24h Nürburgring
17.05.2023
Ioannis Smyrlis: „Ein 24-Stunden-Rennen gewinnst du nicht beim Start“
Maintal (17. Mai 2023). Die Spannung steigt: Am kommenden Wochenende steht mit dem 24-Stunden-Rennen das Highlight der diesjährigen Nürburgring-Saison auf dem Plan. Für Ioannis Smyrlis, Chef des gleichnamigen Rennstalls aus Maintal, wird es eine ganz besondere Veranstaltung: „Für mich ist es das sechste 24-Stunden-Rennen in der ,Grünen Hölle‘, aber das erste, bei dem ich als Fahrer und Teamchef gleichzeitig aktiv bin – das stellt mich vor eine neue Herausforderung“, so der Hesse mit griechischen Wurzeln, der dem bevorstehenden Mega-Event optimistisch entgegenblickt: „Unser Team hat beim Qualifikationsrennen und den bisherigen Läufen der Nürburgring Langstrecken-Serie einen hervorragenden Job gemacht. Dies wollen wir auch bei dem Eifel-Langstreckenklassiker so beibehalten. Daher tausche ich meinen Platz am Kommandostand ohne Bedenken gegen den Schalensitz in unserem NEXEN-Porsche 718 Cayman GTS.“
Auf die für ihn gar nicht so ungewohnte Fahrerperspektive freut sich Smyrlis schon. „Mein persönliches 24-Stunden-Highlight sind in jedem Jahr aufs Neue die Fans und die unglaubliche Atmosphäre rund um die Strecke. Sie machen dieses Rennen zu etwas ganz Besonderem und das spüren wir auch im Auto.“
Smyrlis Racing konzentriert sich am kommenden Woche ganz und ausschließlich auf einen Rennwagen: den rund 385 PS starken Porsche 718 Cayman GTS in den Farben des Reifenherstellers NEXEN. Der Teamchef teilt sich den Mittelmotor-Sportwagen mit dessen Stammfahrern Fabian Peitzmeier (Hürth bei Köln) und Guido Heinrich (Berlin) sowie Christopher Rink. Der Frankfurter pilotiert normalerweise einen Porsche Cayman GT4 in der hart umkämpften CUP3-Klasse der NLS. Die hat er zusammen mit Francesco Merlini (Italien) und Philipp Stahlschmidt zuletzt gewonnen.
Für Ioannis Smyrlis steht fest: Um auch in der Klasse SP4T den ganz großen Pokal zu entführen, braucht es mehr als schiere Schnelligkeit. „Wir müssen Fehler vermeiden und ohne Probleme über die Distanz kommen“, so der Hesse. „Ein 24-Stunden-Rennen gewinnst du am Sonntag um 16:00 Uhr und nicht beim Start am Samstag...“
Christopher, wie schätzt du den NEXEN-Porsche 718 Cayman GTS im Vergleich zu dem Cayman GT4 ein, mit dem du sonst für Smyrlis Racing startest? „Nach den vielen Updates für das Auto in den vergangenen Wochen ist der Unterschied vermutlich gar nicht mehr so groß“, so Christopher Rink. „Zum 24-Stunden-Rennen kommen nochmal weitere Modifikationen hinzu, die sich positiv auswirken sollten. Ich bin gespannt, wie weit wir dann noch von den Rundenzeiten eines GT4-Porsche Cayman in der CUP3-Klasse entfernt sind. Die Umstellung sollte mir leicht fallen. In erster Linie geht es um den Turbomotor, der ein anderes Drehzahlband und einen anderen Drehmomentverlauf besitzt. An die kleinen Änderungen bei der Bremswirkung oder den Reifen kann ich mich schnell gewöhnen. Ich freue mich auf dieses Projekt und darauf, diesen Rennwagen weiterzuentwickeln. Hoffentlich kommen wir am Wochenende ohne nennenswerten Probleme durch.“
Fabian, welche Bedingungen auf der Nordschleife liegen dir am meisten? „Ich sitze beim 24-Stunden-Rennen am liebsten nachts im Auto, auch gerne bei Trockenheit – wenn die komplette Strecke mit Partys und Lagerfeuern gesäumt ist, wirkt die faszinierende Atmosphäre am intensivsten“, so Fabian Peitzmeier. „Manchmal habe ich dann das Gefühl, wir fahren im übertragenen Sinne direkt durch das Wohnzimmer der Fans. Das möchte ich auch in diesem Jahr unbedingt erleben. Den Regen spare ich mir dann gerne für den Tag auf, denn auch das macht mit unserem Porsche Cayman auf den Rennreifen von NEXEN viel Spaß. Ansonsten kommt es für uns auf Weitsicht, Konzentration und Teamwork an. Ich sehe uns wie ein großes Getriebe, dessen Zähne perfekt ineinander greifen müssen. Es braucht jedes Rad und jeden Zahn, um das 24h-Rennen zu meistern und wie im Vorjahr die Klasse zu gewinnen.“
Guido, dein wievieltes 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife nimmst du in Angriff? „Für Christopher ist es das zwölfte, für Fabian das siebte und für mich das sechste: Da kommt einiges an Erfahrung zusammen!“, freut sich Guido Heinrich. „Im vergangenen Jahr hat es bei mir mit dem Klassensieg nicht geklappt, da hat uns leider das letzte Quäntchen Glück gefehlt – das möchte ich in dieser Saison unbedingt nachholen. Die Rennreifen von NEXEN haben speziell in der Nacht immer eine gute Performance gezeigt. Ich freue mich auf die Atmosphäre und die Fans. Ich glaube, das wird unsere Zeit!“