Markenpokale Allgemein
19.07.2011
Endlich erster Saisonsieg für Marc-Uwe von Niesewand
Am vergangenen Wochenende gelang dem Lohmarer dieses Kunststück ein weiteres Mal und er setzte sich beim achten von zwölf Saisonrennen auf dem 3,696 km langen Kurs in der Magdeburger Börde erfolgreich gegen die gesamte internationale Konkurrenz durch. Mit jetzt 67 Punkten machte Marc-Uwe auch in der Fahrerwertung eine großen Schritt nach vorne und hat als Viertplazierter jetzt wieder direkten Anschluss an die Tabellenspitze.
Zur Halbzeit der Premierensaison des Renault Clio Cup Bohemia - ein gemeinsam von den Sportabteilungen von Renault Deutschland und Tschechien organisierter Markenpokal - hatte von Niesewand eigentlich schon die Hoffnungen auf ein gutes Endergebnis aufgegeben. Bereits dreimal in den zurückliegenden sechs Rennen hatte der ambitionierte Motorsportler ohne eigenes Verschulden einen "Nuller" eingefahren und war trotz seiner Podiumsplatzierung beim Auftaktwochenende in Hockenheim bis an die neunte Stelle zurückgefallen. Doch schon im freien Training am Samstag Morgen bemerkte der gebürtige Adenauer, dass an diesem Rennwochenende einiges für ihn drin sein würde. "Wir hatten von Beginn an eine perfekte Fahrwerkseinstellung, mit der ich auf Anhieb die schnellste Rundenzeit fahren konnte", erinnert sich der Rennfahrer aus dem Rhein-Sieg-Kreis.
Bis zum Zeittraining am Nachmittag wurde der Asphalt jedoch bedeutend heißer, so dass Marc-Uwe mit einem lästigen Untersteuern seines Clio RS Coupé kämpfen musste und nicht mehr an die Topzeiten vom Morgen herankam. Doch Rang drei, und damit ein Platz in der zweiten Startreihe für das erste der beiden Rennen über je 17 Runden, bedeutete eine aussichtsreiche Position für den als "Blitzstarter" bekannten Piloten. Tatsächlich schoss der Renault Clio mit der Startnummer 35 beim Erlöschen der roten Ampel wie eine Rakete nach vorne und setzte sich bereits auf dem Weg zur ersten Kurve an die zweite Stelle. Im weiteren Rennverlauf folgte von Niesewand Runde um Runde dem führenden Alf Ahrens aus Barwedel, ohne jedoch eine Chance zu einem gefahrlosen Überholmanöver zu sehen und zog es deshalb vor, die sicheren Punkte für den zweiten Platz nach Hause zu fahren. "Nur einmal hat Alf einen Fehler gemacht, da hätte ich reinstechen und es probieren können. Aber das wäre nicht ohne Blechkontakt ausgegangen und hätte uns schlimmstenfalls beide aus dem Rennen geworfen."
Für den zweiten Lauf wurde dann gemäß dem Reglement des Renault Clio Cup Bohemia durch Losentscheid die Startreihenfolge umgedreht. Gezogen wurde die Sieben, was bedeutete, dass der Siebtplatzierte des ersten Rennens von der Pole Position in Lauf zwei starten durfte, während Marc-Uwe sich als Sechster einreihen musste. Doch auch diesmal gelang dem Diplom-Wirtschaftsingenieur wieder ein blendender Start, der ihn schon auf den ersten Metern bis an die vierte Position nach vorne brachte. "Wir waren dann eine Gruppe von sechs Clios und es wurde ziemlich hart gefahren", berichtete von Niesewand hinterher. "Schon in der ersten Runde habe ich gemerkt, dass mein Auto extrem gut war und ich schneller hätte fahren können als meine Vordermänner. Für mich zählten aber nur Punkte, deswegen bin ich mit Köpfchen gefahren und habe bei jedem Zweikampf immer geduldig auf meine Chance gewartet. Nach und nach habe ich sie mir dann alle geschnappt und lag nach 15 von 30 Minuten in Führung. Von da an habe ich ein sauberes Rennen hingelegt und konnte mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung vor Jan Kisiel aus Polen und Reto Wüst aus der Schweiz gewinnen!"
Zur nächsten Veranstaltung des Clio Cup reisen die Teams und Fahrer in drei Wochen ins tschechische Most. Der traditionsreiche Kurs mitten im Kohlerevier der Tschechischen Republik gilt als eine reine Fahrerstrecke, auf der das Können der Piloten und nicht die Motorleistung über den Erfolg entscheidet. "Leider bin ich noch nie dort gefahren und kenne die Strecke nur von Inboard-Videos. Aber ich gehe trotzdem optimistisch in die nächsten beiden Rennen. Mein Ziel für Most ist es, wieder zweimal gut zu punkten. Noch einen Nuller kann ich mir auf keinen Fall leisten, deshalb zählt das Ankommen mehr als um jeden Preis zu gewinnen."