Formel 1
19.03.2012
Red Bull Racing mit RS27-Power auf Platz zwei
Der Heppenheimer beendete den Großen Preis von Australien nur 2,7 Sekunden hinter dem Sieger Jenson Button und zwei Sekunden vor dem Drittplatzierten, Lewis Hamilton. Mark Webber im zweiten Red Bull-Renault erreichte das Ziel auf der vierten Position – seinem bislang besten Ergebnis bei seinem Heimspiel. Damit kann sein Rennstall nach dem ersten von 20 Grands Prix 30 WM-Punkte vorweisen.
Mit einer überaus erfreulichen Konkurrenzfähigkeit startete auch das Williams F1 Team in seine neue Partnerschaft mit Renault als Motorenausrüster. Pastor Maldonado nahm das Rennen von der achten Position aus in Angriff und hielt sich konstant in den Top Ten. Bei dem Versuch, den Ferrari von Fernando Alonso in der letzten Runde noch von Platz fünf zu verdrängen, verlor der Venezolaner seinen Rennwagen jedoch aus der Kontrolle und kollidierte mit der Streckenbegrenzung. Sein Teamkollege Bruno Senna wurde bereits in der ersten Runde in ein Gerangel verwickelt, das den Brasilianer ans Ende des Feldes zurückwarf. Ein weiteres Tête-à-Tête mit Felipe Massa zwang ihn in Runde 53 zur Aufgabe. Dennoch wurde er noch als 16. gewertet und konnte wichtige Daten für die neue Kooperation zwischen Williams und Renault sammeln.
Einen starken Eindruck hinterließ auch das Lotus F1 Team: Romain Grosjean steuerte seinen ebenfalls vom RS27-Achtzylinder von Renault befeuerten E20 im Qualifying auf die dritte Startposition. Im Rennen musste der in Genf geborene Franzose nach nur zwei Runden aufgeben, als bei einem Gerangel mit Pastor Maldonado die rechte Vorderradaufhängung beschädigt wurde. Sein Teamkollege Kimi Räikkönen kämpfte sich von Rang 17 zu Beginn des Großen Preis von Australien bis auf die siebte Position nach vorne. Damit schenkte der Formel 1-Rückkehrer seinem Team sieben wertvolle Punkte.
Caterham F1, der vierte Partner von Renault im Grand Prix-Sport, überzeugte im Rennen mit einer guten Schnelligkeit. Sowohl Heikki Kovalainen als auch Vitaly Petrov hielten sich lange im Mittelfeld. Petrov musste jedoch in Runde 37 aufgrund eines Problems mit der Lenkung aufgeben, ein defekter Querlenker beendete das Rennen nur vier Umläufe später auch für Kovalainen.
Zusammengezählt haben die RS27-Achtzylinder von Renault beim Großen Preis von Australien 36 WM-Punkte errungen.
Rémi Taffin, Leiter des Grand Prix-Teams von Renault Sport F1: „Aus der Sicht des Motorenpartners ist der Große Preis von Australien ein besonders anspruchsvolles Rennen – die Achtzylinder müssen aus den langsamen und mittelschnellen Kurven heraus gut ansprechen und optimale Beschleunigung garantieren. Dies treibt automatisch den Kraftstoffverbrauch in die Höhe, dem wir mit einem ausgefeilten Motor-Management entgegensteuern.
Aus diesem Grunde sind wir sehr zufrieden, beim Saisonauftakt gleich drei Formel 1-Rennwagen in die Punkte gebracht zu haben. Noch erfreulicher ist die Peformance, die unsere Partnerteams in Melbourne an den Tag legen konnten. Sebastian Vettel und Mark Webber haben die Schnelligkeit des Red Bull mit Platz zwei und vier aufgezeigt – auch wenn uns ein noch besseres Resultat natürlich lieber gewesen wäre. Doch uns ist ein solider Start in die neue Saison gelungen, darauf können wir aufbauen.
Auch Lotus F1 hat durch Kimi Räikkönen wertvolle Punkte errungen. Die Zusammenarbeit verlief ausgesprochen reibungslos – Startplatz drei für Romain Grosjean und Rang sieben für Räikkönen, der sich aus dem hinteren Teil des Feldes vorarbeiten musste, sprechen eine klare Sprache.
Auch das Paket aus Williams F1 und Renault hat hier in Melbourne bei seinem Debüt extrem gut funktioniert – im Qualifying wie auch im Rennen selbst. Das Formel 1-Jahr ist für diese Kombination noch lang, verspricht aber viel. Pastor Maldonado lieferte während des Grand Prix eine starke Vorstellung ab, ein Punkte-Resultat schien zum Greifen nah, doch es hat noch nicht sein sollen. Pech auch für Bruno Senna, der Trümmerteile auf der Strecke aufgesammelte. Sie verstopften seine Kühler, worauf der Motor zu heiß wurde – da diese Maschine aber auch noch den Großen Preis von Malaysia bestreiten muss, war es eine kluge Entscheidung, ihn rechtzeitig an die Box zu rufen und so eine Beschädigung zu verhindern.
Caterham setzt seinen Aufwärtstrend auch in diesem Jahr fort, der noch junge Rennstall scheint den Anschluss an das Mittelfeld gefunden zu haben. Heikki Kovalainen wurde zu Beginn des Rennens von einem Problem mit dem Energie-Rückgewinnungssystem KERS eingebremst. Wir werden die Ursache nun untersuchen. Obwohl ihm deswegen eindeutig Leistung fehlte, konnte er sich dennoch gut behaupten – ein sehr positives Signal.
Bereits am kommenden Wochenende steht der Große Preis von Malaysia auf dem Programm – ein Rennen, das mit seinem tropischen Klima inklusive der hohen Luftfeuchtigkeit die Achtzylindermotoren sehr belastet und uns in puncto Abstimmung vor eine große Herausforderung stellt. Trotz der geringen zur Verfügung stehenden Zeit können wir uns aber auf unsere Kollegen an den Prüfständen daheim in Viry-Châtillon verlassen, die uns sehr unterstützen. Wir sind uns sicher, auf das erfreuliche Ergebnis von Australien aufbauen zu können.“