„Natürlich ist die Enttäuschung sehr groß, aber man kann für diesen Rennverlauf niemandem einen Vorwurf machen. Wir haben teamseitig wirklich alles richtig gemacht, es hat nur leider in der Endabrechnung das letzte bisschen Glück gefehlt. Ich möchte mich recht herzlich bei meiner gesamten Mannschaft bedanken, die sowohl in der Vorbereitung der Fahrzeuge als auch am Rennwochenende selbst hervorragende Arbeit geleistet hat. Nun gilt es die Köpfe nicht hängen zu lassen, sondern weiter zu machen. Wir werden uns mit den GT3-Fahrzeugen in diesem Jahr noch einigen Aufgaben außerhalb der Nürburgring Nordschleife stellen“, erklärt Teamchef Klaus Abbelen.
Vor einer Zuschauerkulisse von rund 230.000 Zuschauern entlang des Eifelkurses konnte man insbesondere mit dem #31 Porsche 911 GT3 R, den sich die Porsche Werksfahrer Romain Dumas und Sven Müller mit den beiden Porsche Young Professionals Mathieu Jaminet und Matt Campbell teilten, überzeugen. So erreichte Jaminet im Top-Qualifying einen starken fünften Startplatz und brachte die Mannschaft von Klaus Abbelen & Sabine Schmitz damit in eine glänzende Ausgangsposition für das Rennen.
Dem Fahrerquartett gelang es hier an die starke Leistung anzuknüpfen und sich konstant in den Top-Fünf des Gesamtklassements zu halten. Während einige andere Favoriten strauchelten, leisteten sich Dumas, Müller, Campbell und Jaminet auf der Strecke keinerlei Fehler. Dank einer beeindruckenden Konstanz kämpfte man sich bis auf die zweite Gesamtposition nach vorne. Der Weg zum ersten Podiumserfolg beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring seit 2008 schien für die Frikadelli Mannschaft frei. Drei Stunden vor Rennende erlitt der #31 Porsche 911 GT3 R jedoch einen Reifenschaden und musste durch die damit verbundenen Folgen wenig später im Bereich der Quiddelbacher Höhe endgültig abgestellt werden.
Das Schwesterfahrzeug von Klaus Abbelen, Alex Müller, Robert Renauer und Thomas Preining sollte trotz starker Performance nach 24 Stunden ebenfalls nicht die Zielflagge sehen. Während des Wochenendes erlebte die Besatzung eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle. So verpasste man zunächst knapp den Einzug in das Top-Qualifying. Vom 34. Startplatz aus ging es dafür allerdings bereits in der Anfangsphase des Rennens ordentlich nach vorne. Noch vor Einbruch der Dunkelheit fand man sich mit dem älteren Modell des Porsche 911 GT3 R in den Top-20 des Gesamtklassements wieder. Aufgrund einer defekten Schlauchverbindung musste die Aufholjagd am späten Abend jedoch für rund eine Stunde unterbrochen werden.
Trotzdem gaben Abbelen, Renauer, Müller und Preining nach der Reparatur noch einmal alles und boten den Fans eine tolle Show. Vom zwischenzeitlichen 75. Platz aus bewies man einen großen Kampfgeist und konnte erneut in die Top-20 vorfahren. Als das Problem am Sonntagmittag jedoch erneut auftreten sollte, entschied man sich den Wagen endgültig an der Box abzustellen.
Stimmen nach dem Rennen
Matt Campbell (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #31): „Die Stimmung im Team und bei uns Fahrern ist natürlich sehr getrübt, denn wir waren nach einem fehlerfreien Rennen in einer wirklich tollen Ausgangsposition. Nun gilt es das Geschehene schnell zu verarbeiten, positiv nach vorne zu schauen und es erneut zu versuchen.“Sven Müller (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #31): „Ich habe persönlich noch nie zuvor im Motorsport eine so große Enttäuschung erlebt. Wir waren richtig stark unterwegs und es wäre so viel möglich gewesen. Es ist unglaublich schade, dass wir am Ende für unsere tolle Leistung nicht belohnt worden sind. Mein Dank geht dennoch an das gesamte Frikadelli Racing Team, die wirklich alles gegeben haben. Das Auto war eine echte Rakete.“
Mathieu Jaminet (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #31): „Mir fehlen nach den Ereignissen noch ein wenig die Worte. Wir waren mit dem zweiten Platz äußerst gut positioniert und hätten aufgrund einer späteren Zeitstrafe gegen das zu diesem Zeitpunkt führende Manthey-Auto sogar die Chance gehabt, das Rennen zu gewinnen. Schade, aber ich hoffe dass wir in Zukunft noch einmal eine solche Gelegenheit erhalten werden.“
Romain Dumas (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #31): „Das ganze Frikadelli Racing Team hat einen tollen Job gemacht. Ich schätze das Team und Klaus als Person wirklich sehr. Es ist extrem bitter, dass wir am Wochenende nicht den gewünschten Erfolg erzielen konnten. Wir waren sehr nah dran, aber so grausam kann der Motorsport leider manchmal sein.“
Klaus Abbelen (Teamchef/Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #30): „Es kam an diesem Wochenende einfach unheimlich viel Pech zusammen. Bei unserer Nr. 30 ist der Schlauch, der am besten im Porsche versteckt ist, geplatzt. Nachdem das Problem in der Endphase des Rennens erneut aufgetreten war, haben wir uns letztlich zur Aufgabe entschieden.“
Alex Müller (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #30): „Wir sind eigentlich davon ausgegangen, dass unser Fahrzeug nach dem ersten Training für das spätere Top-Qualifying qualifiziert wäre. Leider war es nicht der Fall, weshalb wir zu Rennbeginn viel Boden auf die Spitze verloren haben. Auf der Strecke an sich haben wir uns dafür sehr gut geschlagen. Schade, dass wir uns am Ende für die tolle Leistung nicht belohnen konnten.“
Robert Renauer (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #30): „Wenn wir nicht zweimal Pech gehabt hätten, wäre es sicherlich ein tolles Wochenende für uns geworden. Trotzdem denke ich, dass wir stolz auf unsere Leistung sein können. Ich persönlich habe mich sehr wohl gefühlt bei meinem ersten Einsatz für Frikadelli Racing. Es ist eine echt lustige Truppe mit einem sehr guten Teamspirit.“
Thomas Preining (Fahrer Frikadelli-Porsche 911 GT3 R #30): „Wir haben am Wochenende ein ständiges „Up & Down“ erlebt. Nachdem wir im Qualifying unter unseren Möglichkeiten geblieben sind, konnten wir im Rennen dank eines perfekt vorbereiteten Autos sehr gut vorkommen. Es ist ärgerlich, dass wir schlussendlich einfach kein Glück hatten.“