Formel 4
22.08.2016
Fahrerlagergeschichten aus Zandvoort
Tabellenführer Joey Mawson (Van Amersfoort Racing) startete zwar mit einem Sieg ins Wochenende, konnte in den Rennen zwei und drei dann aber nur noch vier Punkte holen. Mike David Ortmann (ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) durfte sich dagegen über ein „gelungenes Wochenende“ freuen. Vor seinem dritten Saisonsieg im zweiten Rennen hatte der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport bereits am Samstag Rang zwei belegt. Zur guten Wochenendbilanz des Teams ADAC Berlin-Brandenburg e.V. trug auch Lirim Zendeli wesentlich bei, der in Rennen zwei hinter Ortmann den Doppelsieg für die Berliner perfekt machte, zweimal bestplatzierter Rookie war und am Samstagnachmittag die schnellste Zeit fuhr.
Titelanwärter Mick Schumacher (Prema Powerteam) fuhr zweimal als Dritter aufs Podium und machte wichtige Punkte auf seinen ehemaligen Teamkollegen Mawson gut, der die Gesamtwertung mit 324 Punkten vor dem Sohn des Rekord-Weltmeisters Michael Schumacher anführt. Vor den verbleibenden drei Rennen hat Schumi jr. (285) nur noch 39 Punkte Rückstand. Ortmann (223) hat mit 101 Punkten Rückstand auf Mawson keine Chance mehr auf Rang eins und zwei. Seinen ersten Sieg in der ADAC Formel 4 feierte Kami Laliberté (Van Amersfoort Racing).
Die Rookiewertung führt weiterhin Nicklas Nielsen (Neuhauser Racing, 282) vor Juan Manuel Correa (Prema Powerteam, 261,5) und Juri Vips (Prema Powerteam, 243) an. In der Teamwertung überholte das italienische Prema Powerteam (390,5) den niederländischen Rennstall Van Amersfoort Racing (368 Punkte). Viele Punkte machte das Team ADAC Berlin-Brandenburg e.V. gut (310), liegt aber noch hinter dem Kerpener Rennstall US Racing (330) von Gerhard Ungar und dem ehemaligen Formel-1-Piloten Ralf Schumacher. Beim großen Saisonfinale am Hockenheimring (30. September bis 2. Oktober) werden die ADAC Formel 4-Champions 2016 gekürt.
Neuling: Seine ersten Kilometer in der ADAC Formel 4 spulte Devlin DeFrancesco (ADAC Berlin-Brandenburg e.V.) ab und legte dabei ein beachtliches Debüt hin. Der Kanadier, aktuell Gesamt-Dritter in der englischen Formel-4-Serie, gehört im Übrigen schon seit seiner Geburt zu den ganz Schnellen. Er wurde als Frühchen mit einem Startgewicht von einem knappen Pfund geboren, hat sich in der Zwischenzeit aber prächtig entwickelt, wie der 14. Platz im zweiten Rennen der ADAC Formel 4 durchaus belegt.
Bestes Ergebnis: Lokalmatador Janneau Esmeijer (Team Timo Scheider), seit Spielberg wieder am Steuer, sorgte bei seinem Heimspiel für das bislang beste Rennwochenende in der ADAC Formel 4 für das Team Timo Scheider GmbH. Der 19-Jährige, der in Amsterdam wohnt, verbesserte sich auf dem Dünenkurs von seinem zehnten Platz aus Rennen eins auf Rang fünf im zweiten Rennen. In der Gesamtwertung liegt Esmeijer nach neun absolvierten Rennen auf Rang 20.
Gelerntes unter Beweis gestellt: Auch zwei ehemalige Piloten der Highspeedschule des ADAC überzeugten in Zandvoort: Vorjahres-Champion Marvin Dienst (bigFM Racing Team Schütz Motorsport) verpasste im ersten Rennen des ADAC GT Masters als Vierter nur knapp das Podium. Einen Start-Ziel-Sieg legte dagegen der ADAC Formel 4-Vizechampion Joel Eriksson (Motopark) im „Masters of Formula 3“ hin, das ebenfalls an diesem Wochenende zu Gast auf dem Kurs an der niederländischen Küste war. In der Vergangenheit hatten unter anderem Lewis Hamilton, Nico Hülkenberg und Max Verstappen bei dem Traditionsrennen im Rahmen des ADAC GT Masters in Zandvoort gewonnen.
Großeinsatz: Van Amersfoort Racing, Motopark und Mücke Motorsport waren mit einem Großaufgebot in Zandvoort im Einsatz. Van Amersfoort Racing setzte beim Heimrennen neben den vier ADAC Formel 4-Rennern auch drei Formel 3 beim „Masters of Formula 3“ ein, Motopark beschickte das Formel-3-Rennen sogar mit vier Fahrzeugen und startete in der ADAC Formel 4 mit drei Monoposto. Mücke Motorsport, die in der ADAC Formel unter der Bewerbung des ADAC Berlin-Brandenburg starten, hatte einen Formel 3 für den Rookie-Champion der ADAC Formel 4 2015 und ADAC Stiftung Sport-Förderpilot David Beckmann im Gepäck.
Punktlandung: Ob es am Ende reicht, ist noch ungewiss, aber drei Rennen vor dem Finale der ADAC-Formel-4-Saison am Hockenheimring hat Spitzenreiter Joey Mawson bereits fast so viele Punkte auf dem Konto, wie der Meister des letzten Jahres, Marvin Dienst, am Ende. Während Dienst die Premierensaison 2015 mit acht Siegen und 347 Punkten beschloss, hat der Australier bereits vor dem letzten Saisonwochenende satte 324 Punkte und acht Saisonsiege auf der Habenseite. Trotz des Vorsprungs heißt es für den 20-Jährigen aus der Nähe von Sydney „kühlen Kopf bewahren“. Das setzte der „Beach Boy“ noch in Zandvoort in die Tat um und wagte einen Sprung in die erfrischenden Fluten der Nordsee.
Follower: Mike David Ortmann freute sich an diesem Wochenende natürlich in erster Linie über seine sportlichen Erfolge. Ganz nebenbei durfte der 16-Jährige aber auch noch seinen 3000. Follower bei Facebook begrüßen. Mit 3000 liegt Ortmann aber noch deutlich hinter seinem Teamkollegen Lirim Zendeli, der es auf mehr als 20.000 Follower bringt.
Premiere: Der Wettergott meinte es nicht immer gut mit den Piloten am Wochenende. So musste das dritte Rennen in Zandvoort aufgrund zweier Kollisionen bei widrigen Bedingungen vorzeitig abgebrochen werden. Da weniger als 75 Prozent der geplanten Renndistanz gefahren wurden, gab es im 21. Saisonrennen erstmals nur halbe Punkte.