Die schwierigen Streckenverhältnisse forderten ihren Tribut, nur 33 Teams wurden gewertet. Als Sieger fuhr der Schweizer Urs Flum mit Co-Pilotin Miriam Cinetto ins Ziel, sie hatten nach der hart umkämpften Rallye einen Vorsprung von über einer Minute. „Wir wollten Spaß – und den hatten wir,“ strahlte Flum im Ziel. „Ich liebe Schnee, kann aber auch gut verstehen, dass der Veranstalter alles abgestreut hat. Dieser Sieg macht uns sehr glücklich, es ist aber schade, dass so viele Konkurrenten aus- oder zurückgefallen sind.“
Bei klassischem Allrad-Wetter fuhren Michael Bäder und Co Achim Hausch im heckgetriebenen BMW M3 Compact auf den zweiten Platz. Für den Rundstrecken-Spezialisten ist es in diesem Jahr bereits der dritte Platz zwei in der Gesamtwertung in Folge. Die Auftakt Prüfung gewannen die Brüder Kai und Nico Otterbach bei ihrer Premiere im Opel Corsa Rally4. Auf WP 2 verpassten sie einen Bremspunkt und es dauerte gut 18 Minuten, bis sie sich durch den Schnee wieder auf die Strecke zurückgekämpft hatten. Auf den restlichen vier Prüfungen überzeugten sie im kleinen Fronttriebler mit drei zweiten Zeiten und einer weiteren Gesamt-Bestzeit. An ihrem letzten Platz im Gesamtklassement konnten diese Top-Zeiten zwar nichts ändern, in Abwandlung eines Sprichwortes darf man hier sagen: „Die Schnellsten werden die Letzten sein.“ Nach dem Rückfall von Otterbach übernahmen John Macht / Tobias Glatzel im Allrad-Lancer die Führung, in der fünften WP stoppte sie die Technik.
Hans Limpert baut Cup-Führung im Süden aus
Mit 15 Startern war die Klasse NC3 nicht nur zahlenmäßig am stärksten besetzt, auch die Qualität der Teilnehmer konnte sich sehen lassen. Vom Start weg übernahmen Sven Kohler / Alessandra Baumann im BMW 320is mit zwei Bestzeiten die Führung. Die beiden nächsten Prüfungen gingen an Max Schumann / Kevin Lennartz im Honda Civic Type R, die sich damit auch an die Spitze setzten. Kohler musste nach einem Ausrutscher aufgeben, Schumann stoppte – mal wieder – die Technik. Hans Limpert hielt sich mit Sohn und Co-Pilot Max immer in Schlagdistanz zur Spitze und übernahm im BMW 302is mit der Bestzeit in WP 5 die Führung. Ihre souveräne Fahrt brachte sie inmitten der wesentlich leistungsstärkeren Boliden bis auf den sensationellen dritten Gesamtrang nach vorne.Hans Limpert strahlte im Ziel und sagte: „Der alte Spruch hat sich mal wieder bewahrheitet: Rallyefahren ist eine Mischung aus schnell fahren, etwas Glück und vor allem auch ins Ziel kommen.“ Er ergänzte: „Unsere Pirelli Regenreifen waren für diese Bedingungen zwar nicht optimal, aber alles in allem waren wir damit gut unterwegs.“ Nach zwei Siegen und den hohen Punkten durch die vielen Klassenstarter baute Limpert seine Führung in der Cup-Wertung weiter aus.
Die Titelverteidiger Tom Kässer / Stephan Schneeweiß setzten im Honda Civic in der letzten WP mit der Bestzeit nochmals ein Ausrufezeichen. Eine verhaltene Fahrweise und ein Plattfuß, den sie auf WP 4 wechseln mussten, bremste sie allerdings ein. Felix Schumann, der Zwillingsbruder von Max, fuhr seinen Ford Fiesta ST gemeinsam mit Yannik Günther auf den dritten Klassenplatz, in der Gesamtwertung wurde es Rang zehn. Nach zwei Top-Resultaten belegen sie in der Cup-Wertung den dritten Platz. „Die erste Prüfung habe ich richtig verschlafen, die Reifen boten mehr Gripp wie vermutet. Als es dann richtig losging bremste uns ein technisches Problem ein, wir mussten den Fiesta auf der Prüfung neu starten. Egal wie, wir sind im Ziel, kein Kratzer am Auto und das Ergebnis passt.“
Mit dem zweiten Klassensieg in der NC8 für seriennahe Fahrzeuge schoben sich Alexander Kazmierzak und Co Marc Andre Lautz in ihrem Opel Corsa GSI auf den zweiten Platz der Cup-Wertung. „Das war echt eine wilde Rallye“, so der Saarländer, „zu Beginn hatte ich noch nicht das richtige Vertrauen in mich und meine Winterreifen, nach der dritten WP war aber klar, da geht noch was.“ Mit einer Serie von Klassenbestzeiten erkämpften sie sich die Führung, „das war einfach nur geil.“ Dem ist wenig hinzuzufügen.