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24h Nürburgring
23.05.2013

Zwei Klassensiege und 100% Ankunftsquote für Bonk

„Die schwierigen Autos, die uns immer Probleme bereitet haben, die haben wir jetzt im Griff“, Michael Bonk wusste nach dem 24-Stunden-Rennen nicht, ob er mit dem Rennverlauf absolut zufrieden sein sollte. Denn während die GT4-Boliden, die Corvette und der Z4 GT3 problemlos durchs größte Autorennen der Welt kamen, zeigten sich ausgerechnet am BMW 320si ungewohnte Zicken.

Mit zwei Klassensiegen, einem weiteren Podestplatz und Gesamtrang 17 mit dem GT3-Auto konnte der Münsteraner Rennstall das dann aber doch als „Luxusproblem“ abstempeln. Insgesamt stand das Wochenende unter der Überschrift „schwierige Bedingungen“. Schon einen Tag vor Rennstart hatte der Deutsche Wetterdienst eine Unwetterwarnung mit Startregen für die Region rund um Adenau herausgegeben. Für Michael Bonk war das kein Problem: „Wir müssen es nehmen, wie es kommt.“ Und vor allem seine beiden GT4-Mannschaften und die Corvette-Crew machten das so richtig gut.

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Wolf Silvester, Emin Akata, Alexander Mies und Jochen Übler zeigten eindrucksvoll, wer in der GT4-Klasse den Ton angab. Vom späten Rennstart an setzte sich das Quartett in der Klasse SP10 in Führung und gab diese auch nicht ab. Erst als extrem schwerer Regen einsetzte, war eine Zwangspause angesagt, aber für alle Teams. Für fast 11 Stunden unterbrach die Rennleitung die Hatz zweimal um die Uhr. „Mein Kompliment an die Rennleitung, das war richtig“, kommentierte Volker Stryzek, der am Wochenende die Corvette bei Bonk motorsport pilotierte.

Unglücklicherweise wurden die Abstände nach der Unterbrechung egalisiert, die Pause also wie eine lange Safety-Car-Phase gewertet. Nach dem Restart ging es zwischen dem späteren Klassensieger, einer Ginetta und dem zweiten Bonk-BMW hin und her. Bis letzterer durch einen Reifenschaden ins Hintertreffen geriet und am Ende Rang drei blieb, während der andere Bonk BMW die Klasse gewann. Ob es allerdings dabei bleibt, wird in den nächsten Wochen beim DMSB-Sportgericht in Frankfurt geklärt. Sowohl der erstplatzierte BMW von Bonk motorsport, als auch die auf zwei angekommene Ginetta GT wurden aus der Wertung genommen. „Unser Auto hatte am Ende wohl 1 Kilo Untergewicht“, erklärte Bonk. Allerdings hatte der BMW während des Rennens auch Teile verloren, die schnell mehr als ein Kilo ausmachen.

Bleibt es beim Wertungsausschluss, gewinnt der zweite BMW M3 GT4 von Bonk motorsport die Klasse. Andreas Möntmann, Adam Christodoulou, Jens Moetefindt und Kiki Sak Nana waren nahezu identisch schnell, wie ihre Teamkollegen. Außer Reifen wechseln, Putzen und Fahrer tauschen musste an dem BMW nichts gemacht werden.

Das war auch bei der Corvette C6 der Fall. Neben den beiden Stammfahrern Tobias Guttroff und Joachim Kiesch nahmen Arno Klasen und Volker Strycek am Steuer des US-Supersportlers Platz. Das Quartett setzte sich mit einer sehr guten Fahrleistung gegen die starke Konkurrenz durch und gewann mit zwei Runden Vorsprung vor einem Lexus LFA von Gazoo Racing. „Es war auch eine Genugtuung für Dubai und Barcelona“, meinte Tobias Guttroff. Bei den dortigen 24-Stunden-Rennen hatte jeweils das Getriebe der Corvette für Probleme gesorgt. Davon blieb das Team aber diesmal verschont. Regelrecht begeistert zeigte sich Strycek: „Das ist hier einfach ein tolles Team. Ich fühle mich total wohl und die Arbeit ist absolut professionell.“

Rund lief es auch für Henry Walkenhorst Ralf Overhaus, Maximilian Partl und Wolf Silvester im Dunlop-Z4. Das GT3-Auto startete in der mit 33 Fahrzeugen größten Klasse und musste sich gegen die komplette Profi-Konkurrenz von BMW, Mercedes, Audi, Porsche und Aston Martin durchsetzen. Dass es bei so vielen namhaften Gegnern richtig schwer werden würde, war klar. „Ich habe aber vorher gesagt, dass die Top 20 möglich sind, wenn wir problemlos durchkommen“, meinte Michael Bonk, der mit dieser Prognose Recht behalten sollte.

Einzig das Sorgenkind des Wochenendes war der BMW 320si. Schon nach wenigen Umläufen steuerte der Westfalen-BMW die Box an. Kurz hinter dem Krümmer war der Auspuff abgerissen. „Das ist uns nicht das erste Mal passiert, aber ich weiß echt nicht, wieso es immer wieder auftritt“, rätselte Bonk. Doch das sollte nicht der einzige Sonderstopp des kleinsten Autos im gesamten Starterfeld sein. Am Ende wurde es Platz 8 in der Klasse und Rang 133 im Gesamtklassement. „Wir sind ins Ziel gekommen, obwohl wir mehrfach ans Aufgeben gedacht haben“, meinte Michael Bonk, der froh war, genau das nicht getan zu haben.

Nach dem harten 24-Stunden-Rennen freut sich Michael Bonk erst einmal auf eine kleine Pause. „Ich möchte endlich mal wieder etwas länger, als 4 Stunden am Stück schlafen.“ In zwei Wochen wird die Mannschaft mit kleiner Besetzung bei der Rundstrecken Challenge dabei sein. Vollgas gibt es dann wieder am 22. Juni, wenn der nächste Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft ansteht.