ADAC Kart Masters
08.08.2016
ADAC Kart Masters kürt ersten Meister in Oschersleben
In den Rennen ging es gewohnt eng zu. Auf der langen Start und Ziel-Geraden gab es wieder zahlreiche Windschattenduelle. Die Nase vorne hatten am Sonntagabend Egor Litvinenko (Bambini), Petr Ptacek (OK Junior), Tim Tröger (OK), Gianni Meyer (X30 Junior), Justin Häußermann, Tobias Dauenhauer (beide X30 Senior) und André Matisic (KZ2). Auch im Titelkampf gab es schon eine Vorentscheidung: Matisic liegt bei den Schaltkarts in der Klasse KZ2 uneinholbar an der Spitze.
Bambini: Doppelsieg für Egor Litvinenko – Paul Enders auf Titelkurs
Der russische Gastfahrer Egor Litvinenko (Bergkirchen/RL-Competition.com) erlebte ein perfektes Wochenende bei den Bambini. Bereits im Qualifying fuhr er die Bestzeit und gewann später auch beide Vorläufe und Finalrennen. Einfach war diese Aufgabe jedoch nicht: Gewohnt dicht hing das Feld der jüngsten Teilnehmer im ADAC Kart Masters zusammen. Erster Verfolger war im Auftaktrennen am Sonntagmorgen Paul Enders (Salmtal/ADAC Mittelrhein e.V.). Der Gesamtführende übernahm zeitweise sogar die Spitze, musste sich aber letztlich den Angriffen von Litvineko beugen. Enders fiel kurzzeitig hinter Pablo Kramer (Hamm/DS Kartsport) auf Position drei zurück. In der letzten Runde rückte er das Klassement aber wieder gerade und holte sich Rang zwei vor Kramer, Lukas De Giuli (Griesingen/TR Motorsport) und Rico Volz (Schömberg/Solgat Motorsport).
Erneut tolle Positionskämpfe lieferten sich die Youngsters im zweiten Rennen. Stückweise kämpften sieben Fahrer um den Sieg und fuhren zu dritt durch die Kurven der 1.018 Meter langen Strecke. Am Ende übernahm Jakob Bergmeister (Langenfeld/DR Germany) in einem tollen Fotofinish den zweiten Rang vor Enders, Luca Voncken (Solberg/DS Kartsport) und Volz. Spätere Strafen sorgten aber für Verschiebungen in den Top-Fünf. Neuer Zweiter war Volz vor Pablo Kramer (Hamm/DS Kartsport), Arthur Tohum (Limburg/TR Motorsport) und Tim Hartelt (Steiningen/DS Kartsport). Enders wurde am Ende noch als Siebter gewertet und kann in der Meisterschaft nur noch theoretisch abgefangen werden. „Nach den Trainings hatte ich nicht damit gerechnet, dass wir doch so schnell sind. Die Rennen waren wieder sehr eng. Mit diesem Wochenende haben wir einen sehr großen Schritt Richtung Meisterschaft gemacht“, strahlte er im Ziel.
Meisterschaftsstand Bambini nach 8 von 10 Läufen:
1. Paul Enders (201 Punkte)
2. Jakob Bergmeister (139 Punkte)
3. Rico Volz (130 Punkte)
4. Pablo Kramer (103 Punkte)
5. Luca Voncken (98 Punkte)
OK Junior: Zweifacherfolg für Petr Ptacek
Die Rennen der OK Junioren waren an Spannung kaum zu überbieten. Bereits im Zeittraining erwischte es die Youngsters eiskalt. Ein starker Regenschauer sorgte für komplett neue Bedingungen. Am besten bewältigte diese Bambini-Aufsteiger Hugo Sasse (Dürrröhrsdorf-Dittersbach/CRG TB Racing Team). Auf seiner Heimstrecke war er der Schnellste und holte seine erste Pole-Position bei den OK Junioren. In den Vorläufen rückte dann Cameron Boedler (Leonding/Valier Motorsport) an die Spitze. Ein dritter Rang und ein Sieg bescherten ihm die Führung im Zwischenklassement.
Aus der Pole-Position verteidigte Boedler zu Beginn des ersten Rennens seinen Spitzenplatz. Doch von hinten rückte Petr Ptacek (Desenzano/Kartshop Ampfing) heran und zog an dem Deutschbrasilianer vorbei. Trotz harter Attacken seiner Verfolger verteidigte Ptacek bis zum Ziel seine Führung vor Luca Maisch (Neustetten/CRG TB Racing Team) als Zweiter. Im Kampf um Rang drei profitierte der Italiener Leonardo Marseglia (KSM Schumacher Racing Team) von einer Kollision zwischen Boedler und Luke Wankmüller (Keltern/Solgat Motorsport). Auf den weiteren Rängen folgten die beiden Rookie Maximilian Schulte (Viernheim/Solgat Motorsport) und Hugo Sasse. Doch spätere Strafen für Maisch und Marseglia wirbelten das Klassement noch einmal durcheinander.
Für eine spannende Fortsetzung sorgten die Nachwuchspiloten im zweiten Wertungslauf. Ptacek gewann den Start, musste sich aber über die gesamte Renndistanz den Attacken seiner Gegner erwehren. Gleich zwei Mal verlor er die Führung an Doureid Ghattas (Bonn/TR Motorsport), holte sich diese aber wieder zurück und feierte einen Doppelsieg. Hinter ihm zeigte Wankmüller eine starke Aufholjagd. Aus Startposition 13 fuhr er bis auf Platz zwei vor, eine anschließende Fünf-Sekunden -Strafe warf ihn aber wieder zurück. ADAC Stiftung Sport-Förderpilot Ghattas wurde dadurch vor Sasse, Linus Jansen (Erkelenz/CRG Holland) und Luke Füngeling (Vettweiß/KSM Schumacher Racing Team) Zweiter. In der Meisterschaft hat Maisch nach dem durchwachsenen Wochenende in Oschersleben 41 Punkte Vorsprung und sieht dem Finale gespannt entgegen: „Leider habe ich im ersten Rennen beim Überholen die gelbe Flagge übersehen und dadurch die Chance auf die vorzeitige Meisterschaft verloren. Nun wird es in Wackersdorf noch einmal spannend.“
Meisterschaftsstand OK Junior nach 8 von 10 Läufen:
1. Luca Maisch (180 Punkte)
2. Hugo Sasse (139 Punkte)
3. Jusuf Owega (114 Punkte)
4. Doureid Ghattas (111 Punkte)
5. Luke Wankmüller (97 Punkte)
OK: Tim Tröger baut Gesamtführung aus
Die Klasse OK war in Oschersleben fest in der Hand von Tim Tröger (Plauen/CRG TB Racing Team). Nach der Pole-Position im Zeittraining ließ der junge Sachse auch in den weiteren Rennen seinen Verfolgern keine Chancen zum Angriff. Am Sonntagabend blickte er auf ein perfektes Wochenende zurück: „Viel kann man dem Resultat nicht hinzufügen. Es war eine souveräne Vorstellung, nun möchte ich auch die Meisterschaft gewinnen.“
Als jeweils Zweiter beendete Ondrej Kocka (Zabrusany/OKKART v ACR) die beiden Wertungsläufe. Der Gastpilot aus Tschechien reihte sich jeweils hinter seinem Markenkollegen ein. Im ersten Lauf komplettierten Marcel Preuss (Rockenberg/ADAC Hessen Thüringen e.V.) sowie Hussain Ali Hassan (Bahrain/Kartshop Ampfing) und der Niederländer Alexander Gaal (Andijk/CRG Keijzer Racing) die Top-Fünf. Nach Pech im ersten Rennen, zeigte René Kircher (Hünfeld/RS Motorsport) im zweiten Durchgang eine tolle Aufholjagd und fuhr bis auf Rang drei vor. Position vier holte sich Preuss vor Hassan.
Meisterschaftsstand OK nach 8 von 10 Läufen:
1. Tim Tröger (221 Punkte)
2. René Kircher (188 Punkte)
3. Marcel Preuss (171 Punkte)
4. Jonas Hrdlicka (53 Punkte)
X30 Junior: Gianni Meyer siegt doppelt
Schon im Zeittraining zeigte sich die Leistungsdichte der X30 Junioren. Philipp Damhuis (Haren/CV Racing Team by HTP) holte sich mit nur neun Tausendstelsekunden Vorsprung die Pole-Position. In den Vorläufen teilten sich dann Jan Philipp Springob (Olpe/CV Racing Team by HTP) und Gianni Meyer (Werther/Team Hemkemeyer) die Siege und rückten damit in die erste Startreihe vor.
Meyer war dann im ersten Wertungslauf nicht aufzuhalten. Der Westfale gewann den Start und behauptete seine Führung auch nach einer fünf Runden langen Slow-Phase. Im Ziel hatte er einen komfortablen Vorsprung vor dem Zweiten Marcel Weber (Nürtingen/Team Zinner). Deutlich enger war die Entscheidung um Rang drei: Miroslaw Kravchenko (Krefeld/TR Motorsport), ADAC Stiftung Sport-Schützling Luka-Max Pierschke (Zwingenberg/Team Zinner) und Springob duellierten sich bis zum Ende um die verbleibenden Top-Fünf-Ränge.
Auf dem Weg zu seinem ersten Doppelsieg war Meyer im zweiten Lauf. Erneut ließ er seinen Verfolgern keine Chance zum Angriff und feierte seinen zweiten Saisonsieg in Folge. „Es lief wirklich gut. Ich fahre gerne in Oschersleben und freue mich über meine beiden Siege. In der Meisterschaft ist nun alles offen. Aktuell fehlen mir nur vier Punkte auf den Spitzenreiter“, strahlte er auf dem Siegerpodium. Kravchenko war nach dem Start Zweiter. Im Verlauf der 15 Rennrunden hielt er aber dem Druck seiner Verfolger nicht stand und sah letztlich hinter Weber, Alexander Tauscher (Mitterfels/Lanari Racing Team) und Springob das Ziel als Fünfter.
Meisterschaftsstand X30 Junior nach 8 von 10 Läufen:
1. Marek Schaller (146 Punkte)
2. Gianni Meyer (142 Punkte)
3. Niklas Bienek (115 Punkte)
4. Jan Philipp Springob (109 Punkte)
5. Philipp Britz (107 Punkte)
X30 Senior: Meisterschaftsfavoriten Häußermann und Dauenhauer siegen
Während des Zeittrainings und der Vorläufe war Jonathan Judek (Hohenhameln/KSM Schumacher Racing Team) in seinem Element. Der Niedersachse holte sich die Pole-Position und führte das 27 Mann starke Feld auch nach einem Doppelsieg in den Vorläufen weiter an. Doch am Sonntag fiel er durch eine Kollision mit einem Mitstreiter weit zurück und verlor alle Chance auf seinen ersten Saisonsieg.
Um diesen duellierten sich andere Fahrer: Justin Häußermann (Forchtenberg/Team Zinner by LRT) verlor seine Führungsposition auf den letzten Metern noch an Steffen. Gleichzeitig kam es auch auf Rang drei zu einer Verschiebung. Der amtierende Meister Tobias Dauenhauer (Mörlenbach/AK Racing) überholte noch Hendrik von Danwitz (Tönisvorst/CV Racing Team). Starker Fünfter wurde Rookie Niklas Koch (Riedstadt/ADAC Hessen-Thüringen e.V.). Im Anschluss des Rennens erhielt jedoch Steffen einen Wertungsausschluss und übergab seinen Sieg an Häußermann.
Mit Häußermann und Dauenhauer standen im zweiten Finale die beiden Meisterschaftsfavoriten in der ersten Startreihe. Youngster Häußermann entschied den Start für sich, musste aber nach wenigen Runden seinen Platz für Dauenhauer räumen. Der Hesse setzte sich vom Feld ab und feierte seinen dritten Saisonsieg. „Leider hatte ich im ersten Rennen einen schwierigen Start und bin dadurch zurück gefallen. Im zweiten Lauf lief es besser und ich habe mir den Sieg erkämpft. Damit habe ich meine Führung leicht ausgebaut“, blickt der Förderpilot aus dem Kader der ADAC Stiftung Sport gespannt auf das Finale in fünf Wochen. Hinter ihm folgte sein direkter Meisterschaftskontrahent Häußermann auf Rang zwei. „Tobias und ich sind auf Augenhöhe und hatten wieder einen fairen Kampf. Es wäre schön gewesen, wenn es zum Doppelsieg gereicht hätte. Wackersdorf wird auf jeden Fall interessant, wir werden wieder voll attackieren“, hat der Kosmic Kart-Pilot sein Ziel vor Augen. Der Niederrheiner von Danwitz komplettierte vor Dennis Menze (Nachrodt-Wiblingwerde/Beule Kart Racing Team) und Koch die Spitzenplätze.
Meisterschaftsstand X30 Senior nach 8 von 10 Läufen:
1. Tobias Dauenhauer (185 Punkte)
2. Justin Häußermann (181 Punkte)
3. Hendrik von Danwitz (135 Punkte)
4. Jonathan Judek (97 Punkte)
5. Christian Hillenbrand (82 Punkte)
KZ2: André Matisic mit weiterem Sieg zur vorzeitigen Meisterschaft
Nach trockenen Bedingungen während der freien Trainings, mussten sich die KZ2-Fahrer zum Qualifying auf eine feuchte Strecke einstellen. Am besten kam damit Lorenzo van Riet (Castricum/CRG Keijzer Racing Team) aus den Niederlanden zurecht. Doch bereits während der Heats meldete sich der aktuell Gesamtführende André Matisic (Hamburg/Solgat Motosport) zurück. Ein Dritter und Sechster Rang reichten ihm zur vorläufigen Pole-Position.
Aus der ersten Startreihe behauptete sich der Hamburger auch in den Finalrennen und ist in der Meisterschaft uneinholbar an der Spitze. „Für das verregnete Zeittraining waren wir nicht perfekt eingestellt. Danach haben wir aber an unsere zuletzt sehr guten Leistungen angeknüpft. Ich muss erst realisieren, dass wir nun schon vor dem Finale die Meisterschaft gewonnen haben. Ein großer Dank an meinen Mechaniker und das gesamt Team, alle haben einen super Job gemacht.“, jubelte der BirelART-Pilot.
Bis kurz vor Ende des ersten Rennes lag Seppi Sedlmair (Garching/Spaett Motorsport) auf Rang zwei. Doch auf den letzten Metern wurde der Bayer langsamer und rutschte noch hinter Maximilian Paul (Dresden/NKS for Racing) und Douglas Lundberg (Abbekas/Mach1 Motosport) auf Platz vier zurück. Als Fünfter schloss Rainer Machmer (Bünde/SRP Racing Team) die Pokalränge ab. Entgegen des Auftaktes, waren die Positionen im zweiten Lauf früh bezogen. Hinter Matisic reihten sich Paul, Lundberg, Toni Tschentscher (Hohenstein-Ernstthal/SRP Racing Team) und Machmer ein.
Meisterschaftsstand KZ2 nach 8 von 10 Läufen:
1. André Matisic (213 Punkte)
2. Tom Lorkowski (124 Punkte)
3. Toni Tschentscher (115 Punkte)
4. Lucas Speck (108 Punkte)
5. Seppi Sedlmair (91 Punkte)
Das Saisonfinale des ADAC Kart Masters findet traditionell im Prokart Raceland Wackersdorf statt. Vom 17. bis 18. September kämpfen die Fahrerinnen und Fahrer in der Oberpfalz um die letzten Meisterschaftspunkte.