„Sebastian Vettel hat sich nach seinem Sieg entschuldigt. Sebastian Vettel machte bei den Interviews einen deprimierten Eindruck. Er gab an, einen Fehler gemacht zu haben. Hat er das? Vom Team aus gesehen ja. Das Team muss seine Interessen wahren, um erfolgreich zu sein. Auch für die Sponsoren.
Von den Zuschauern aus gesehen, hat Vettel alles richtig gemacht. Ich als Fan habe keine Lust mehr dauernd zu sehen (und zu hören!) wie da was gemauschelt wird. Der eine darf das nicht, der andere das nicht. Schrecklich. Vettel darf Webber nicht überholen. Rosberg nicht Hamilton. Wahrscheinlich darf Massa grundsätzlich nicht Alonso überholen. Und die Zuschauer? Die haben Geld bezahlt und sehen die Teamstrategie.
Anzeige
Vettel ist nicht umsonst dreimal Weltmeister geworden. Ich möchte nicht die Leistung von Webber schmälern, der ab und an weltmeisterlich fährt. ABER er ist auf der Strecke von Vettel überholt worden. War Vettel somit schneller? Ich denke ja. Dann darf er aus Zuschauersicht natürlich überholen. Ich verstehe auch die Teamsicht. Wahrscheinlich hat Christian Horner drei graue Haare mehr bekommen. Aber darauf kann ich als Fan keine Rücksicht nehmen.Es waren die harten Duelle in der Formel 1 (auch zwischen Teamkollegen!), die den Sport so interessant gemacht haben. Es gab immer arrogante, eitle Formel 1-Piloten. Sie machen den Flair aus. Ich möchte kein Plastik-Rennen mit gestylten Langeweilern und den immer gleichen Kommentaren. ‚Ja gut, äh, ich sag' jetzt mal ...‘ Bla Bla Bla ...
Ist Sebastian Vettel ein unfairer Fahrer? Nein! Ist er ganz und gar nicht. Er ist ein Vollblutracer, der Rennen fährt, weil er Lust darauf hat. Für ihn ist Motorsport das Leben. Jetzt wird er ‚erzogen‘ durch die Formel 1. Nun soll er Kompromisse machen. Kein Wunder, dass er da deprimiert ist. Soll er sich verbiegen lassen? Ich denke, dass derjenige gewinnen sollte, der schneller ist. Natürlich nur mit fairen Mitteln. Webber war nicht schneller und deshalb hat Vettel gewonnen!“
Ein Kommentar von Ralph Monschauer - info(at)motorsport-xl.de
