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Formel 1
19.05.2013

Dr. Karl-Josef Schmidt: „Formel 1 – das können wir!“

Die Formel 1 kommt: Vom 4. bis 7. Juli 2013 gastiert die Königsklasse des Motorsports auf dem Nürburgring. Der Große Preis von Deutschland markiert die Halbzeit der Formel-1-Saison 2013. Im Vorfeld der Veranstaltung sprachen wir mit Dr. Karl-Josef Schmidt, dem Geschäftsführer der Nürburgring Betriebsgesellschaft mbH.

Nach einem Jahr Pause kehrt die Formel 1 zurück in die Eifel. Welche Bedeutung hat das Rennen für den Nürburgring?
Dr. Schmidt: „Der Bekanntheitsgrad, die mediale Wahrnehmung, die Markenkraft der Formel 1 werden von keinem anderen motorsportlichen Ereignis erreicht und das weltweit. Gastgeber und Veranstalter eines Formel-1-Rennens zu sein hat für eine Rennstrecke einen hohen Imagewert, der auch einen Geldwert einschließt. Mit der Formel 1 gastiert die weltweit bedeutendste Rennsportveranstaltung auf einer der weltweit bedeutendsten Rennstrecke. Das ist eine einmalige Kombination.“

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Welche Rolle spielt die Formel 1 für die Region?
„Für die landschaftlich und touristisch wunderschöne, aber eben auch etwas abseits gelegene und eher strukturschwache Hocheifel hat alleine schon der Nürburgring als solcher mit seinen vielen saisonalen Veranstaltungen und der tagtäglichen Auslastung eine gewaltige Anziehungskraft. Wenn dann noch wie in diesem Jahr die Formel 1 hier gastiert, genießt die Region für ein paar Tage weltweite Aufmerksamkeit. Dass dies sich natürlich auch in vielfältiger Weise auf die regionale Wirtschaft auswirkt, liegt auf der Hand.“

Gastgeber eines Formel-1-Laufs zu sein, bedeutet auch eine große organisatorische und logistische Herausforderung. Wie ist die Nürburgring Betriebsgesellschaft mbH hier aufgestellt? Welche Partner sind an Bord?
„Derartige Herausforderungen zu bewältigen, gehört zur Kernkompetenz des Unternehmens und seiner Belegschaft. Ich sage ganz selbstbewusst: Das können wir! Um ein solches Großereignis bis ins Detail zu organisieren, werden natürlich hunderte Aushilfskräfte engagiert. Für die sportliche Durchführung ist der AvD unser Partner.“

Mit dem Nürburgring, wo sie heute als Geschäftsführer tätig sind, und dem Hockenheimring, wo sie vorher die Verantwortung trugen, kennen sie beide deutschen Formel-1-Strecken sehr gut. Wo sehen sie die Hauptunterschiede?
„Ich habe mich auf dem Hockenheimring genauso wohl gefühlt wie hier auf dem Nürburgring. Mit meinem früheren Geschäftsführerkollegen in Hockenheim, Herrn Seiler, sowie den dortigen Oberbürgermeister, Herrn Gummer, verbinden mich unverändert sehr gute persönliche Beziehungen. Hier wie dort wird professionell und mit langer Erfahrung gearbeitet. Signifikante Unterschiede gibt es hinsichtlich der jeweiligen Größenordnungen und der Bandbreite der Einrichtungen und Leistungen. Der Nürburgring hat zwei Rennstrecken, darunter die unvergleichliche Nordschleife, wesentlich mehr Hotel- und Gastronomiekapazitäten, das Feriendorf, den Offroadpark, die Kartbahn und das ring°werk, die Arena und das Eventcenter. Der Nürburgring hat ungefähr das vierfache Umsatzvolumen und etwa auch den vierfachen Personalbestand.“

Was macht in diesem Zusammenhang den besonderen Nürburgring-Charme aus?
„Vor allem durch das Unikat der Nordschleife mit ihrer einzigartigen Geschichte geht vom Nürburgring eine unverwechselbare Qualität aus – ein fast schon legendenhafter Mythos. Dadurch erzeugt der Nürburgring Emotionen, die anderswo nicht wiederholbar sind.“

Worauf freuen sie sich besonders beim diesjährigen Formel-1-Gastspiel auf dem Nürburgring?
„Darauf, dass wir – und damit meine ich vor allem unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – aller Welt zeigen können, wie beeindruckend der Nürburgring scheinbare Gegensätze miteinander vereint: Tradition und Moderne verschmelzen hier zu einer faszinierenden Mischung. Vor dem Hintergrund dessen, was diese Belegschaft in den vergangenen Jahren durchleben musste, ist dies eine schöne Genugtuung. Genauso freue ich mich natürlich auch auf das Rennen selbst und das ganze Drumherum – ein Erlebnis von packender Intensität.“

Von wo aus werden sie am 7. Juli 2013 das Rennen verfolgen?
„Von wo genau, kann ich ihnen noch nicht sagen, aber ganz bestimmt von einem Platz aus, an dem ich das Rennen intensiv miterleben kann; am besten in der Gesellschaft Gleichgesinnter.“

Und wem werden sie die Daumen drücken?
„Das verrate ich nicht. Hier muss ich sozusagen ‚von Amts wegen‘ neutral bleiben.“