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FIA Formula 3 Championship
17.08.2020

Sieg für HWA Racelab in FIA Formel 3: Hughes gewinnt in Barcelona

Mit einem starken Qualifying gelang Jake Hughes (Großbritannien) am Freitag ein perfekter Start ins Rennwochenende auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya. Er duellierte sich lange um die Pole, die er nur um 0,111 Sekunden verpasste. Am Samstag fand er auf dem 4.655 Kilometer langen Kurs gut ins Rennen und verteidigte beim Start seinen zweiten Platz. Schnell fand Jake zu seiner Pace und machte Druck auf den Führenden Logan Sargeant (PREMA Racing). Mit der bis dahin schnellsten Rennrunde kam er in Runde sieben auf Tuchfühlung. Geschickt nutzte der Brite am Ende der langen Geraden sein DRS-System, um den Rivalen außen in Kurve eins zu überholen und die Führung zu übernehmen.

Jake versuchte, im Anschluss seinen Vorsprung auszubauen, doch eine Safety-Car-Phase in Runde neun ließ die Verfolger zunächst wieder näherkommen. Aber mit einem reaktionsschnellen Re-Start legte der 26-Jährige wieder eine Lücke zwischen sich und die Rivalen und stellte sicher, dass sie nicht in die DRS-Zone kommen konnten. Jakes Pace war weiterhin stark. In Runde 13 fuhr er die schnellste Rennrunde an diesem Tag. In Runde 18 betrug sein Vorsprung bereits über zwei Sekunden. Der erfahrene Brite ließ sich den Sieg nun nicht mehr nehmen und fuhr nach 22 Runden 2,388 Sekunden vor dem Zweiten als Erster über die Ziellinie. Damit sicherte er HWA RACELAB den ersten Saisonsieg in der FIA Formel 3 Meisterschaft 2020. Nach Jakes Erfolg in Spielberg im Vorjahr war es der zweite Sieg für das Team aus Affalterbach in der Nachwuchsserie. Platz eins und die schnellste Rennrunde wurden in der Meisterschaftswertung mit 27 Punkten belohnt. 

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Das Sonntagsrennen wurde den Regeln entsprechend mit der umgekehrten Reihenfolge der Top 10 gestartet, so dass Jake als Zehnter ins Rennen ging. Er erwischte keinen leichten Start, wurde zwischen den Rivalen eingeklemmt und von einem anderen Fahrzeug berührt. Jake fiel auf Platz elf zurück, ehe das Safety-Car nach einem Unfall auf die Strecke kam. Beim Re-Start spielte Jake seine fahrerischen Qualitäten aus und eroberte reaktionsschnell eine Position. Im weiteren Rennverlauf boten sich auf dem für Überholmanöver schwierigen Circuit de Barcelona-Catalunya jedoch keine Gelegenheiten, weitere Plätze gutzumachen. So kam Jake als Zehnter ins Ziel und holte damit einen weiteren Punkt. 

Enzo Fittipaldi (Brasilien) bestätigte mit Startplatz 15 seinen Aufwärtstrend im Qualifying. Im Rennen am Samstag verbesserte er sich am Start direkt um eine Position, ehe das Safety Car das Renngeschehen in Runde zwei einbremste. Den Re-Start in Runde vier verpatzte Enzo leicht und er fiel zurück auf Rang 15. Danach gelang es ihm, seinen Rhythmus zu finden und er fuhr konstante Rundenzeiten. Da er sich mitten in einem Zug von Fahrzeugen befand, die alle das DRS-System ausnutzen konnten, war es schwer für ihn Boden gutzumachen. Konzentriert brachte der 19-Jährige das Rennen zu Ende und fuhr mit Rang 13 ein gutes Ergebnis ein.

Am Sonntag gelang Enzo ein glänzender Start. Er überholte einen Rivalen und zog in Kurve eins auch an Teamkollege Jake vorbei. In beeindruckender Manier stieß er in Kurve vier und fünf in eine Lücke und machte noch einmal drei Plätze gut. Nach einem Startunfall kam jedoch das Safety-Car auf die Strecke und stoppte Enzos blitzartigen Vorstoß auf Rang acht. Auf dieser Position blieb er das restliche Rennen über. Der Enkel des zweimaligen Formel 1-Weltmeisters Emerson Fittipaldi fuhr auf der aufgrund des schmutzigen Untergrunds nicht leicht zu befahrenden Strecke ein fehlerloses Rennen und wurde dafür mit drei weiteren Punkten belohnt. 

Jack Doohan (Australien) ging am Samstag von Startplatz 16 aus ins Rennen. Zunächst gelang ihm keine Verbesserung, aber nach der ersten Safety-Car-Phase fand er ab Runde sechs einen guten Rhythmus. Er machte eine Position gut und zeigte weiteren Vorwärtsdrang. Ein Ausweichmanöver eines Rivalen vor ihm brachte ihn kurz aus dem Rhythmus, aber Jack hielt den Anschluss an die Fahrzeuge vor ihm. Auch er war jedoch Teil des DRS-Zugs von sechs Fahrzeugen, so dass sich auch für ihn das Überholen als schwierig erwies. Er absolvierte in den restlichen Runden ein fehlerloses Rennen und kam schließlich auf Platz 14 ins Ziel.

Am Sonntag fand der Sohn des fünfmaligen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan gut ins Rennen und machte innerhalb der ersten Runde zwei Positionen gut. Nach der ersten Safety-Car-Phase kämpfte er lange um Platz elf, verlegte sich aber schließlich auf eine etwas reifenschonendere Fahrweise. Im Anschluss an eine weitere Safety-Car-Phase unterlief ihm eine Unachtsamkeit und er rutschte mit dem Heck auf den Kerbs leicht weg. Das konnten einige Rivalen nutzen, um ihn zu passieren. Am Ende überquerte Jack auf Platz 15 die Ziellinie. 

Die FIA Formel 3 Meisterschaft wird am 29. und 30. August mit zwei Rennen in Spa-Francorchamps fortgesetzt.


Stimmen zum Renn-Wochenende 

Jake Hughes (26, Großbritannien, Startnummer 15), Platz 1 und 10: „Ich bin überglücklich, dass es mit dem ersten Sieg in diesem Jahr geklappt hat. Unsere Arbeit zwischen den beiden Silverstone-Wochenenden zahlt sich jetzt aus. Das Fahrzeug funktioniert sehr gut, so dass wir konstant mit der Spitze mithalten können. Das gibt uns die Möglichkeit für Siege wie am Samstag. Im ersten Rennen war das Fahrzeug wirklich schön zu fahren, es gab keine Probleme mit den Reifen. Ich konnte zunächst angreifen und dann den Vorsprung verwalten, es hat alles gepasst. Ich hatte genug Pace, um das so umsetzen zu können. Großer Dank an das ganze Team! Am Sonntag habe ich in der hektischen Anfangsphase, wo es zum Teil fragwürdiges Fahrverhalten gab, einen Platz verloren. Nach dem Safety-Car-Re-Start habe ich es dann wieder in die Punkteränge geschafft. Mehr war nicht drin bei den schwierigen Streckenverhältnissen, da die anderen auch alle ihr DRS nutzen konnten. Trotzdem habe ich noch einmal einen Punkt geholt, insgesamt waren es an diesem Wochenende 28 Punkte und ich bin in der Meisterschaftswertung ordentlich geklettert. Ich bin mehr als zufrieden und freue mich auf Spa.“ 

Enzo Fittipaldi (19, Brasilien, Startnummer 14), Platz 13 und 8: „Wir verbessern uns stetig und machen Schritt für Schritt Fortschritte. Mit der Pace haben wir auf schmutziger Strecke zwar schon noch Probleme, wie sich am Samstag zeigte. Aber das Sonntagsrennen mit der Fahrt von P13 auf P8 war wirklich erfreulich. Mit dem Ergebnis bin ich ebenso zufrieden wie mit der Pace, die wir hatten. Am Start habe ich fünf Positionen erobert, in Kurve vier und fünf sind mir dabei sehr gute Überholmanöver gelungen. Für den Rest des Rennens bin ich auf Platz acht geblieben. Es ist hier wirklich schwer zu überholen. Jetzt geht es nach Spa, wo wir uns weiter verbessern wollen. Der Fokus liegt weiterhin auf einem besseren Qualifying. Da muss ich mich noch steigern.“ 

Jack Doohan (17, Australien, Startnummer 16), Platz 14 und 15: „P14 im Samstagsrennen war ein ordentliches Ergebnis. Es war zwar kein besonders guter Start, aber nach dem Re-Start habe ich meinen Rhythmus gefunden und eine Position gut gemacht. Viel mehr war nicht möglich. Wir waren ein Zug mit sechs Fahrzeugen, die alle DRS hatten. Und in Barcelona ist es generell schwierig zu überholen. Aber zumindest einen Platz konnte ich noch gutmachen, auch wenn unsere Pace noch nicht ganz optimal war. Am Sonntag bin ich eigentlich ganz gut reingekommen, habe in Kurve eins jemanden überholt und in Kurve vier ein weiteres Fahrzeug passiert, ehe das Safety-Car rauskam. Danach habe ich versucht, weiter zu attackieren, aber kam einfach nicht vorbei. Schließlich habe ich mich darauf konzentriert, meinen Rhythmus zu finden und als klar war, dass Verbesserungen schwer möglich sind, habe ich die Reifen etwas mehr geschont. Nach der zweiten Safety-Car-Phase ist mir leider ein Fehler unterlaufen. Ich habe auf den Sausage Kerbs das Heck kurz verloren und ein paar Positionen eingebüßt. So bin ich am Ende auf Platz 15 ins Ziel gekommen. Aufgrund des Fehlers kann ich mit dem Sonntagsrennen leider nicht ganz zufrieden sein.“ 

Thomas Strick, Teamchef HWA RACELAB: „Wir freuen uns sehr über unseren ersten Saisonsieg. Die Trendwende ist uns bereits in der vergangenen Woche in Silverstone gelungen. Da haben wir einen Weg gefunden, um unsere Pace grundsätzlich zu verbessern. An diesem Wochenende hat das Team die Früchte dieser Arbeit geerntet. In den letzten Wochen ging es darum Geduld zu bewahren und auf den Moment zu warten, bis alles zusammenpasst. Jetzt war es so weit. Eine fantastische Vorstellung von Jake. Wie souverän er den Sieg eingefahren hat, Hut ab. Wir wissen, was wir an ihm haben. Aber auch Enzo und Jack werden immer konstanter, was Enzo am Sonntag mit einer weiteren Fahrt in die Punkte unter Beweis gestellt hat. Das ganze Team hat an diesem Wochenende starke Arbeit abgeliefert. Großer Dank an alle.“