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ADAC Kart Masters
19.06.2017

Hitzeschlacht beim ADAC Kart Masters in Wackersdorf

Das Prokart Raceland war am Wochenende (17./18.06.) Austragungsort der Wertungsläufe drei und vier des ADAC Kart Masters. 166 Fahrerinnen und Fahrer gingen an den Start. Mit dabei auch der ehemalige Formel-1-Pilot Felipe Nasr, der Brasilianer feierte bei strahlendem Sonnenschein sein Debüt in der Schaltkart-Klasse KZ2. Sechs Wochen nach dem Auftakt des ADAC Kart Masters in Ampfing, reisten die Fahrer und Teams in die Oberpfalz. Im 1.197 Meter langen Prokart Raceland Wackersdorf fielen die nächsten Entscheidungen in den sechs Klassen Kartrennserie des ADAC. 

Prominentester Gast war der ehemalige Formel-1-Pilot Felipe Nasr. Der Brasilianer startete 2015 und 2016 als Stammfahrer bei Sauber und sammelte in seiner Karriere 39 WM-Punkte. In Wackersdorf betrat er Neuland, erstmalig startete er in einem Rennen mit einem Schaltkart. Im ersten Finale kämpfte er sich vom Ende des Feldes bis auf Position 20 nach vorne, im zweiten Durchgang schied er mit technischen Problemen vorzeitig aus. „Das war mein erstes Kartrennen in Europa. Diese sind schon unterschiedlich zu denen in Brasilien. Die Arbeit der Teams unterscheidet sich deutlich. Es hat großen Spaß gemacht und war sicherlich nicht das letzte Mal“, fasste Nasr abschließend zusammen. 

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Abwechslung gab es auch in den Wertungsläufen der einzelnen Klassen. Am Abend wurden mit Jan Philipp Springob (X30 Senior), Luca Maisch (OK) und Daniel Stell (KZ2) drei Doppelsieger geehrt. Die anderen Siege teilten sich Laurens van Hoepen, Pablo Kramer (beide Bambini), Angus Moulsdale, Daniel Gregor (beide X30 Junior), sowie Hugo Sasse und Niels Tröger (beide OK Junior).


Bambini: Doppelte Punkte für Pablo Kramer 

Schon bei den Jüngsten im ADAC Kart Masters gab es ereignisreiche Rennen zu sehen. Die schnelle Bayerin Lilly Zug (Mitterscheyern/RL-Competition.com) behauptete sich im Qualifying und holte die Pole-Position gegen ihre männliche Konkurrenz. Doch im Verlauf der Heats verlor sie ihren Spitzenplatz an Laurens van Hoepen (Veen/HTP Kart Team). Der niederländische Gastfahrer gab dann auch im ersten Finale den Ton an. Vom Start weg fuhr er einen deutlichen Vorsprung zu dem Verfolgerfeld heraus und feierte einen ungefährdeten Sieg. Deutlich knapper waren die Positionskämpfe dahinter. Bis zur letzten Runde duellierten sich zehn Fahrer um die verbleibenden Plätze. Im Ziel setzte sich der Zweitplatzierte Pablo Kramer (Hamm Sieg/FSR Performance) gegen Vincent Andronaco (Wentorf/Team Hemkemeyer), Marc Schmitz (Neuwied/Maxim Racing Sport) und Zug durch. 

Eine Wiederholung gelang dem HTP-Piloten van Hoepen im zweiten Finale aber nicht. Schon während der Startphase fiel er einige Ränge zurück. An der Spitze entwickelte sich daraufhin ein packender Fight. Erneut gab es zehn Fahrer die realistische Chancen auf den Laufsieg hatten. Erst auf den letzten Metern gab es die Entscheidungen: Kramer gewann mit leichtem Vorsprung vor Schmitz und Zug. Im Ziel trennte das Duo einen Wimpernschlag von 38 Tausendstelsekunden. Vierter wurde Maxim Rehm (Blaubeuren) vor van Hoepen. Sieger Kramer war am Abend erfreut über seinen Erfolg: „Nach unserem verhaltenen Start in Ampfing, hatte ich hier nicht mit einem Sieg gerechnet. Mein Team hat aber einen tollen Job gemacht und mir das richtige Rennmaterial zur Verfügung gestellt. So wie heute darf es gerne im Saisonverlauf weiter gehen.“ 

Meisterschaftsstand Bambini nach vier von zehn Läufen: 
1. Marc Schmitz (94 Punkte)
2. Lilly Zug (84 Punkte)
3. Pablo Kramer (82 Punkte)
4. Vincent Andronaco (60 Punkte)
5. Mika König (58 Punkte) 


X30 Junior: Daniel Gregor baut Gesamtführung aus 

Bereits im Zeittraining knüpfte Ampfing-Doppelsieger Daniel Gregor (Leinsweiler/Team Zinner) an seine Erfolge an und holte sich die Bestzeit. In den Vorläufen kam es aber zu einer Wachablösung: Josh Dufek (Altendiez/HTP Kart Team) gewann beide Durchgänge und führte das Zwischenklassement an. Das erste Finale war dann geprägt durch rundenlange Positionswechsel auf den Spitzenrängen. Der Brite Angus Moulsdale (Glasgow/Fusion Motorsport) enteilte letztlich seinen Gegnern und siegte. Gregor wurde Zweiter vor Dufek. Die weiteren Pokalränge teilten sich Carl Louis Kölschbach (Köln/RMW Motorsport) und Valentino Catalano (Westheim/Kali-Kart Stern Motorsport). 

Auftaktsieger Moulsdale gewann auch den Start zum zweiten Rennen. Doch kurz vor der Rennhälfte gingen Dufek und Gregor an dem Briten vorbei. Bis zum Fallen der Zielflagge machten die Beiden dann den Sieg unter sich aus. Nach mehreren Führungswechseln hatte der Leinsweiler Gregor die Nase vorne und feierte seinen dritten Saisonsieg. „Nach Ampfing ist es toll auch hier zu gewinnen. Meine Meisterschaftsführung habe ich nun ausgebaut. In den kommenden Rennen gilt es diese zu verteidigen und wenn möglich wieder zu gewinnen“, freute sich der Rookie im Ziel. Dufek folgte im Windschatten auf Platz zwei. Moulsdale stand als Dritter erneut auf dem Podium. Platz vier ging an Claudia Henning (Waidhofen/DR Germany) vor Philipp Damhuis (Haren/Team Hemkemeyer). 

Meisterschaftsstand X30 Junior nach 4 von 10 Läufen: 
1. Daniel Gregor (115 Punkte)
2. Josh Dufek (75 Punkte)
3. Valentino Catalano (75 Punkte)
4. Philipp Damhuis (61 Punkte)
5. Claudia Henning (57 Punkte) 


X30 Senior: Jan Philipp Springob holt Doppelsieg 

Philipp Britz (Saarbrücken/KÜS Team PJM Motorsport) erlebte einen perfekten Auftakt in das Renngeschehen. Der Saarländer war schnellster im Qualifying und siegte auch in beiden Vorläufen. Von der Pole-Position lieferte er sich dann im ersten Rennen mit Maximilian Dappert (Kleinrinderfeld/TR Motorsport) und Jan Philipp Springob (Olpe/HTP Kart Team) einen tollen Dreikampf um die Führung. Dieser endete jedoch für Britz und Dappert vorzeitig im Aus. An der Spitze enteilte fortan Springob und siegte. Hinter ihm war dagegen noch alles offen - erst kurz vor dem Ziel fielen die Entscheidungen. Nico Wurster (Grafenberg/ADAC Württemberg e.V.) wurde als Zweiter vor Luka-Max Pierschke (Zwingenberg/Team Zinner), Henrik Schulze Frenking (Nottuln/Team Hemkemeyer) und Nadja Franziska Hauber (Wört/Nees Racing) abgewinkt. 

Durch einen Frühstart übernahm Wurster im zweiten Finale die Führung. Gab diese aber schon nach drei Runden an Springob und Maximilian Kannegießer (Rimbach/RMW Motorsport Team) ab. Das Duo ließ in den folgenden Umläufen nichts mehr anbrennen und überquerte das Ziel als Erster und Zweiter. Wurster lag auf Position drei, doch eine Zeitstrafe warf ihn auf Rang fünf zurück. Den Sprung auf das Podium schaffte dadurch Hauber vor Schulze Frenking. Sieger Springob baute mit seinem Doppelsieg die Führung in der Meisterschaft deutlich aus: „Das war ein guter Tag für uns. Im Zeittraining hatten wir noch kleinere Probleme, in den Rennen lief aber alles glatt und ich habe fleißig gepunktet. Ein großes Lob an HTP, die uns mit ihrer Entwicklungsarbeit positiv unterstützen.“ 

Meisterschaftsstand X30 Senior nach vier von zehn Läufen: 
1. Jan Philipp Springob (111 Punkte)
2. Philipp Britz (57 Punkte)
3. Luka-Max Pierschke (57 Punkte)
4. Patrick Degenbeck (52 Punkte)
5. Henrik Schulze Frenking (51 Punkte) 


OK Junior: Siege für Hugo Sasse und Niels Tröger 

Die beiden Teamkollegen Hugo Sasse (Aschersleben/CRG TB Racing Team) und Niels Tröger (Großfriesen/CRG TB Racing Team) bestimmten bereits am Samstag das Bild an der Spitze der OK Junior und setzten diese Vorstellung auch in den Finals fort. Mit einem perfekten Start ging Sasse im ersten Rennen in Führung und fuhr seinen Mitstreitern in den 15 Rennrunden davon. Im Ziel hatte der Schützling der ADAC Stiftung Sport einen Vorsprung von mehr als fünf Sekunden. Tröger folgt als Zweiter vor Marius Zug (Mitterscheyern/RL-Competion.com). Die Top-Fünf komplettierte das Solgat Motorsport-Duo Rico Volz (Schömberg) und Maximilian Schulte (Viernheim). 

Ein besseres Krimi-Drehbuch hätte man für den zweiten Durchgang nicht schreiben können. ADAC Stiftung Sport-Schützling Zug gewann den Start und hatte direkt ein kleines Polster. Doch von hinten rückte Sasse näher - innerhalb von drei Runden schloss er die Lücke und hatte einen Doppelsieg vor Augen. So einfach macht es ihm Spitzenreiter Zug aber nicht. Nach dem die Beiden acht Mal die Führung wechselten, fiel im Infield die Entscheidung. Es kam zu einer Kollision, wodurch die Verfolger aufschlossen und sogar vorbei zogen. Letztlich siegte Tröger vor Miroslaw Kravchenko (Krefeld/TR Motorsport). Zug wurde noch gefolgt von Lauren Clevert (Gräfelfing/Kartshop Ampfing) und Ben Dörr (Butzbach/CRG TB Racing Team) Dritter. Sasse schied hingegen komplett aus. „So hatte ich mir den Ausgang des Wochenendes natürlich nicht vorgestellt, der Speed passte aber an beiden Tagen“, sagte der Sachsen-Anhalter im Ziel. Deutlich besser war die Stimmungslage bei Tröger: „Ich habe diesmal wichtige Punkte gesammelt und meinen ersten Sieg im ADAC Kart Masters gefeiert. So darf es gerne weiter gehen.“ 

Meisterschaftsstand OK Junior nach vier von zehn Läufen: 
1. Marius Zug (98 Punkte)
2. Miroslaw Kravchenko (65 Punkte)
3. Rico Volz (62 Punkte)
4. Niels Tröger (56 Punkte)
5. Hugo Sasse (53 Punkte) 


OK: Luca Maisch erlebt perfektes Wochenende 

Der Neustettener Luca Maisch (CRG TB Racing Team) erlebte ein perfektes Wochenende in der Klasse OK. Mit der Pole-Position in die Geschehnisse gestartet, verteidigte er seinen Spitzenplatz auch in den Heats und den späteren Rennen. In der Meisterschaft rückte der ADAC Stiftung Sport-Förderpilot auf zwei Punkte an den Führenden Felix Arnold (Gorxheimertal/KSM Schumacher Racing Team) heran. „Auch wenn die Bilanz am Ende lupenrein ist, liegt ein hartes Stück Arbeit hinter mir. Die Konkurrenz war sehr stark. Ich habe viel gekämpft und bin stolz so erfolgreich gewesen zu sein. In der Meisterschaft ist nun alles möglich“, fasste der amtierende OK Junior-Champion zusammen. 

Seine ärgsten Verfolger waren in beiden Wertungsläufen Tim Tröger (Plauen/CRG TB Racing Team) und Arnold. Die beiden wechselten sich letztlich auf Rang zwei und drei ab und verbuchten ebenfalls wichtige Punkte auf ihren Konten. OK-Neueinsteiger Phil Dörr (Butzbach/CRG TB Racing Team) querte im ersten Lauf als Vierter vor Luke Füngeling (Vettweiß/JS Evolution) das Ziel. Während Füngeling auch im zweiten Lauf Fünfter wurde, schaffte Matej Kacovsky (Prag/Solgat Motorsport) den Sprung auf Platz vier. 

Meisterschaftswertung OK nach vier von zehn Wertungsläufen: 
1. Felix Arnold (103 Punkte)
2. Luca Maisch (101 Punkte)
3. Tim Tröger (92 Punkte)
4. Luke Füngeling (65 Punkte)
5. Phil Dörr (52 Punkte) 


KZ2: Gastpilot Daniel Stell räumt ab 

Wie schon im Ampfing stand nur der Name des Mach1-Werkspiloten Daniel Stell (Hammelburg/Mach1 Motorsport) in der obersten Zeile der Ergebnislisten. Nach einem Erfolg im Qualifying, gab es auch nach den Heats und Finals keine Wachablösung an der Spitze. Ärgster Verfolger war der beste Stammfahrer Leon Köhler (Kleinwallstadt/KSM Schumacher Racing Team). Im ersten Lauf lieferte er sich einen engen Fight mit Emilien Denner (Schirrheim). Dabei kam es jedoch zu einer Kollision wobei Denner ausschied. Köhler kämpfte sich bis zum Ende wieder auf Rang zwei nach vorne. Doch eine Zeitstrafe warf den Tony Kart-Piloten auf Platz fünf zurück. Neuer Zweiter war Tobias Mähler (München/Kartsport Ampfing) vor Toni Tschentscher (Hohenstein-Ernsthal/SRP Racing Team) und David Detmers (Neusiedl/MSR Motorsport-WST Power). 

Das zweite Rennen startete mit einer Schrecksekunde. Beim Start wurden gleich mehrere Karts in eine Kollision verwickelt und der Lauf abgebrochen. Nach einer kleinen Pause verlief der zweite Anlauf problemlos. Während Stell an der Spitze enteilte, lieferten sich Köhler und Tschentscher ein knappes Rennen um Rang zwei. Im Ziel lag Köhler vorne und festigte damit seine Meisterschaftsführung. „Der Start in Rennen zwei war spektakulär, während der Unterbrechung hat das Team mein Kart aber wieder fertig bekommen und ich konnte voll attackieren“, zeigte sich Köhler zufrieden. Hinter dem Dritten Tschentscher reihten sich Alessio Curto (Massenbachhaus/Beule Kart Racing Team) und Petr Ptacek (Salizzole/Formula K Racing Team) ein.

Meisterschaftsstand KZ2 nach vier von zehn Läufen: 
1. Leon Köhler (115 Punkte)
2. Alessio Curto (72 Punkte)
3. Toni Tschentscher (70 Punkte)
4. Ronny Tabakovic (63 Punkte)
5. Luca Walter (55 Punkte) 

In vier Wochen (15./16. Juli) geht das ADAC Kart Masters wieder an den Start. Dann werden auf dem Erftlandring in Kerpen die Halbzeitmeister gekürt. Erstmalig ist dort auch die ADAC Kart Academy im Rahmenprogramm vertreten. 
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