Das Rennwochenende des ADAC GT Masters in Zandvoort war das sehnsüchtig erwartete Heimspiel für den Youngster im Team Car Collection. Thierry Vermeulen stammt nicht nur aus den Niederlanden, sondern ist durch seine enge Verbundenheit mit der Familie Verstappen auch tief und fest in der Motorsportwelt des Landes verwurzelt. Nicht zuletzt der große „Verstappen.com“ Schriftzug auf dem Auto ließen da starken Druck vor dem Wochenende aufkommen. Am Sonntag bewies die gesamte Mannschaft, dass sie diesem Druck erfolgreich standhalten kann.
Bereits im morgendlichen Qualifying beweisen die beiden Audi-Sport Fahrer Mattia Drudi (#33) und Markus Winkelhock (#69) ihre Extraklasse. Mit einem perfekten Timing stellten sie ihre beiden Autos auf den vierten und fünften Startplatz und waren damit beste Audi-Piloten. Am Start folgte ein weiteres Glanzstück des Italieners Drudi, der vom vierten Rang aus in der ersten Kurve außen herum gleich zwei Kontrahenten überholte und auf den zweiten Platz vorstieß. Bis zum Fahrerwechsel konnte er die Lücke auf den Dritten auf sieben Sekunden ausbauen und seinem Partner Vermeulen einen kleinen Vorteil mit auf den Weg geben. Das muss auch Vermeulens Driver Coach – kein geringerer als Ex-F1-Star Jos Verstappen – getan haben. Der 19-Jährige ließ sich seine Unerfahrenheit in seinem Stint absolut nicht anmerken und fuhr den zweiten Platz cool nach Hause. Dabei hatte er mit Porsche-Werksfahrer Christian Engelhart einen echten GT3-Star im Nacken, dem es nicht gelang, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Der Jubel bei der Zieldurchfahrt im Team Car Collection war entsprechend enthusiastisch, war es doch das erste Gesamt-Podium im ADAC GT Masters der Team-Geschichte.
Auch Winkelhock in der #69 hatte einen guten Start und lag bis zum Stopp auf Rang fünf. Florian Spengler, der das Steuer im Anschluss übernommen hatte, wurde allerdings im weiteren Verlauf von einem Konkurrenten umgedreht und verlor viele Positionen. Mehr als Rang 14 war so nicht möglich.
Noch viel schlechter verlief zuvor der Rennsamstag in Zandvoort. Schon das verregnete Qualifying lief mit den Positionen 13 und 17 nicht optimal. Das Rennen war dann nur noch zum Vergessen. Mehrere Kontakte, Strafen und am Ende Reifenschäden bei beiden Autos ließen keinen der beiden Auto R8 LMS evo II GT3 des Teams ins Ziel kommen.
Podium und Ausfall am Nürburgring
Zeitgleich wurde auf der Nordschleife der vierte Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie ausgetragen. Auch hier setzte das Team Lionspeed by Car Collection zwei Audi R8 LMS evo II GT3 ein. In der #23, die in der Pro/Am-Wertung antrat, teilten sich neben Neuzugang Leon Köhler, der sein ersten GT3-Rennen auf der Nordschleife bestritt, die Routiniers Lorenzo Rocco und Jörg Viebahn die Arbeit am Steuer. Durch eine Strafe wegen eines etwas unklaren Tempoverstoßes im Qualifying musste dieses Auto nicht nur aus der Boxengasse starten, sondern im Rennen auch noch einen 120-Sekunden-Strafstopp absitzen. Trotzdem konnten sich die drei Piloten mit starken fahrerischen Leistungen bis auf Rang 13 gesamt und den dritten Klassenrang vorkämpfen und hatten am Ende nur 1:46 min Rückstand auf den Klassensieger. Aufgrund einer nachträglichen Rückversetzung eines Gegners rückte das Trio am Ende sogar noch auf den zweiten Platz vor.Von Anfang an vorn dabei war die #24 des Team Lionspeed by Car Collection, die in der Pro-Wertung antrat und von Patrick Kolb und Dennis Fetzer gesteuert wurde. Mit Rang acht im Qualifying blieben alle Möglichkeiten offen und das Duo konnte sich in der Spitzengruppe festbeißen. Ein technisches Problem zwang sie dann zur vorzeitigen Aufgabe nach 17 Rennrunden.