Über 90 Teams nutzen das Wochenende einerseits für den letzten Test unter Praxisbedingungen, doch es geht auch um wichtige Vorentscheidungen für die 24h: Bis zu 15 Plätze im Top-30-Einzelzeitfahren werden vorzeitig vergeben, und auch die beim 24h-Rennen eingesetzten Reifenspezifikationen müssen beim Qualifikationsrennen ihre Performance beweisen, um im Mai zugelassen zu sein.
Ob beim Nachttraining am Samstag oder im Qualifying und anschließenden Sechs-Stunden-Rennen am Sonntag: Immer steht aber auch die spannende Frage im Hintergrund, welches Team und welches Fahrzeug wohl in diesem Jahr den begehrten 24h-Sieg auf der härtesten und längsten Rennstrecke der Welt einfährt. Symptomatisch dabei das Ergebnis des zweiten Laufs der mit den gleichen Fahrzeugen ausgetragenen VLN Langstreckenmeisterschaft vor einer Woche. Dort landeten mit Sieger BMW, Mercedes-AMG, Audi und Porsche vier unterschiedliche Marken auf den ersten vier Plätzen. Die Zeichen stehen also sehr gut für ein spannungsgeladenes 24h-Qualirennen. Wer es live erleben möchte, bekommt sein Ticket (15 Euro pro Tag für Erwachsene) an den geöffneten Tageskassen.
Die Nordschleifensaison 2018 hat es in sich – das bewiesen schon die bisherigen Läufe zur VLN-Langstreckenmeisterschaft, die nach dem gleichen technischen Reglement wie die 24h ausgetragen werden. Die Serie, in der sich die Teams traditionell auf den Saisonhöhepunkt beim 24h-Rennen vorbereiten, ist 2018 noch umkämpfter, vielfältiger und ausgeglichener als bislang. Eine deutliche Duftmarke konnte dabei Porsche setzen. Für die Zuffenhausener holte das 24h-Rekordsiegerteam Manthey Racing bei den beiden VLN-Läufen die Pole-Position und siegte im ersten VLN-Rennen. Daneben waren aber auch die GT3 von BMW, Audi und Mercedes-AMG voll konkurrenzfähig, und die Privatteams haben über den Winter das Fahren ebenfalls nicht verlernt. Gleich zum Saisonauftakt stand etwa der privat eingesetzte Ferrari 488 GT3 neben dem Porsche 911 GT3 R der Polesitter von Manthey in der ersten Startreihe. So ausgeglichen wirkte das Geschehen selten zuvor – das bestätigen auch die Piloten. Connor De Phillippi, der im Rowe-Racing BMW M6 GT3 mit Jesse Krohn den Sieg beim zweiten VLN-Lauf holte, beobachtete etwa: „Alle Fahrzeuge in der Spitzengruppe sind sehr nah beieinander. Porsche war heute auch wieder sehr stark. Allerdings hatte die 911 einen Kontakt. Auf dem Level, auf dem wir uns bewegen, gibt es keinen Raum für Fehler. Da muss alles perfekt sein.“