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RCN
05.07.2021

RCN GLP: Es bleibt spannend

Der Aufwärtstrend der RCN GLP Gleichmäßigkeitsprüfungen am Nürburgring setzt sich fort. Insgesamt 156 ambitionierte Teams gingen beim vierten Saisonlauf der beliebten Breitensportserie, der GLP „Rhein-Sieg“ der MIG 7 im ADAC, an den Start.
 
Es war ein schöner Anblick, als die 156 GLP Fahrzeuge in einer langen Schlange in der strahlenden Morgensonne, eines nach dem anderen, vom Parkplatz an der Touristeneinfahrt auf der Nordschleife zum Start rollten. Gepflegte Familienkutschen, mit denen man auch ohne weiteres die Kinder zur Schule fahren könnte, aber auch aufwendig vorbereitete Sportfahrzeuge im Renntrimm und natürlich Youngtimer, die teilweise durch Schlichtheit aber auch durch ihre Authentizität überzeugten – das breitgestreute Teilnehmerfeld ließen die Herzen echter Automobilfreunde höherschlagen.
 
Mit der Startfreigabe durch Fahrtleiter Jürgen Seidel begann dann der sportliche Teil der Veranstaltung. Von Beginn an dominierten die Gesamtsieger des Vorjahres, Oliver und Udo von Fragstein (Leichlingen/Leverkusen) mit ihrem schwarzen Puma das Teilnehmerfeld. Mit einer ersten fehlerfreien Bestätigungsrunde setzten sie sich an die Spitze der Zeitenliste. Auf P2 folgten zu diesem Zeitpunkt zeitgleich mit 0,2 Fehlerpunkten, die Sieger der Saisoneröffnung, Winfried und Karin Schlüter (Horstmar) im Mini JCW, Niklas Spang (Hochstetten) und Anna-Lena Schlarb (Langenlonsheim) im Renault Clio sowie Mirko Schuhte und Annika Mattke (beide Duisburg), die im BMW 318iS für den AC Oberhausen im ADAC genannt hatten.
 
Mit 0,1 Fehlern aus der zweiten Bestätigungsrunde lagen Karin und Winfried Schäfer zu Halbzeit dann mit dem Vater/Sohn-Team von Fragstein, dessen zweiter Umlauf 0,3 Punkten gewertet wurde, punktgleich vorn. Dahinter schon der Rookiesieger von 2020, Carlo Theilig (Neuwied) mit Marcel Engel (Leezen) im BMW 318ti und 0,6 Fehlern. Ihnen folgten, mit jeweils 1,0 Punkten wieder zwei Teams mit identischer Punktzahl: das zweite Vater/Sohn-Team, Harald (jr.) und Harald (sen.) Ezaru aus Pforzheim im BMW 330ci sowie Hermann Wutz (Tegernbach) und Michel v.d.Heuvel (Bonn) im BMW M3.
 
In der Tankpause kam es aufgrund der hohen Starterzahl zu kürzeren Wartezeiten, die aber bedingt durch Disziplin der Teilnehmer und dem Überblick der Boxenmannschaft keine Auswirkungen hatte.
Bei der Zieldurchfahrt wurden die für den ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt startenden Gordon Völksen (Barsinghausen) und Mario Bremer (Wiesbaden) mit ihrem VW Golf III mit 6,4 Punkten (0,5/1,4/1,6/2,9) auf Platz 10 gewertet.
 
Äußerst knapp war die Entscheidung um die Plätze sieben bis neun. Mit 5,4 Fehlerpunkten (1,9/1,9/0,7/0,9) ging der neunte Platz an Calvin Eisele und Claudia Trelenberg (Plaidt) im Skoda Octavia, die in der letzten Saison P2 in der Rookie-Gesamtwertung belegt hatten. Nur 0,1 Fehlerpunkte weniger gab die Zeitentabelle für Dominik Geibert (Enspel) und Thorsten Fasel (Kaden) aus. Im BMW 318iS erreichte das für den AC Mayen im ADAC startende Duo 5,3 Punkte (0,5/1,6/1,7/1,5) und den achten Platz. Renè und Tine Göbbels aus Eschweiler schnitten mit ihrem Golf II noch einen Tick besser ab sicherten sich mit 5,3 Punkten (2,7/0,5/1,8/0,2) P7.
 
Auf dem sechsten Platz dann die Startnummer 111, der Mercedes Benz 190 von Steven und Jennifer Ostrowski (Essen) mit 3,9 Fehlerpunkten (0,7/1,5/1,5/0,2). Punktgleichheit auf dem fünften und vierten Platz. Da das Reglement in diesem Fall die erste Bestätigungsrunde für das Ergebnis heranzieht, mussten sich Carlo Theilig und Marcel Engel mit 3,3 Fehlern (0,5/0,1/1,1/1,6) mit dem 5. Platz begnügen, während Mirko und Torben Reidenbach (Weilerswist) im BMW E36 mit ebenfalls 3,3 Punkten (0,3/1,4/0,3/1,3) P4 belegten.
 
Erneut durften sich Winfried und Karin Schlüter über ein Top-Ergebnis freuen. Sie fuhren mit ihrem roten Mini 2,4 Punkte (0,2/0,1/0,9/2,1) ein, die für den dritten Platz reichten.
 
Mit 2,1 Fehlerpunkten (0,4/0,6/0,8/0,3) und dem daraus resultierenden zweiten Platz schafften es Vater und Sohn Ezaru, die bisher in der Jahreswertung führenden Andrea und Rolf Derscheid auf P2 zu verdrängen.
 
Den Tagessieg aber sicherten sich, nach einem zweiten „Nuller“ in der dritten Bestätigungsrunde erneut Oliver und Udo von Fragstein mit nur 0,4 Fehlerpunkten (0,0/0,3/0,0/0,1).

Erwähnenswert auch die Null-Fehler-Resultat von Kai Pütz und Natascha Sonnen (beide Trierweiler) in der letzten Bestätigungsrunde. Mit ihrem BMW E36 platzierten sie sich mit kumulierten 16,4 Punkten (1,8/2,2/12,4/0,0) auf P44.
 
Eine große Überraschung aber war der Sieg von Dennis Surace (Langgöns) und Martin Ulatowski (Remscheid) in der Rookie-Wertung. Mit ihrem BMW M235i fuhren 11,8 Fehlerpunkte ein. Das Besondere daran? Für beide war es der erste Einsatz in der GLP! Der zweite Platz in der Nachwuchsklasse erfuhren sich mit 12,5 Punkten (2,2/0,5/3,0/6,8) Udo und Silke Jacobs mit ihrer wunderschönen Lotus Elise.
 
Beste Mannschaft war das Team „Null Runde“ (Ezaru/Ezaru, Schlüter/Schlüter und Dedekind/Meier) mit 28,33 Punkten vor der Mannschaft der Scuderia Augustusburg Brühl (Reidenbach/Reidenbach, Striebich/Striebich und Grün/Grün) mit 27,18 Punkten.
 
Ob Jürgen Seidel mit der Veranstaltung zufrieden war? 156 Starter sind für einen Veranstalter natürlich ein Top-Ergebnis, aber acht Teams, die sich nicht an die Regeln gehalten haben und wegen Unterschreitung der Minimalzeit aus der Wertung genommen werden mussten, sind einfach nur ärgerlich. Der heftige Einschlag in der ersten Wertungsrunde vor Hocheichen verursachte zwar eine Code-60-Phase, aber glücklicherweise keine Personenschäden.
 
In der GLP Gesamtwertung bleibt es nach wie vor äußerst spannend. Nach dem vierten Lauf führen nun Ezaru/Ezaru, vor Derscheid/Derscheid (Much) und Spiller/Spiller (Heusweiler). Noch konnte sich niemand entscheidend absetzen und da es in dieser Saison wegen dem abgesagten siebten Lauf kein Streichergebnis gibt, wird jeder zusätzliche Wertungspunkt wichtig sein.