ADAC GT Masters
23.05.2017
GRT Grasser Racing Team in der Lausitz erfolgreich
„Nach Monza, Brands Hatch, Silverstone noch der Sieg am Lausitzring und ein Doppel Podium – mir fehlen die Worte! Vier Wochenenden mit insgesamt fünf Siege, das ist so unglaublich, vor allem, weil die Rennen wieder hart und knapp waren. Ich bin mit allen Fahrern und dem Team sehr, sehr zufrieden, endlich macht sich die harte Testarbeit bemerkbar. So kann es weitergehen“, so Grasser.
Der Sieg des Lamborghini Huracán mit der Nummer 19 am Sonntag geriet nie in Gefahr, nachdem Mirko Bortolotti mit einem guten Start und einem souveränen ersten Stint den Grundstein legte. „Das war ein perfektes Rennen und ein grandioser Sieg. Wir haben alles richtig gemacht,“ freute sich der Italiener. „Ich konnte beim Start in der ersten Kurve die Führung verteidigen. Anfangs bin ich von Philipp Eng stark unter Druck gesetzt worden, doch im Laufe des Rennens habe ich mich immer weiter abgesetzt.“ Nach dem so spät wie möglich absolvierten Boxenstopp, „konnten wir den Vorsprung sogar noch etwas ausbauen. Da die Verfolger sich heftig bekämpft haben, hatte Ezequiel zwischenzeitlich rund sieben Sekunden Vorsprung. Das war eine wunderbare Leistung. Ich freue mich sehr für ihn und das ganze Team.“
Auch der Argentinier, der gleichzeitig auch zum ersten Mal in der Junior-Wertung siegte, war überglücklich: „Das ist mein erster Sieg mit dem Team. Heute hat alles geklappt. Das Team hat einen tollen Job gemacht. Der erste Stint von Mirko war mega, ich musste danach den Vorsprung nur noch ins Ziel bringen. Ich habe deshalb versucht, mehr mit Kopf als mit Herz zu fahren, also kalkuliert, nichts mehr zu riskieren, nicht unbedingt auf der letzten Rille zu pushen. Es ist ein großartiges Gefühl, hier gewonnen zu haben, nachdem ich gestern schon zum ersten Mal im ADAC GT Masters auf dem Podium stand.“ In der Meisterschaftswertung liegen die beiden jetzt mit jeweils 40 Punkten auf Platz zwei, nur sechs Zähler hinter den Porsche-Piloten Robert Renauer und Sven Müller.
Christian Engelhart hatte das zweite Auto mit der Nummer 63 neben Bortolotti auf den zweiten Startplatz gestellt, bekam dann aber gleich ein paar Probleme: „Leider ist mir der Start nicht so gut gelungen und ich habe dann auch noch eine Fünf-Sekunden-Strafe bekommen“ – wegen Nicht-Einhaltens der korrekten Startposition. Als Vierter kam er zum Boxenstopp, „und da haben wir mit 5,1 Sekunden die Strafe perfekt abgesessen und keinen Platz verloren. Danach hat Rolf einen super Job gemacht. Er hat Ricky Collard (BMW) in der letzten Kurve überrascht, als dieser einen Fehler gemacht hat, und uns noch das Podium gesichert. Den dritten Platz hat er wirklich verdient. Alle im Team machen derzeit einen sensationellen Job, uns jedes Mal ein perfektes Auto hinzustellen.“
Ineichen, am Samstag noch unglücklich in eine Feindberührung mit Stefan Mücke verwickelt, die einen Platz in den Punkten kostete, lieferte eine absolute Glanzleistung ab, verteidigte sich zunächst sehr geschickt nach hinten gegen Jules Gounon in der Corvette und nutze dann die Chance gegen Collard im BMW auf so überzeugende Art und Weise, dass selbst einige Konkurrenten Beifall spendeten. Der Schweizer selbst, der damit auch den dritten Sieg in der Trophy-Wertung in diesem Jahr unter Dach und Fach brachte, konnte stolz sein. „Es war ein wirkliches tolles Rennen, spannend bis zum Schluss. Wir haben bis zum Ende gekämpft, da wir gemerkt haben, dass noch eine Chance besteht, unter die ersten Drei zu fahren. Wir haben alles gegeben und sind jetzt sehr glücklich, dass es noch für das Podium gereicht hat.“
Als nächste Aufgabe steht für das Grasser Racing Team jetzt das Sprintrennen der Blancpain-GT-Serie am ersten Juni-Wochenende im belgischen Zolder auf dem Programm. Gottfried Grasser rechnet jedoch mit erschwerten Bedingungen durch eine Änderung der BoP, „was zwar in unseren Augen sehr unfair wäre, vor allem den anderen Teams gegenüber, die mit dem Lambo nicht so gut zurechtkommen wie wir. Aber dass man leider nicht immer nur die Autos einbremst, sondern auch mal die Team Performance, das gehört zu unserem Geschäft. In Zolder haben wir 15 Kilo extra Gewicht. Mal sehen was noch geht, es wird auf jeden Fall sehr hart!“