Formel 1
21.12.2016
Kommentar: Massa mit Rücktritt vom Rücktritt?
Kommentar von Chefredakteur Ralph Monschauer:
Es sind die üblichen Reflexe im Sport. Sobald es einen Rücktritt gibt oder man etwas Neues haben will, geht man meistens nicht neue Wege, sondern bedient sich bei seinen Mitbewerbern. In der Formel 1 gibt es schon Jahrzehnten im Winter ein Stühlerücken. Sobald Pilot A sagt was er will, kann Pilot B seine Entscheidung bekannt geben und dann kommt die Lawine ins Rollen.
So auch diesmal. Nico Rosberg verkündet überraschend seinen Rücktritt und Mercedes steht ohne zweiten Top-Piloten da. Sofort kommen einige Namen ins Gespräch und Teams sehen sich genötigt mitzuteilen, dass dieser oder jener Fahrer von ihnen nicht zur Verfügung steht. Allerdings heißt das nicht viel, da es immer auch um Geld geht. Verträge? Zählen da nicht immer was!
Und nun kommt Williams ins Spiel. Mit Valtteri Bottas hat man hier scheinbar ein Ass im Ärmel, was man bereit ist gehen zu lassen. Für den entsprechenden Betrag oder anderen Vergünstigungen. Aber wie die Williams-Teamleitung schon mitteilte, benötigt man dafür geeigneten Ersatz. Und da kommt Felipe Massa wieder in den Fokus. Scheinbar ist er bereit zum Rücktritt vom Rücktritt.
Nichts gegen Felipe Massa und seine Erfahrung aber hier hätte man sich vielleicht doch eine mutigere Entscheidung gewünscht. Wie man an Bottas oder auch an Verstappen sieht, so gibt es ganz bestimmt junge und hungrige Talente in dieser Welt, die ein F1-Cockpit besetzen könnten. Doch da leidet es wahrscheinlich an den nötigen Sponsorbeigaben.
Und ganz so mutig wollte man bei Williams wahrscheinlich doch nicht sein. Dem kanadischen Neuling Lance Stroll möchte man dann sicherlich doch einen erfahrenen Piloten zur Seite stellen. Bei Mercedes scheint man jedenfalls Pascal Wehrlein noch nicht den großen Wurf zuzutrauen. Egal was man der Formel 1 vorwerfen kann. Langweilig wird es im Umfeld nie!