24h Nürburgring
23.05.2013
Klassensieg für Klaus Landgraf beim 24h-Rennen
Dabei war der Start erst kurz vor dem Langstreckenrennen klar gemacht worden. „Teamchef Markus Schmickler teilte mir mit, dass er noch einen freien Platz hätte. Da hatte ich nicht lange überlegt.“ Einziges Problem war im Vorfeld die Zeitachse. „Eigentlich hatte ich vor schon ein paar Tage vorher in die Eifel zu kommen, doch das hat beruflich irgendwie nicht geklappt.“
Beim Freien Training saß der Bad Kreuznacher, der sonst einen Cup-Porsche bei der Langstreckenmeisterschaft pilotiert, das erste Mal im Cockpit des BMW Z4. „Das war schon etwas ungewöhnlich. Vor allem die Sitzposition war anders.“ Dies war aber nicht das einzig ungewöhnliche: Auch das Wetter war dem Mai irgendwie nicht angepasst. Zehn Grad und Regen sind auch für die Eifel nicht gerade typisch. „Ich habe dann auch zwei Runden bei strömendem Regen gedreht. Prickelnd war das nicht.“ Und auch beim Nachttraining bestimmte der Regen das Bild in den zwei Runden. „Da fragt man sich schon, ob das alles eine gute Idee war“, lachte Landgraf im Nachhinein. Doch es gab zeitweise auch trockene Perioden „und da machte es mit dem Auto richtig Spaß und ich konnte mich darauf einstellen.“
Die Pole-Position in der Klasse V6 mit dem Auto der Startnummer 175 war dann aber die Belohnung für das gesamte Team. „Dabei wäre es fast nicht dazu gekommen. Die Rennleitung sprach gegen uns eine Strafe wegen Überholen unter Code 60 aus.“ Doch das stellte sich im Nachhinein als falsch heraus. „Dank der Hilfe der Onboard-Kamera von Kremer Racing nahm die Rennleitung die unberechtigte Strafe wieder zurück. Gottseidank“, so Landgraf, „denn zu der Zeit saß ich im Auto!“ Nach dem Start übernahm Klaus Landgraf den Z4 und steuerte ihn auch im Regen. Die Rennleitung sah sich dann veranlasst, das Rennen wegen Unwetter zu unterbrechen. Danach hieß es Warten: „Dies war eigentlich schlimmer als fahren, da man nie wusste, wann es weitergeht und man auch nicht richtig schlafen konnte. Es hätte ja jederzeit wieder losgehen können“, so Klaus Landgraf.
In den frühen Morgenstunden hatte sich der Nebel dann soweit verzogen, dass es zum Restart kam. Danach spulte das Quartett Weidenbrück, Landgraf, Schmickler und Buchstaller die Runden konstant ab. Zu guter letzt war der großartige Erfolg dann komplett: Man gewann die Klasse V6 nicht nur mit großem Vorsprung, sondern erreichte auch einen phänomenalen 41. Platz im Gesamtreglement und als Sahnehäubchen kam sogar noch der Sieg als schnellster Serienwagen hinzu.
Fazit Klaus Landgraf: „Es war die absolut richtige Entscheidung hier an den Start zu gehen. Mit dem Sieg ist mein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen. Wir hatten über die gesamte Zeit kein Problem mit dem Auto. Es war nichts dran: Keine Schramme, kein Unfall. Das war schon bemerkenswert.“