zur Verfügung stehen.

Der Fahrerkader, den Audi beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring aufbietet, könnte hochkarätiger kaum sein. DTM-Stars wie Mattias Ekström und Timo Scheider lösen sich mit Le-Mans-Siegern wie Marcel Fässler und Marco Werner und ausgewiesenen Nordschleifen-Spezialisten wie Marc Basseng oder Frank Stippler ab. Auf den Start verzichten wird Mike Rockenfeller, der sich noch von den Folgen seines schweren Unfalls bei den 24 Stunden von Le Mans erholt.

Rockenfeller wird seinen Markenkollegen zuhause vor dem Fernseher die Daumen drücken. SPORT1 plant wie in den vergangenen Jahren eine umfangreiche Live-Berichterstattung vom größten deutschen Motorsport-Event. Trainiert wird am Nürburgring ab Donnerstag. Das Rennen beginnt am Samstag, 25. Juni, um 16 Uhr.

Dr. Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Ich gehe davon aus, dass es am Nürburgring ganz ähnlich eng wird wie in Le Mans. Es können wohl mindestens fünf verschiedene Fahrzeugtypen um den Gesamtsieg fahren. Es wird auch am Nürburgring darauf ankommen, eine gute Kombination aus schnellen Rundenzeiten und kalkulierbarem Risiko zu finden. Und es wird wie in Le Mans entscheidend sein, die 24 Stunden ohne ein technisches Problem zu fahren. Sonst wird man nicht um den Sieg mitreden können. Natürlich werden wir erst während des Rennens sehen, ob die einzelnen Fahrzeuge gerecht zueinander eingestuft sind."

Hans-Jürgen Abt (Teamchef Audi Sport Team Abt Sportsline): "Die 24 Stunden sind ein echtes Highlight. Wir haben dort immer noch die Rechnung offen, dieses Rennen zu gewinnen. Zwar haben wir bereits mehrfach den zweiten Gesamtrang belegt, auch den GT3-Klassensieg haben wir schon erreicht, aber der Gesamtsieg fehlt uns noch. Wir sind bestens vorbereitet und versuchen natürlich, den R8 LMS ganz nach vorn zu bringen. Das Team ist voll motiviert und hat zwischen den DTM-Rennen hart für diesen Einsatz gearbeitet."

Ernst Moser (Teamchef Audi Sport Team Phoenix): "Vor der eigenen Haustür ein 24-Stunden-Rennen zu fahren, das ist natürlich unser Highlight - und dann auch noch die für uns größte Veranstaltung des Jahres. Phoenix Racing ist schon immer Anhänger von 24-Stunden-Rennen gewesen - das ganze Team steht dahinter. Nun ist es erstmals ein Werkseinsatz für Audi. Wir sind mit unserer Fahrerpaarung hervorragend aufgestellt und hatten beim vierten VLN-Rennen eine gute Generalprobe. Das Niveau der Fahrer ist sehr gleichmäßig. Dies ist extrem wichtig. Sie konnten auch genug Erfahrung im Verkehr auf der Strecke sammeln. Auch die Technik funktioniert tadellos. Wir sind super aussortiert für das 24-Stunden-Rennen. Mit diesem Auto, diesen Fahrern und unserer Erfahrung haben wir alle Chancen, das Rennen zu gewinnen."
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