Hinzu kommt außerdem ein weiteres Highlight in diesem Jahr, dass es in dieser Form bisher noch nicht gab. Die Rede ist dabei von der sogenannten Formel E, einem neuen Format, das ausschließlich mit Elektromotoren funktioniert und am 13. September 2014 Premiere in Peking feierte.
Die Generation 2014
Im Vergleich zum Vorjahr zeigen sich die Wagen 2014 teilweise in einer neuen Optik, wobei hier insbesondere die Nasen als hervorstechendstes Merkmal dienen. Sie erinnern beinahe schon an Delfin oder Ameisenbär, sind allerdings durch die neuen technischen Reglements vorgeschrieben. Den wohl interessantesten technischen Trick lieferte außerdem McLaren, denn das Team hat die hinteren Querlenker der Hinterachse erstmals zweckentfremdet. Diese sollen künftig mehr Antrieb generieren und sind daher als Flügelprofil verkleidet. Grund für den neuen Umbau ist der gleichzeitige Wegfall des unteren Heckflügelelements, welches so kompensiert werden soll.
Mittlerweile haben sich außerdem einige Trends abgezeichnet, darunter beispielsweise auch die Tatsache, dass gerade Mercedes eine Vielzahl der Rennen zu dominieren scheint. Dies wurde auch am vergangenen Rennen in Monza abermals deutlich, als sowohl WM-Spitzenreiter Nico Rosberg als auch sein Teamkollege Lewis Hamilton die ersten beiden Plätze für sich sichern konnten. Erst danach folgte der deutlich distanzierte Konkurrent Sebastian Vettel aus dem Team Red Bull. Auch hier liegt das Geheimnis vor allem unter der Haube, denn neben dem Auto an sich ist der aktuelle Motor von Mercedes der beste im Vergleich. Auch folgende Diskussionsrunde auf gutefrage.net ging auf diesen Aspekt näher ein stellte einige interessante Fakten und Vermutungen zusammen. So sehen einige User vor allem den Motor als Erfolgsgaranten, andere sehen den Erfolg allumfassender, mit Blick auf Aerodynamik, Hybrid-Technik oder auch dem Auto selbst.
Neue Regeln und Richtlinien
Mit dem Beginn des Jahres 2014 haben außerdem eine Reihe von neuen Regelungen Einzug in den Motorsport gehalten. Antriebsstränge, Hybridsysteme oder limitierte Spritmengen zählen dabei zu den wichtigsten Punkten, darüber hinaus gibt es aber auch einige weitere Regeländerungen zu bedenken. Unter anderem zählen dazu folgende wichtige Neuerungen:
- Testfahrten – 2014 darf wieder getestet werden, die Fahrten unterliegen jedoch strengen Auflagen. Erlaubt sind demnach insgesamt vier Tests zu je zwei aufeinanderfolgenden Tagen auf Strecken, auf denen bereits eine Veranstaltung stattfand. Auch die Nutzungsbedingungen mit CFD-Simulationen und für das Arbeiten im Windkanal wurden verschärft.
- Motor – nicht mehr verwendet werden die 2,4-Liter-V8-Saugmotoren, stattdessen kommen in der Formel 1 nun 1,6-Liter-V6-Turbomotoren zum Einsatz. Für weitere Power sorgen außerdem Hybridsysteme und die Turbolaufladung. Dank der engen Verbindung zwischen Motor und Hybridsystem ist seit 2014 außerdem nicht mehr nur vom Motor, sondern vom sogenannten Antriebsstrang die Rede.
- Rennstrategie und Sprit – auch in der Formel 1 ist der Energiehaushalt ein aktuelles Thema, aus diesem Grund sind auch Fahrer dazu angehalten, die ihnen zur Verfügung stehende Energie bestmöglich zu nutzen. Denn seit diesem Jahr dürfen im Rennen nur noch lediglich 100 Kilogramm an Benzin mitgeführt werden, in der Vergangenheit lag dieser Wert noch bei rund 160 Kilogramm an Sprit. Spriteffizienz ist für ein erfolgreiches Rennen also essenziell, sodass Piloten im Cockpit künftig noch taktischer vorgehen müssen und eine gute Rennstrategie benötigen.
- Strafenkatalog – der Strafenkatalog der Formel 1 wurde um die sogenannte Fünf-Sekunden-Regel erweitert, durch die die Rennkommisare mehr Flexibilität erhalten sollen. Darüber hinaus wurde ein Punktesystem eingeführt, welches Fahrer für ein Rennen sperrt, sobald diese innerhalb von 12 Monaten zwölf Strafpunkte sammeln.
- Weitere Änderungen – eine ganze Reihe weiterer Regelungen rundet den Änderungskatalog ab, darunter beispielsweise Hinweise zum maximalen Autogewicht, dem Auspuff, den Reifen oder Frontflügeln. Motorsport-total.com hat die einzelnen Änderungen noch einmal ausführlich zusammengetragen.
Die Formel E ist eine Rennserie für Formelwagen, die ausschließlich mit Elektromotor funktionieren und wurde von FIA geplant und auf Initiative von Jean Todt ins Leben gerufen. Seit dem 13. September wird sie weltweit auf Stadtkursen ausgetragen, darunter beispielsweise auch in Metropolen wie Peking, Buenos Aires, Los Angeles oder Berlin. Das Auftaktrennen fand in Peking statt. Kritik an der neuen Rennserie äußerte unter anderem Sebastian Vettel, der offen zugab, kein Fan der neuen Formel E zu sein und das bereits rund 10 Monate vor Beginn des Events.
FIA-Präsident Jean Todt möchte von derlei Kritik allerdings nichts wissen, er räumt dem Projekt stattdessen mehr Zeit ein, um sich zu entwickeln. Dennoch ist die Einführung der Formel E seiner Meinung nach die richtige Entscheidung, da sie eine gelungene Zukunftsvision und weitaus umweltfreundlicher ist – dies sei sehr wichtig, denn der Motorsport müsse schließlich auch der Entwicklung der Gesellschaft folgen. Zudem erfolgt der Umstieg auf nachhaltigere Motoren und Getriebe schließlich auch in der Formel 1, zwar auf einem langsameren Niveau, aber immerhin sind auch hier bereits Hybrid-Technologien verbaut. Auch die Tatsache, dass die Formel E nicht auf traditionellen Rennstrecken, sondern nur auf Stadtkursen stattfindet und damit inmitten der Metropolen, unterscheidet das Konzept zunehmend von der Formel 1.
Keinesfalls sollten die beiden Rennserien daher als Konkurrenten betrachtet werden, denn die Formel 1 ist und bleibt die Königskasse des Rennsports, während die Formel E ein völlig anderes, eigenständiges Format ist. Das Konzept der neuen Serie hat hier jedoch ohnehin schon vorgesorgt, denn die Formel E hat einen anderen Terminkalender, der zwischen September und Juni aktiv ist – die Formel 1 hingegen findet zwischen März und November statt.