Dienstag, 26. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
FIA Formel 3 EM
21.07.2017

Premierensieg für Ferdinand Habsburg

Sieger des zweiten Rennens der FIA Formel-3-Europameisterschaft in Spa-Francorchamps wurde der Österreicher Ferdinand Habsburg (Carlin).

Der Urenkel des letzten österreichischen Kaisers Karl I. feierte auf der 7,004 Kilometer langen Grand-Prix-Strecke in den Ardennen seine Premiere auf der obersten Stufe des Siegertreppchens in dieser Serie. Joel Eriksson (Motopark) beendete den 17. Saisonlauf der FIA Formel-3-EM als Zweiter vor Maximilian Günther (Prema Powerteam). Der Deutsche bleibt weiter Tabellenführer vor Lando Norris (Carlin), der nach einem Unfall bereits in der ersten Runde ausschied.

Anzeige
Lando Norris gewann den Start, kollidierte am Ende der langen Kemmel-Geraden aber mit Guanyu Zhou (Prema Powerteam) und schied ebenso wie der chinesische Ferrari-Junior aus. Callum Ilott (Prema Powerteam) kam als Erster aus der ersten Runde zurück, musste sich aber den Angriffen seines Teamkollegen Maximilian Günther erwehren. Das schaffte der Brite gerade einmal einen Umlauf lang, dann war der Deutsche an ihm vorbei. Kurze Zeit später überholte auch Jake Hughes (Hitech Grand Prix) seinen Landsmann Callum Ilott. Es entwickelte sich ein unterhaltsamer Fünfkampf um die Spitzenpositionen, in den neben Günther auch Ilott, Hughes, Jehan Daruvala (Carlin) und Ferdinand Habsburg involviert waren. Später fiel der Inder aus diesem Kampf heraus, so dass sich nur noch ein Quartett um den Sieg stritt.

Habsburg, dessen vollständiger Vorname Ferdinand Zvonimir Maria Balthus Keith Michael Antal Bahnam Leonhard lautet, arbeitete sich sukzessive durch die Gruppe, um in Runde zwölf schließlich auch den führenden Günther zu überholen. In der Folge fuhr er einem sicheren Sieg entgegen.
Hinter Habsburg, der von Startplatz acht ins Rennen ging, wurde Joel Eriksson als Zweiter abgewinkt. Der Schwede, der nur von Rang zwölf begann, machte insgesamt zehn Ränge gut und bekam zur Belohnung 18 Zähler. Die brachten ihn in der Fahrerwertung bis auf einen Punkt an den zweitplatzierten Lando Norris ran.

In einem auch von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld geprägten Rennen wurde Maximilian Günther letztendlich als Dritter abgewinkt. Vierter wurde Jake Hughes vor Nikita Mazepin (Hitech Grand Prix), Jehan Daruvala, Callum Ilott, Ralf Aron (Hitech Grand Prix), Mick Schumacher (Prema Powerteam) und Joey Mawson (Van Amersfoort Racing). Aufgrund einer Zwei-Sekunden-Strafe, die Nikita Mazepin nach dem Rennen auferlegt bekommen hat, wird der Russe als Siebter gewertet. Daruvala und Ilott rutschen in der Folge auf Position fünf bzw. sechs vor.

Ferdinand Habsburg (Carlin): „Es ist ein richtig gutes Gefühl, ein Rennen der FIA Formel-3-Europameisterschaft zu gewinnen – und das auch noch auf einer so traditionellen Strecke wie Spa-Francorchamps. Das Rennen hat sehr viel Spaß gemacht und ich hatte speziell ab Runde zehn auch ein wirklich gutes Gefühl. Ich habe dann alles gegeben und es hat tatsächlich zum Sieg gereicht.“

Joel Eriksson (Motopark): „Dieses Rennen war wirklich unterhaltsam. Mein Start war nicht gut und auch die ersten Runden waren nicht klasse. Ich habe mir dann aber gesagt, dass ich ruhig bleiben muss, was mir auch gelungen ist. Später konnte ich einen nach dem anderen überholen, was mich bis auf den zweiten Platz geführt hat. Mein Auto war in diesem Rennen viel besser als in Lauf eins, als es zu sehr übersteuerte. Jetzt war die Balance wirklich gut, was mich auch optimistisch für das morgigen Rennen stimmt.“

Maximilian Günther (Prema Powerteam): „Ich muss zugeben, dass die beiden Fahrer vor mir schneller waren als ich, Rang drei war für mich das Maximum. Mein Start war gut und ich hatte über viele Runden einen guten Kampf mit Callum um Platz eins. Ich lag zwar meistens an der Spitze, konnte mich aber nicht absetzen. Als Ferdinand und Joel dann angriffen, hatte ich keine Chance. Immerhin hat mit Lando Norris einer meiner härtesten Titelrivalen keine Punkte geholt, was für mich in der Gesamtwertung positiv ist.“