Da die Europameisterschaft der Getriebekarts auch 2019 nur zwei Veranstaltungen umfasste, war der Ausgang völlig offen. Die Auftaktsieger von Wackersdorf durften sich keinen Fehler erlauben, wenn sie die Gesamtführung auch nach dem alles entscheidenden Rennen auf dem 1.547 Meter langen Highspeed-Kurs von Sarno inne haben wollten. Doch schon eine Kollision oder ein technischer Ausfall konnten das Klassement komplett auf den Kopf stellen. Und dass man auch ohne Sieg den Titel holen kann, hatte der Niederländer Jorrit Pex im vergangenen Jahr bereits bewiesen. Wie schnell sich Geschichte wiederholen kann, zeigte das EM-Finale in Sarno ...
KZ: Favoritensterben im Finale
Es sollte ein dramatisches Abschluss-Event der KZ-EM werden, bei dem zunächst nicht die beiden Favoriten Anthony Abbasse (Sodi) aus Frankreich und Matteo Vigano (Tony Kart Racing Team) aus Italien den Ton angaben. Vielmehr setzte der Italiener Lorenzo Camplese (SC Performance) im Zeittraining das erste Ausrufezeichen mit der Bestzeit, bevor in den anschließenden Vorläufen der Finne Simo Puhakka (Tony Kart Racing Team) die Spitze eroberte. Zeitgleich rangierten die Titel-Favoriten aber in sicherer Schlagdistanz dahinter und hatten alle Chancen, den Gesamtsieg im Finale unter sich ausmachen zu können.Und das taten Abbasse und Vigano auch gleich in der ersten Kurve des Hauptrennens mit dem unschönen Ergebnis, dass beide kollidierten und in der Botanik endeten. Damit war der Traum von der Meisterschaft für beide geplatzt. An der Spitze balgten sich derweil Simo Puhakka und der Italiener Alessandro Irlando (BirelART Racing) um den Sieg und auch um die Meisterkrone. Aber auch diese beiden waren sich uneinig über die Vorfahrt und landeten ebenfalls im vorzeitigen Aus. Rechnerisch hatte nun der Italiener Marco Ardigó (Tony Kart Racing Team) die besten Karten auf den Titel, doch er musste sein Kart mit technischen Problemen abstellen. Am Ende feierte Lorenzo Camplese den Sieg vor heimischer Kulisse, während der Niederländer Bas Lammers (Sodi) und dessen Landsmann Jorrit Pex (KR Motorsport) die Podestplätze belegten. Und wer hatte nun die Nase in der Meisterschaft vorn? Das war Titelverteidiger Jorrit Pex – und ja, auch 2019 holte sich der Niederländer die Krone ohne einen Sieg.
KZ2: Skaras gewinnt EM-Gold
Extrem abwechslungsreich ging es in der KZ2-Klasse zur Sache. Nachdem der Italiener Giuseppe Palomba (Mec Kart Manufacturing Srl) vor heimischer Kulisse das Zeittraining bestimmte, schlug nach den Heats der Spanier David Ajenjo Vidales (Tony Kart Racing Team) zu und eroberte die Pole-Position für das entscheidende Finale. Den Vorteil wusste der Favorit im Hauptrennen auch zu nutzen. Der OTK-Schützling führte einen Großteil des Rennens, musste sich aber am Ende der nachdrängenden Konkurrenz beugen und mit Platz neun zufrieden geben. An der Spitze holte sich derweil Emilien Denner (CPB Sport) den Sieg. Der Franzose mit deutschen Wurzeln führte dabei ein französisches Trio ins Ziel, das mit Paolo Besancenez und Jean Nomblot einzig auf die Marke Sodi vertraute. Im Hinblick auf die Meisterschaft war es aber kein Franzose, der jubeln durfte. Als Europameister behauptete sich Auftaktsieger Emil Skaras (Energy Corse). Dem Schweden genügte ein sicherer achter Platz, um sich in der Gesamtwertung als neuer Champion zu verewigen.Aus deutscher Sicht holte Valentino Fritsch (BirelART Racing KSW) das beste Ergebnis. Er fuhr im Finale den 20. Platz ein und lag damit vor seinem Landsmann Alexander Schmitz (Renda Motorsport), der das Rennen als 24. beendete. Maximilian Paul (DR) und Konstantin Kapetanidis (Valier Motorsport) waren nach den Heats am Finaleinzug gescheitert.
Academy Trophy: Partyshev erbt Sieg
In der international besetzten Academy Trophy stand in Sarno die Saisonhalbzeit an. Auftaktsieger Robert de Haan schien auch in Italien das Maß der Dinge zu sein. Nachdem er im Zeittraining noch dem Asiaten Christian Ho den Vortritt ließ, schlug der Niederländer nach den Vorläufen zurück und katapultierte sich auf die Pole-Position für das Finale. Und auch im Hauptrennen kreuzte der Meisterschaftsführende nach 17 Runden als Erster den Zielstrich, bevor ihn eine Hiobsbotschaft ereilte: De Haan wurde nachträglich disqualifiziert, da er beziehungsweise sein Mechaniker im Vorstart regelwidrig am Kart gearbeitet hatte. Damit erbte der Ukrainer Oleksander Partyshev den Sieg vor dem Litauer Kajus Siksnelis und dem Italiener Paolo Ferrari. Der Deutsche Fabio Rauer hatte sich als 24. ebenfalls ein Finalticket sichern können, war aber unglücklicherweise unmittelbar nach de Start durch eine Kollision ausgeschieden.Für die Getriebeklassen steht nun als nächste das große Saisonhighlight auf dem Programm: Vom 20. bis 22. September kämpfen die KZ-Piloten in Lonato (IT) um die Weltmeisterschaft, während es für die KZ2-Klasse um den International Super Cup geht. Im Rahmenprogramm wird erneut die Academy Trophy gastieren und ihr Saisonfinale bestreiten.