Damit machten die Verfolger in der Meisterschaft Boden gut. Allerdings sorgte der Gesamtführende René Rast (GER, Audi) mit einer beherzten Schlussphase dafür, dass es nur wenige Zähler waren, die die beiden aufholten. Der Polesitter kreuzte als Fünfter die Ziellinie – war allerdings nur acht Runden vor Schluss mit einem zusätzlichen, zudem nicht ganz optimalen Boxenstopp von der führenden Position auf den 13. Platz zurückgefallen. Platz vier ging an den beeindruckenden Rookie Jonathan Aberdein (RSA, Audi).
Juncadella krönt starke Aston-Martin-Leistung mit Platz sieben
Die starke Pace von Aston Martin im Rennen setzte Daniel Juncadella (ESP) in einen beachtenswerten siebten Platz um. Auch Juncadella profitierte vom schonenden Umgang mit den Reifen und nur einem Boxenstopp im Rennen. Kurz vor dem Fallen der Zielflagge sah es sogar so aus, als könne er nach Rang fünf greifen – Juncadella setzte sich neben „Local Hero“ Robin Frijns (NED, Audi), konnte sich allerdings nicht durchsetzen. Beide musste sich zudem dem heranstürmenden René Rast wenige Kurven vor Schluss geschlagen geben.Vorteil, Rast: mit 22 Punkten Vorsprung nach Brands Hatch
Nach dem ersten Auftritt der DTM auf dem TT Circuit in Assen führt René Rast die Meisterschaft mit 158 Punkten weiter an. 22 Zähler beträgt sein Vorsprung auf Audi-Markenkollege Müller. Der Sieger vom Samstag, Marco Wittmann, hat nach den Rennen in Assen 118 Punkte auf dem Konto, Philipp Eng (AUT, BMW) 111. Mike Rockenfeller kommt mit dem Assen-Sieg am Sonntag auf 94 Punkte.Gerhard Berger, 1. Vorsitzender ITR e. V.: „Ich bin zum ersten Mal in Assen und sehr beeindruckt. Ich habe am Samstagabend eine Runde um die Strecke gedreht und ich muss sagen: Ich verstehe nicht, warum die Formel 1 hier nicht fährt. Es ist eine der besten Rennstrecken, die ich je gesehen habe: Hochgeschwindigkeits-Kurven, hohe Sicherheitsstandards, eine moderne Anlage, ein großes Fahrerlager, große Tribünen, große Parkplätze mit guter Infrastruktur und eine gute Organisation – einfach perfekt. Ich bin wirklich positiv überrascht. Der Veranstalter hat sich mächtig ins Zeug gelegt. Das hat sich ausgezahlt. Wir haben eine tolle DTM-Premiere in Assen erlebt.“
Mike Rockenfeller, Sieger: „Ich bin überglücklich! Die DTM ist eine der herausforderndsten Rennserien der Welt. Gestern sind wir mit dem gleichen Set-up noch im hinteren Mittelfeld gelandet, heute vorn. Ich hatte ein super Qualifying und einen guten Start ins Rennen. Ich wusste, es würde heute darum gehen, die Reifen einzuteilen. Ich habe versucht, sie zu schonen. Das hat sich ausgezahlt. Als der Abstand nach hinten größer wurde, habe ich auf jedes Geräusch im Auto geachtet – deswegen war ich froh, als ich die Zielflagge sah.“
Marco Wittmann, 2. Platz: „Das Zeittraining war nach den guten Resultaten am Samstag natürlich eine Enttäuschung. Vom letzten Startplatz ist die Hoffnung auf ein gutes Resultat nicht besonders groß, denn hier in Assen ist es schwer zu überholen. Aber schon nach der ersten Runde war ich Zehnter oder Elfter und konnte mich schnell bis zu Platz sechs vorarbeiten. Dort bin ich aber hinter den Audi steckengeblieben. Deswegen haben wir früh gestoppt und damit einen ‚Undercut‘ versucht. Der hat funktioniert. Danach ging es um das Einteilen der Reifen.“
Nico Müller, 3. Platz: „Diese DTM-Saison ist bemerkenswert. Heute war das Reifenmanagement der Schlüssel zum Erfolg. Und auch bei mir war es hart am Limit, hat aber funktioniert. Am Ende hätte ich gern etwas mehr attackiert und härter mit Marco Wittmann gekämpft. Doch hinten rechts habe ich Reifendruck verloren und bin deshalb kein Risiko eingegangen, habe die Kerbs gemieden. Ich wollte zwar den Druck hochhalten, aber gleichzeitig auch nicht zu viel wagen. Am Ende bin ich mit Platz drei sehr zufrieden.“
Ergebnis – 2. Rennen, Assen
01. Mike Rockenfeller (GER), Audi, 37 Runden in 56.44,559 Min.02. Marco Wittmann (GER), BMW, + 4,518 Sek.
03. Nico Müller (SUI), Audi, + 6,398 Sek.
04. Jonathan Aberdein (RSA), Audi, + 17,000 Sek.
05. René Rast (GER), Audi, + 19,348 Sek.
06. Robin Frijns (NED), Audi, + 21,626 Sek.
07. Daniel Juncadella (ESP), Aston Martin, + 21,967 Sek.
08. Paul Di Resta (GBR), Aston Martin, + 22,554 Sek.
09. Jamie Green (GBR), Audi, + 25,946 Sek.
10. Pietro Fittipaldi (BRA), Audi, + 36,096 Sek.