Freitag, 27. Dezember 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
RCN
26.04.2021

Enorme Leistungsdichte in der GLP auf dem Nürburgring

Temperaturen von knapp über dem Nullpunkt, aber ein strahlend blauer Himmel erwarteten die Teilnehmer zum zweiten Lauf der RCN GLP Gleichmäßigkeitsprüfungen, der Venntrophy des MC Roetgen im ADAC. Mit dem Start der 131 Fahrzeuge aller Leistungsklassen wurde es nicht nur auf der Strecke wärmer, auch in dem ein oder anderen Auto soll es heiß hergegangen sein.

Eines der ersten Fahrzeuge, das die Boxengasse anfuhr, war der rote Alfa Romeo von Andreas Neier (Düsseldorf) und Falk Mellentin (Mönchengladbach). Schon das außergewöhnliche Motorengeräusch ließ nichts Gutes ahnen: „Leider haben wir unseren ersten schweren technischen Defekt. Keinen Öldruck mehr und der Motor verliert Öl.“ Um den Motor nicht gänzlich zu schrotten, beendete das für den DAMC 05 im ADAC startende Team die Veranstaltung bereits nach der vierten Runde. Nun hofft man, dass sich der Motorschaden in Grenzen hält und man bei der nächsten GLP am 8. Mai wieder am Start sein kann. 

Anzeige
Bei anderen Teilnehmern waren die Ausfallgründe weniger technischer Natur, sie hatten eher Probleme mit der Umsetzung der Ausschreibung. Ein Team verlegte die Wartezone eigenmächtig von der rechten auf die linke Fahrbahnseite. Als der Fahrer nicht auf die schwarz-weiße Flagge in Verbindung mit der Startnummer reagierte und weiter auf der falschen Fahrbahnseite anhielt, musste der Fahrtleiter reagieren und nahm das Team mit der schwarzen Flagge aus dem Rennen. Wieder andere unterschritten die Mindestzeit und flogen deshalb aus der Wertung. 

In der stark besetzten Einsteigerklasse – immerhin starteten 43 der insgesamt 131 Starter bei den Rookies – setzten sich ein Team mit Heimvorteil durch. Marcel Weber und Mario Fabry, beide aus Adenau, gewannen im Suzuki Swift und 14,3 Punkten (3,3/10,8/0,3/0,1). Besonders die letzten beiden Runden ließen den ein oder anderen aufhorchen – ein starkes Ergebnis. Auf P2 bei den Rookies folgten die für den AMC Gießen im ADAC startenden Kristina Dries und Florian Bodin aus Heuchelheim (Ford Focus) mit 15,3 Punkten (6,8/2,3/4,5/1,7). 

Erfreulich ist die derzeit hohe Leistungsdichte innerhalb der GLP. So lagen diesmal zwischen dem 17. und dem 24. Platz lediglich 0,6 Punkte und zwischen dem 11. und dem 16. Platz nur 0,5 Punkte. Einige Male musste bei Punktegleichheit im Ziel, das Ergebnis der ersten Wertungsrunde für die endgültige Platzierung herangezogen werden.

Nach dem Aushang der Ergebnisse wurden Thomas und Klaus Vosen (Nümbrecht) mit 7,4 Fehlerpunkten (6,5/1,0/0,5/1,4) gewertet. Mit dem 10. Platz sammelten sie mit ihrem VW Golf auch wertvolle Punkte in der Mannschaftswertung für den MSC Wahlscheid im ADAC. Die Rookie-Gesamtsieger des Vorjahres, Carlo und Michael Theilig (Neuwied) belegten im BMW 318 ti mit 6,8 Punkten (3,9/1,0/0,5/1,4) den neunten Platz.

Ebenfalls für den MSC Wahlscheid waren Andrea und Rolf Derscheid mit ihrem Opel Corsa A am Start. Dem Ehepaar auch Much gelang in der letzten Wertungsrunde sogar ein „Nuller“. In der Addition reichten 6,3 (3,8/1,2/1,3/0,0) Punkte für P8. Platz 7 ging an Niklas Spang (Hochstetten) und Florian Koop (Gehlweiler) die im Renault Clio die Fahrtaufgaben mit 6,0 Punkten (1,2/0,7/0,4/3,7) meisterten.

Nur 0,1 Fehlerpunkte weniger registrierte die Zeitnahme für Stefan Kunze (Herdecke) und Uwe Knickmeier (Bochum). „In der ersten Wertungsrunde hatten wir ein kleines Problem, das wir aber schnell analysieren und abschalten konnten,“ so Stefan Kunze. Danach lief es besser für die beiden BMW M3 Fahrer, die im Ziel mit 5,9 Punkten (3,5/0,8/0,2/1,4) den 6. Platz belegten.

Mirko und Torben Reidenbach aus Weilerswist sicherten sich im BMW E36 mit 3,0 Punkten (1,1/0,9/0,9/0,1) den fünften Platz. Punktgleich, aber aufgrund des besseren Ergebnisses in der ersten Wertungsrunde, landeten Jacqueline und Fritz Heßler aus Fritzlar, die Zehnten in der Gesamtwertung des Vorjahres, diesmal auf P4. 

Kirsten und Detlef Will (Dortmund/Wangerland), im vergangenen Jahr nur sporadisch am Start, schafften bei ihrem ersten GLP Start in dieser Saison auf Anhieb einen Podestplatz. 2,6 Fehlerpunkte (0,8/0,6/1,0/0,2) ergaben für die Beiden im Porsche GT3 einen guten dritten Platz.

„Es war ein sehr schöner Lauf, für uns hat alles gepasst. Wir waren nicht so ehrgeizig wie sonst und wollten es ganz locker angehen.“ War dies das Erfolgsrezept von Steven Ostrowski und seiner Frau Jennifer? Die beiden Essener drehten zuverlässig im Mercedes Benz 190 ihre Runden und belegten im Ziel mit nur 1,4 Punkten (0,2/0,3/0,3/0,6) den verdienten zweiten Platz. Nach P4 im ersten Lauf stehen sie damit an der Spitze der GLP Gesamtwertung.

Der Sieg aber ging an das Team, das in den letzten Jahren die GLP dominiert. Nach dem für ihre Verhältnisse nicht ganz so guten Abschneiden im ersten Saisonlauf, setzten Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen) diesmal wieder auf ihre „Geheimwaffe“, den schwarzen Ford Puma. Egal, ob Aberglaube oder einfach Glück – mit dem Ford Puma scheint es für das Vater/Sohn-Team besser zu laufen. Das aktuelle Ergebnis spricht für sich: Nur 0,6 Fehlerpunkte (0,1/0,1/0,1/0,3) bedeuteten den ersten Sieg der Saison 2021 für Oliver und Udo von Fragstein.

Auch Mannschaftswertung ging es diesmal sehr knapp aus. Es siegte das Team der Scuderia Augustusburg Brühl im ADAC (Reidenbach/Reidenbach, Kunze/Knickmeier, Striebich/Striebich und Grün/Grün) mit 27,63 Punkten vor der Mannschaft des MSC Wahlscheid im ADAC (Derscheid/Derscheid, Vosen/Vosen, Scholl/Scholl und Göbbels/Göbbels) mit 27,41 Punkten.

Das letzte Wort, wie so oft, gebührt dem Fahrtleiter Jürgen Seidel: „Im Gegensatz zum ersten Lauf hatten wir diesmal perfekte Wetterbedingungen. Die Fahrer haben sich vernünftig benommen, haben die Abstandsregelung und die Maskenpflicht eingehalten. Es gab weder Leitplanken-, noch Personenschäden. So gesehen, eine rundum perfekte Veranstaltung.“ Der nächste GLP-Lauf am 8. Mai 2021 wird wieder über zwölf Runden gehen. 
Anzeige