Montag, 30. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
VLN
29.09.2013

Martin / Catsburg siegen im BMW Z4 GT3 bei Kaiserwetter

Der siebte Lauf der VLN war in zweierlei Hinsicht kaum zu überbieten: Strahlender Sonnenschein über die gesamte Renndistanz von vier Stunden und die zahlreichen Fans rund um die Nordschleife sahen spannenden und hochkarätigen Motorsport in der ‚Grünen Hölle’. Den sportlichen Höhepunkt des Tages setzten Maxime Martin (Belgien) und Nicky Catsburg (Niederlande) im BMW Z4 GT3 des BMW Sports Trophy Team Marc VDS.

In einer dramatischen Schlussphase setzte sich das Duo erst in der Schlussphase durch und überquerte auf Platz eins die Ziellinie. Der Vorsprung auf die zweitplatzierten Klaus Abbelen, Sabine Schmitz (beide Bahrweiler) und Patrick Huisman (Niederlande) im Porsche 911 GT3 R unter der Bewerbung des MSC Adenau betrug 53,710 Sekunden. Über Platz drei - und damit das mit Abstand beste McLaren-Ergebnis in der VLN seit dem Debüt des MP4 GT3 - freuten sich die beiden Fahrer des Teams Dörr Motorsport, Rudi Adams (Ahütte) und Arno Klasen (Karlshausen). Eine 30-minütige Zusammenfassung des 45. ADAC Barbarossapreises zeigt der Sender Sport 1 am 5. Oktober um 18 Uhr.

Anzeige
Der siebte Lauf des Jahres startete mit einem Paukenschlag. Im Zeittraining sicherte sich Uwe Alzen (Betzdorf) im BMW Z4 GT3 mit einer Zeit von 8:01,069 Minuten die Pole-Position. Das ist neuer, inoffizieller Rekord auf der aktuellen VLN-Streckenvariante, Rundenrekorde werden nur im Rennen gezählt. Unmittelbar nach dem Start entbrannte bereits der spannende Kampf um die Spitze. Führungskilometer sammelten Jochen Krumbach (Eschweiler), Marco Holzer (Lochau) und Lucas Luhr (Schweiz) im Manthey-Porsche, der Alzen-BMW, der Porsche von Abbelen / Schmitz / Huisman, der Mercedes-Benz SLS AMG GT3 von ROWE Racing sowie Dennis und Marc Busch (beide Bensheim) im Audi R8 LMS. Im Verlauf des Rennens blieben dann jedoch einige Protagonisten auf der Strecke. Alzen rutschte im Streckenabschnitt Eschbach auf einer Betriebsmittelspur aus und schlug in die Streckenbegrenzung ein. Jan Seyffarth (Querfurt-Leimbach) und Lance David Arnold (Duisburg) wurden im ROWE-SLS aufgrund einer Überschreitung der Höchstgeschwindigkeit in einer Gefahrenzone mit Rundenabzug bestraft und auf Position elf gewertet. Der Manthey-Porsche fiel rund 15 Minuten vor dem Ende in Führung liegend mit einem technischen Defekt am Antriebsstrang aus und die Busch-Zwillinge rollten auf Position zwei liegend in der letzten Runde mit Treibstoffmangel aus. Die drei Podest-Teams rückten auf und profitierten von den Ausfällen der Mitbewerber.

„Klar hatten wir am Schluss etwas Glück“, räumte der Belgier Martin ein. „Aber wir hatten ein gutes Rennen und haben uns den Sieg verdient. Der BMW lief perfekt, unsere Strategie war super und vor allem muss ich meinem Teampartner Nick ein großes Lob aussprechen, der bei seinem Nordschleifen-Debüt eine wirklich starke Leistung gezeigt hat.“ Für Marc VDS und die beiden Piloten war es der erste Sieg in der Langstreckenmeisterschaft, für BMW Gesamtsieg Nummer 35 in der Geschichte der Breitensportserie.

„Einfach super“, freute sich Sabine Schmitz. „Wir sind mit Platz zwei sehr zufrieden; unser Porsche lief wie ein Uhrwerk.“ Teamgefährte Huisman lobte vor allem die Performance von Abbelen, der mit schnellen Rundenzeiten einen großen Teil zum Erfolg beigetragen hat: „Klaus ist einen tollen Stint gefahren. Er hat sich in den vergangenen Rennen extrem gesteigert.“ Große Erleichterung auch bei Klasen, der den ersten Podestplatz für Dörr-Motorsport als große Genugtuung empfand: „Das gesamte Team hat trotz vieler Rückschläge immer an das Projekt geglaubt und erntet nun den ersten großen Erfolg. Manchmal muss man einfach auch Glück haben - und Pech hatten wir nun wirklich genug. Um zur Spitze aufzuschließen, müssen wir noch ein paar Schritte machen, aber dieses Ergebnis wird jetzt erst einmal richtig gefeiert.“ Hinter dem Spitzentrio feierten zwei weitere Teams ihr bestes Saisonergebnis: Jürgen Alzen (Betzdorf) und Artur Deutgen (Spanien) im Ford GT auf Platz vier sowie Pierre Ehret (Tegernsee) und Alexander Matschull (Bad Homberg), die beim erst zweiten Renneinsatz des Ferrari F458 von GT Corse in der GT3-Klasse als Fünfte die Zielflagge sahen.

Dramatisch spitzt sich zwei Rennen vor Saisonende die Situation in der Meisterschaft zu. Dirk und Tim Groneck (beide Melle) holten ihren sechsten Klassensieg in der Renault Clio Cup-Klasse und verteidigten damit die Führung in der Meisterschaft mit 60,98 Punkten. Die beiden Verfolger, Christoph Breuer (Nettersheim) und Elmar Deegener (Stelzenberg) im Audi TT RS 2.0 von Raeder Motorsport sowie Michael Jacobs (Roetgen-Rott), Oliver Kainz (Kottenheim) und Georg Weiss (Monschau) vom Wochenspiegel Team Manthey, liegen nach sieben Rennen punktgleich auf Position zwei. Der Rückstand beträgt hauchdünne 0,23 Punkte. Auf Position drei haben sich Rolf Derscheid (Much) und Michael Flehmer (Overath) vorgearbeitet, die mit ihrem BMW 325i den sechsten Klassensieg bei den VLN-Specials bis 2.500 ccm Hubraum feierten und nun auch in der Tabelle der VLN Serienwagen Trophäe die Nase vorne haben.

Den Sieg in der Opel Astra OPC-Klasse holten sich Mario Merten (Kelberg) und Ullrich Andree (Köln). Im TMG GT86 Cup triumphierten Arne Hoffmeister (Lutter), Rob Thompsen und Angus Chapel (beide Australien) und rundeten so mit einem weiteren Klassensieg den starken Renntag von Dörr-Motorsport ab. Der achte Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft Nürburgring findet in zwei Wochen statt. Das ROWE DMV 250-Meilen-Rennen startet am 12. Oktober und führt über die gewohnte Distanz von vier Stunden.
Anzeige