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24h Nürburgring
28.06.2011

Hannes Plesse: „Mit Zusammenhalt ins Ziel“

Das 39. ADAC Zurich 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring (23. bis 26. Juni 2011) hat es in sich gehabt: Regen und Wind beherrschten das Training und den Start des Rennens, bevor das Wetter am Abschlusstag sich von seiner sonnigen Seite zeigte. Ebenso von Höhen und Tiefen geprägt war der Langstreckenklassiker für Hannes Plesse (Hodenhagen), der einen Mercedes-Benz SLS AMG GT3 vom Team Black Falcon pilotierte.

An den Start ging der 27-Jährige zusammen mit Ralf Schall (Dornstadt), Andrii Lebed (Kiew) und Maik Rosenberg (Attendorn). „Wir hatten beschlossen, dass wir die Startphase sehr konservativ angehen und einfach rollen lassen. Über unsere Startpositionen 21 haben wir uns sehr gefreut und uns gute Chancen für das Rennen ausgerechnet“, so Plesse. Mit dieser Platzierung gehörte das Quartett im über 500 PS starken Mercedes-Flügeltürer zu den 30 Top-Autos im Feld, die mit einem blauen Blinklicht zusätzlich markiert wurden, damit sie schneller von langsameren Wagen erkannt werden konnten.

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Bis nach Einbruch der Dunkelheit hatten sich Plesse und seine Teamkollegen an die besten Zehn von über 200 gestarteten Fahrzeugen heran gekämpft. Als der Maschinenbau-Diplom-Ingenieur seinen Nacht-Durchgang absolvierte, passierte ihm ein kleiner aber folgenschwerer Fehler: „Es war in meiner letzten Runde und ich musste Sprit sparen, um nicht liegen zu bleiben, als ich eine Kurve in einem höheren Gang als normal anfuhr. Ich bin aus dem Rhythmus durch das Umschalten auf etwas langsamer fahren gekommen und war etwas zu schnell, sodass das Auto untersteuerte und eingangs „Brünnchen“ in der Leitplanke einschlug. Gerade in der Nacht ist man als Fahrer in einer eigenen Welt, wie in einem Rausch. Wenn man dann auf einmal sich auf „Sprit sparen“ umstellt und nur für einen Moment unkonzentriert ist, kann man sehr schnell von der Strecke abkommen. Leider ist mir das auf der Nordschleife passiert und dort steht man bei jeden noch so kleinen Fehler direkt in der Leitplanke.“

Der Aufprall war zwar nicht wirklich stark, aber der Mercedes-Benz schaffte es nicht mehr aus eigener Kraft an die Box und aufgrund der schwierigen Verkehrslage bei der Großveranstaltung mit rund 250.000 Besuchern, dauerte es fast zwei Stunden bis der Abschleppwagen den havarierten Black-Falcon-SLS ins Fahrerlager gebracht hatte. „Dadurch haben wir die Chance auf eine Top-Platzierung verloren, es tut mir vor allem für meine Teamkollegen und den gesamten Mechaniker Team leid, die einen bomben Job gemacht haben“, sagte Hannes Plesse. Die Black-Falcon-Mannschaft arbeitete allerdings unter Hochdruck an der Reparatur und bereits nach gut 30 Minuten rollte der Supersportler zurück auf die Strecke. „Ein großes Lob an das Team und die Jungs von HWA/AMG, die uns tatkräftig in der Ersatzteilbesorgung und auch bei der Reparatur geholfen haben. Alle haben eine super Leistung gezeigt. Ein großes Dankeschön gilt auch meinen Fahrerkollegen, die mir den Ausrutscher nicht übel nahmen und mich anschließend wieder aufgemuntert haben“, schildert der Hodenhagener.

Im Anschluss an den Fehltritt in der Nacht zeigten die vier „schwarzen Falken“ eine fulminante Aufholjagd: Aus den tiefen der Ergebnislisten von Platz 150 fuhren sie noch auf Platz 49 nach vorn. Der wieder in Schuss gebrachte Mercedes-Benz lief problemlos durch bis zur Zieldurchfahrt und „ohne der Probleme in der Nacht wäre mit Sicherheit ein Platz unter den besten zehn Autos möglich gewesen. Allerdings haben wir den Kopf nicht hängen lassen, uns zusammen wieder zurück in das Rennen gekämpft und uns noch mit einer Platzierung unter den ersten 50 ein wenig belohnt“, so Plesse erleichtert nach dem anspruchsvollen Langstreckenrennen in der Eifel.

Seinen nächsten Renneinsatz absolviert Hannes Plesse beim siebten Saisonlauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring am 27. August 2011.
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