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24h Nürburgring
28.06.2011

Freud und Leid für Wolfgang Kudrass

Für die 39. Ausgabe des ADAC 24h Rennens auf dem Nürburgring hatte sich der Lohmarer Automobilkaufmann Wolfgang Kudrass viel vorgenommen. Bereits am Donnerstag startete der erfahrene und erfolgreiche Motorsportler zusammen mit seinem Sohn Alexander im Rahmenprogramm des Marathonrennens bei der Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN).

Dabei zeigte das Vater-und-Sohn-Team den etablierten RCN-Fahrern, wie man dietraditionelle Nordschleife des Nürburgrings mit einem BMW 318iS schnellstens umrundet. Am Ende fehlten den beiden Lohmarern lediglich sechs Sekunden zum Klassensieg. Doch auch mit dem zweiten Platz, in der mit neun Fahrzeugen besetzten Klasse V2, war Wolfgang Kudrass durchaus zufrieden: „Es macht mir sehr viel Spaß zu sehen, dass Alex meine Ratschläge annimmt und sie auch sehr gut umsetzt.“ Dank der väterlichen Unterstützung ist Alexander Kudrass in seiner ersten RCN-Saison schon sehr schnell unterwegs.

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Zum 24h Rennen änderte sich dann die Konstellation. Während sich Wolfgang Kudrass nun mit Christian Leutheuser (Reyersbach), Hubert Nacken (Steisslingen) und Ulli Packeisen (Wuppertal) im Cockpit des favorisiertenLingmann BMW 1er Coupé abwechselte, tauschte Alexander der Fahreranzug gegen den Mechanikeroverall und schraubte im Lingmann-Team am Auto seines Vaters. Der Wagen war erst wenige Wochen vor dem 24h Rennen fertig geworden und hatte bei zwei Läufen zum VLN Langstreckenpokal sein enormes Potential bereits unter Beweis gestellt. „Das Coupé fährt sich phantastisch“, war Wolfgang Kudrass von Anfang an begeistert.

Doch schon beim ersten Qualifikationstraining gab es einen herben Rückschlag. Im Bereich der Eiskurve wollte Ex-DTM Pilot Christian Abt den Lingmann BMW mit aller Gewalt überholen und schoss dabei das bis dahin gut platzierte 1er Coupé regelrecht ab. Der Wagen knallte vehement in die Leitplanken und die Ungeduld des Profis bescherte der Lingmann-Crew eine arbeitsreiche Nacht. Zahlreiche Teile mussten gerichtet und erneuert werden. Nach anstrengenden Stunden war der BMW am nächsten Morgen zwar wieder einsatzfähig – aber war er auch gut genug für den angestrebten Erfolg? Das zweite Training desillusionierte die Lingmann-Crew. Gute Rundenzeiten waren mit dem „recycelten“ BMW nicht mehr erreichbar. „Die komplette Hochleistungshinterachse musste gegen eine Serienachse getauscht werden“, berichtete ein sichtlich enttäuschter Wolfgang Kudrass, „und auch im Bereich der Bremse mussten wir auf Serienteile zurückgreifen.“

Trotz allem wollte das Team nicht aufgeben. Mit dem notdürftig instandgesetzten Wagen und mit gemischten Gefühlen ging man vor 250.000 Zuschauern an den Start. Allerdings stand der angeschlagene Bolide nach nur einer Rennrunde wieder in der Box und musste erneut repariert werden. Immer wieder traten Folgeschäden des Unfalls im Training auf und verursachten längere Standzeiten. Und immer wieder griffen die Mechaniker zum Werkzeug und versuchten den Wagen zum Laufen zu bringen. Insgesamt fünf Mal stand der BMW bis zu einer Stunde an der Box, dann machte ein weiterer Unfall im Streckenabschnitt „Pflanzgarten“ dem traurigen Spiel ein Ende. Nach dem Erfolg am Donnerstag war Wolfgang Kudrass beim 24h Rennen erneut glücklos: „Es machte keinen Sinn mehr. Wir hatten erst 36 gezeitete Runden geschafft und lagen weit hinter der Konkurrenz zurück. Bei den letzten fünf 24h Rennen hatte ich immer nur Pech. “
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