24h Nürburgring
03.04.2014
Willkommener Testlauf für das 24h-Rennen
Insgesamt stehen ihnen über 15 Stunden Zeit auf der Rennstrecke zur Verfügung – inklusive eines Nachttrainings am Samstagabend und dem sechsstündigen Rennen am Sonntag. Kein Wunder, dass praktisch alle 24h-Favoriten, darunter das 24h-Siegerteam 2013 von Black Falcon, ihre Nennung abgegeben haben.
Fans sind dabei herzlich willkommen und haben rund um die Nordschleife freien Eintritt (Parkgebühr: 5,- Euro). Sie können sich nicht nur auf die Action der 24h-Teams freuen: Bereits am Samstag gibt es jede Menge Action, wenn sich auf der Nordschleife die GLP (8:30 bis 12 Uhr) und der Auftakt der RCN (Leistungsprüfung, 12:30 bis 16 Uhr) ihr Stelldichein geben. Tickets für Tribünenzugang an der Grand-Prix-Strecke, Fahrerlager und Startaufstellung gibt es ab 15,- Euro an den Tageskassen. Einen Nachbericht zum Wochenende sendet Sport1 am 26. April von 21 bis 22 Uhr.
Knapp vier Dutzend Teilnehmer haben ihre Nennung für das Qualifikationsrennen abgegeben, unter ihnen sind viele, die beim ADAC Zurich 24h-Rennen im Juni um den Sieg fighten werden. Zu ihnen gehören etwa die drei Erstplatzierten des vergangenen Jahres: Black Falcon (Mercedes-Benz SLS AMG GT3), das BMW Sports Trophy Team Marc VDS (BMW Z4 GT3) und ROWE Racing mit einem weiteren GT3-SLS treten an. Dazu gesellen sich einige der besten Teams der Nordschleifenszene. So ist die Porsche-Fraktion durch das HARIBO Racing Team und Falken Motorsport vertreten. Für Audi bildet das Prosperia C. Abt Racing Team die Speerspitze. Nordschleifen-erfahrene Werkspiloten wie Lucas Luhr, Dirk Werner, Dirk Müller oder Claudia Hürtgen in den beiden Z4 des MBW Sport Trophy Team Schubert machen deutlich, dass die Top-Teams den Einsatz ernst nehmen.
Aber auch Privatmannschaften nutzen die Gelegenheit und gehen an den Start. Darunter ist eine ganze Reihe von Teams aus dem BMW M235i Racing Cup. Der Plan der Organisatoren ist damit aufgegangen. „In vielen Gesprächen mit Teams und Fahrern haben wir in der Vergangenheit festgestellt, dass es eine Lücke gibt“, erklärt 24h-Rennleiter Walter Hornung. „Abseits vom spannenden Meisterschaftsgeschehen in der VLN, wo es um Punkte und Platzierungen geht, wünschten sich viele eine Art erweiterten Testtag. Diesen haben wir in Form des Qualifikationsrennens nun geschaffen.“
„Große Portion zusätzlicher Test-Kilometer“
Zu den Teams, die das ADAC Qualifikationsrennen 24h-Rennen nutzen, gehört mit Black Falcon auch die 24h-Siegermannschaft des vergangenen Jahres. Hier tritt etwa Neuzugang Christian Menzel an, der sich mit diesem Einsatz auf den 24h-Start im Flügeltürer-SLS vorbereitet. „Ich werde beim Qualifikationsrennen die ersten Kilometer mit dem SLS auf der Nordschleife absolvieren. Da ist die umfangreiche Testmöglichkeit genau richtig. Für mich liegt die Priorität darauf, das Auto und das Team kennen zu lernen. Wir wollen Abläufe einstudieren und Routine gewinnen.“
Der sonst auf Porsche spezialisierte Nordschleifen-Routinier hat sowohl vom künftigen Team als auch vom Fahrzeug einen guten Eindruck: „Den SLS bin ich bei Testfahrten in Portimão gefahren und auf Anhieb gut zurecht gekommen. Der Grenzbereich ist klar, die Regelsysteme – Traktionskontrolle und ABS – sind gut. Jetzt muss ich meine Fahrweise noch umstellen, zum Beispiel auf den größeren Abtrieb, dann passt es.“ Auch ROWE Racing, die Drittplatzierten des ADAC Zurich 24h-Rennens 2013, nutzen das Rennen: „Grundsätzlich ist das Qualirennen eine gute Idee“, sagt Teamchef Hans-Peter Naundorf. „Als Team gibt uns das eine große Portion zusätzlicher Test-Kilometer. Ebenfalls positiv: Die Fahrer haben neben der Testzeit auch die Möglichkeit, ihre Teilnahme-Voraussetzungen zu erfüllen.“
Prominente Piloten sammeln Nordschleifenroutine
Durch die große Fahrzeit und die besonderen Anforderungen, die ein Nachtqualifying stellt, konnten die Organisatoren beim ADAC Nordrhein das Qualifikationsrennen mit zwei besonderen „Bonbons“ ausstatten. Zum einen werden hier anhand des Trainingsergebnisses gleich zehn der begehrten Plätze für das Top-30-Qualifying vergeben. In diesem Einzelzeitfahren werden beim 24h-Rennen im Juni die besten Startplätze vergeben. Zum anderen können Piloten hier ihre Nordschleifen-Routine erwerben, die das Reglement des 24h-Rennens als Startvoraussetzung fordert. So sind an diesem Wochenende bemerkenswert viele internationale Piloten am Start – neben vielen europäischen Fahrern sind auch Teilnehmer aus Thailand, Korea und Japan vertreten.
Zwei prominente Starter nutzen das Rennen ebenfalls, um fahrerische Skills und ihre Streckenkenntnis weiter zu entwickeln. Extrem-Fallschirmspirnger Felix Baumgartner geht in einem Audi R8 LMS ultra der Audi race experience an den Start. Mit den Werkspiloten Marco Werner, Frank Biela und Pierre Kaffer hat er drei exzellente Mitstreiter im Team, die mit ihm die 24h angehen werden. Vom Zweirad in den Vierradsport wechselt beim 24h-Qualifikationsrennen der ehemalige Motorrad-Europameister Alex Hofmann. Er bewegt einen der in dieser Saison neu eingeführten BMW M235i Racing.