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RCN
23.04.2013

Mit Snoopy auf Anhieb zum Klassensieg

Der Nachfolger von Tweety heißt Snoopy. Damit bleibt das Team Benninghofen der Tradition treu, seinen Rennfahrzeugen einen Namen aus dem Comic-Bereich zu geben. Und so präsentierte sich der strahlendweiße Honda Civic Type R, den Christof Degener und Andre Benninghofen in den Wintermonaten vorbereitet hatten, mit einem Konterfei der beliebten Figur von Charles M. Schulz.

Bei der Test- und Einstellfahrt machte Snoopy erste Bekanntschaft mit der Nürburgring Nordschleife. Schon die technischen Daten des Honda – ca. 240 PS bei 2 Litern Hubraum und einem Leergewicht von 1.050 kg, ein modifiziertes 6-Gang-Getriebe und eine Porsche 4-Kolben-Bremse mit großen Bremsscheiben – versprachen gute Rundenzeiten.

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Nach seinem ersten Turn war Degener dann auch hellauf begeistert: „Honda fahren macht echt Spaß.“ Ein Resultat aber bereitete dem Hattinger Architekten Kopfzerbrechen – der Spritverbrauch: „Wir verfügen über ein Tankvolumen von lediglich 50 Litern. Das könnte äußerst knapp werden.“ Aber Bange machen gilt nicht! Am Start zum am gleichen Tag stattfindenden ersten Wertungslauf zur RCN Rundstrecken Challenge waren jedenfalls sowohl Christof Degener als auch Andre Benninghofen (Velbert) guter Dinge: „Wir gehen es ganz locker an, wollen mit dem neuen Auto Erfahrungen sammeln und in erster Linie nur das Ziel erreichen.“ Die Bedingungen dafür waren optimal, die Strecke trocken. Ein kleiner Schaden am Honda – die Getriebeöl-Temperaturanzeige funktionierte nicht – war schnell behoben. Ein Kabel hatte sich gelöst. Startfahrer Degener kam auf Anhieb mit dem Honda gut zurecht und fuhr einen fehlerfreien Turn. Als er nach sieben Runden planmäßig die Boxengasse ansteuerte, strahlte er unter seinem Helm: „Für den ersten Einsatz bin ich sehr zufrieden. Der Honda ist zwar 120 kg schwerer als unser Golf, hat aber auch ein wenig mehr Leistung und einen längeren Radstand. Das macht das Fahren bedeutend angenehmer.“

Nun übernahm Andre Benninghofen den Wagen. Seine Rundenzeiten waren auf Anhieb etwas schneller, hatte er doch vorab die Gelegenheit, sich auf der Rennstrecke in Zolder an die Eigenheiten von Snoopy zu gewöhnen. Auch er spulte seine Runden fehlerfrei ab. Trotzdem war das Ergebnis für Degener/Benninghofen überraschend: Erstens: Der Treibstoffvorrat hatte ausgereicht. Zweitens: Die beiden Freunde, die sich erstmals seit fünf Jahren wieder ein Cockpit teilten, schafften auf Anhieb den Klassensieg und zusätzlich einen fünften Platz in der mit 34 Fahrzeugen stark besetzten Wertungsgruppe H.

„Unser Snoopy hat heute 28 Runden ohne jegliche Probleme überstanden“, berichtete ein überglücklicher Christof Degener. „Dazu, quasi als Tüpfelchen auf dem ‚i‘, der unerwartete Klassensieg. Das macht Lust auf mehr. Aber wir sehen auch Handlungsbedarf.“ Bis zum nächsten RCN Lauf am 4. Mai wollen sie einige Punkte aufarbeiten und die bisher gemachten Erfahrungen umsetzen. „Dann werden wir sehen, ob wir den Honda richtig verstanden haben.“
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