24h Nürburgring
23.06.2014
Phoenix-Triumph beim 24h-Rennen Nürburgring
Vor zwei Jahren hatten Haase und Winkelhock zusammen mit Marc Basseng und Frank Stippler für den ersten Audi-Triumph beim 24h-Rennen auf der legendären Nordschleife gesorgt. Und Audi feierte nach den 24 Stunden von Le Mans den zweiten 24h-Erfolg innerhalb von nur einer Woche.
“Ich bin überglücklich“, jubelte Phoenix-Teamchef Ernst Moser. „Nicht die Anzahl der Siege ist entscheidend, aber es immer wieder zu bestätigen, dass man gewinnen kann, das ist das Besondere. Wir waren optimal vorbereitet, und meine Jungs, jeder einzelne im Team, hat genauso wie die Fahrer fehlerfrei gearbeitet. Das ist der Sieg meiner Mannschaft.“
Nach 24 Stunden wurde der Phoenix-Audi mit der Startnummer vier mit 2.59 Minuten Vorsprung vor dem im Vorjahr siegreichen Mercedes abgewunken, auch der dritte Platz ging mit zwei Runden Rückstand an Mercedes. Die zurückgelegten 159 Runden bedeuten einen neuen Distanzrekord für das 24h-Rennen, erstmals wurden über 4.000 Kilometer (4.035,102 km) zurückgelegt.
„Wir haben mit dem Audi R8 LMS ultra ein sehr starkes Auto, und wir haben gezeigt, dass wir auch kontern konnten, wenn der Druck einmal größer wurde. Wir haben von Samstagabend an über die meiste Zeit geführt, aber erst eineinhalb Stunden vor dem Ende war dann klar, dass wir uns auf den Sieg einstellen können. Es wurden dann besonders lange und nervenaufreibende Minuten bis zur Zielflagge“, räumte Ernst Moser ein.
Das siegreiche Quartett mit Christopher Haase, Christian Mamerow, René Rast und Markus Winkelhock genoss zusammen mit Ernst Moser den Sieger-Champagner in vollen Zügen. „Es war einfach grandios, dass ich hier am Nürburgring wie schon eine Woche zuvor in Le Mans sowohl den Start als auch den Schlusspart fahren durfte. Das war eine große Ehre für mich und ein tolles Erlebnis“, äußerte René Rast enthusiastisch. „Danke an das Team Phoenix, das grandios gearbeitet hat, und danke auch an meine Fahrerkollegen. Niemand hat einen Fehler gemacht. Das war der Schlüssel zum Erfolg, und deshalb haben wir auch verdient gewonnen.“
Für Markus Winkelhock war es nach 2012 der zweite Triumph bei den 24h Nürburgring: „Dieser Sieg ist genauso viel wert wie der erste, und genauso fühlt er sich auch an. Dieses Rennen zu gewinnen ist etwas ganz Besonderes, denn du hast diese Chance nur ein einziges Mal im Jahr. Die Leistungsdichte war enorm, und es war ein sehr schweres Rennen. Alle haben einen mega Job gemacht.“
Auch für Christopher Haase war es der zweite Triumph nach 2012: „Das ist ein grandioser Tag für mich, für uns alle. Zweimal ganz oben auf dem Podium zu stehen, geht nur mit einem perfekten Team. Ich ziehe den Hut vor jedem, der zu diesem Sieg beigetragen hat. Und mit dem Audi R8 LMS ultra hatten wir zudem eine perfekte Basis.“
Überglücklich war auch Christian Mamerow: „Dieser Sieg macht mich total stolz. Es ist keine Frage von Glück, sondern von Qualität, wenn ein Team wie Phoenix dieses Rennen mehrfach gewinnt. Phoenix war perfekt vorbereitet, und alles hat gepasst.“
Christian Mamerow hatte im Top-30-Qualifying am Freitagnachmittag mit dem #4 Audi den dritten Startplatz erobert. Nach dem Start fiel der #4 R8 zunächst auf Rang vier zurück, kämpfte sich aber bald auf Rang zwei vor und lieferte sich dabei sehenswerte Duelle mit der enorm starken Konkurrenz. Insgesamt 165 GT-Sportwagen und Tourenwagen hatten den Marathon durch die „Grüne Hölle“ am Samstagnachmittag um 16 Uhr in Angriff genommen, darunter mehr als zwei Dutzend Sieganwärter.
Wie schnell Hoffnung in Enttäuschung umschlagen kann, musste auch Phoenix Racing, im nahen Meuspath ansässig, beim Heimspiel auf bittere Weise erfahren. Denn der zweite Audi R8 LMS ultra, besetzt mit Marc Basseng, dem dreimaligen Le-Mans-Sieger Marcel Fässler, Frank Stippler und Laurens Vanthoor, schied bereits nach weniger als eineinhalb Stunden aus, als Startfahrer Basseng auf einer Bodenwelle im Streckenabschnitt „Tiergarten“ den Audi aus der Kontrolle verlor und in die Leitschienen einschlug. Während Basseng, der wie Stippler vor zwei Jahren zur Siegermannschaft gehörte, unverletzt blieb, war an einer Reparatur des #3 Audi nicht mehr zu denken.“
Spannend wurde es in den frühen Morgenstunden, als der Abstand zwischen den über die meiste Zeit führenden #4 R8 und seinen Verfolgern von Mercedes und BMW bis auf weniger als eine Sekunde zusammenschrumpfte. Stoßstange an Stoßstange jagten die GT3-Sportwagen über die 25 Kilometer lange Nordschleife, sehr zur Freude der Fans. Der Phoenix-Audi konnte sich erfolgreich in diesem bemerkenswerten Dreikampf behaupten.
„Jetzt sind wir erst einmal müde aber glücklich, dann konzentrieren wir uns auf den Norisring am kommenden Wochenende“, so Ernst Moser, der mit seinem Audi Sport Team Phoenix als Titelverteidiger in der Team- und Fahrer-Wertung (mit Mike Rockenfeller) in der DTM startet. „Mein Dank geht an alle, die uns bei diesem 24-Stunden-Rennen unterstützt haben, besonders an Audi Sport und Audi Sport customer racing, an Michelin und an unseren Partner TÜV Rheinland.“