Dienstag, 26. November 2024
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24h Nürburgring
22.05.2023

P2 für ROWE Racing mit dem BMW M4 GT3 bei den 24h Nürburgring

Bei der 51. Auflage des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring (GER) hat das Team von ROWE Racing einen Podestplatz gefeiert. Schlussfahrer Dries Vanthoor (BEL) überquerte die Ziellinie im BMW M4 GT3 mit der Startnummer 98 auf dem zweiten Rang, 26,911 Sekunden hinter dem siegreichen Ferrari. Zuvor hatte sich Vanthoor über 162 Rennrunden mit Maxime Martin (BEL), Sheldon van der Linde (RSA) und Marco Wittmann (GER) am Steuer abgewechselt. Für BMW M Motorsport war es das erste Podium mit dem BMW M4 GT3 beim Langstreckenklassiker in der Eifel.

Vom 31. Startplatz hatte sich das Fahrer-Quartett in den ersten Rennstunden kontinuierlich nach vorn gearbeitet und fuhr bereits nach der zweiten Runde der Boxenstopps in den Top-Ten. Wenig später entspann sich ein Fernduell mit den späteren Siegern, immer wieder wechselte die Führung zwischen den beiden Autos hin und her. Beim letzten, kürzeren Stopp machte die ROWE Racing Crew zwar noch einmal deutlich Boden auf den siegreichen Ferrari gut, konnte am Ende jedoch nicht mehr aufschließen.

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Auch der BMW M4 GT3 mit der Nummer 100 erreichte beim Marathon auf dem Nürburgring das Ziel. Das Pro-Am-Auto von Walkenhorst Motorsport belegte mit den Fahrern Christian Bollrath (GER), Jörg Breuer (GER), Sami-Matti Trogen (FIN) und Henry Walkenhorst (GER) den 16. Platz, gleichbedeutend mit Position fünf in der Pro-Am-Kategorie.

Lange hatte es so ausgesehen, als könnten gleich mehrere BMW M4 GT3 in den Kampf um den Gesamtsieg eingreifen. Dann überschlugen sich jedoch in den frühen Morgenstunden auf der über 25 Kilometer langen Nordschleife die Ereignisse. In der 13. Stunde des Rennens mussten Connor De Phillippi (USA), Philipp Eng (AUT), Augusto Farfus (BRA) und Nick Yelloly (GBR) den zweiten BMW M4 GT3 von ROWE Racing vorzeitig abstellen, nachdem De Phillippi mit einem langsameren Auto kollidiert war. Kurz darauf geriet auch das BMW Junior Team in Probleme: In der Folge eines Reifenschadens trug der BMW M4 GT3 mit der Nummer 72 weitere Beschädigungen davon. Das BMW M Team RMG versuchte lange, das Fahrzeug zu reparieren und wieder auf die Strecke zu bringen. Letztlich mussten Dan Harper (GBR), Max Hesse (GER) und Neil Verhagen (USA) jedoch ebenfalls vorzeitig aufgeben, nachdem sie lange in den Top-Drei unterwegs gewesen waren.

Auch Walkenhorst Motorsport hatte mit seinen weiteren SP9-Fahrzeugen Pech: In der siebten Rennstunde war der #101 BMW M4 GT3 des Teams mit Kurs auf die Top-Ten nach zwei Unfällen ausgeschieden. Am frühen Sonntagmorgen endete das Rennen auch für die Startnummer 102 nach einem Unfall vorzeitig. Zu diesem Zeitpunkt war der BMW M4 GT3 auf der siebten Position unterwegs.

Damit bleibt es bei 20 Gesamtsiegen für BMW in der „Grünen Hölle“. Keine Marke kann auf eine erfolgreichere Geschichte beim 24-Stunden-Rennen zurückblicken. Zuletzt hatte ROWE Racing mit dem BMW M6 GT3 im Jahr 2020 auf der Nordschleife triumphiert.

Dem BMW M4 GT4 Medienfahrzeug blieb in der SP10-Klasse ebenfalls ein zählbares Ergebnis verwehrt. Die Fachjournalisten Jethro Bovingdon (GBR), Christian Gebhardt (GER) und Guido Naumann (GER) sowie BMW M Test- und Entwicklungsingenieur Jörg Weidinger (GER) konnten in den ersten acht Stunden zunächst viel Boden gutmachen, ehe ein Unfall zunächst eine lange Reparatur nötig machte und eine zweite Kollision in der 14. Rennstunde das Team schließlich endgültig aus dem Rennen warf.

Trotzdem gab es in der SP10-Klasse Grund zum Jubeln: Das Team von FK Performance Motorsport sicherte sich den Sieg mit dem neuen BMW M4 GT4. Christian Konnerth (GER), Maxime Oosten (NED), Lorenz Stegmann (GER) und Miklas Born (SUI) sahen mit deutlichem Vorsprung auf ihre Verfolger die Ziellinie. Auch der dritte Platz ging an einen BMW M4 GT4 von FK Performance. In der BMW M240i Racing Klasse sicherte sich das Adrenalin Motorsport Team Motec den ersten Platz. Das Giti Tire Motorsport by WS Racing Team holte in der SP8T-Kategorie mit dem BMW M4 GT4 der ersten Generation den Sieg, Platz eins in der VT2-Klasse ging mit dem BMW 330i ebenfalls an Adrenalin Motorsport, und das Hofor Racing Team sicherte sich Rang eins in der SP6-Kategorie mit dem BMW M3 GTR. In der V4-Klasse gewann der BMW 325i mit der Nummer 542.


Stimmen nach dem Rennen

Franciscus van Meel (Geschäftsführer BMW M GmbH): „Ich bin begeistert von der Atmosphäre, die dieses 24-Stunden-Rennen geboten hat. 235.000 Zuschauer haben das Rennen zu einem Festival gemacht, das in der Motorsport-Welt seinesgleichen sucht. Auch die Action auf der Rennstrecke war mitreißend, und es hat mich sehr gefreut zu sehen, dass wir mit dem BMW M4 GT3 und ROWE Racing eine fantastische Aufholjagd hinlegen und um den Sieg kämpfen konnten. Platz zwei ist am Ende nicht ganz das erhoffte Ergebnis, aber dennoch eine großartige Leistung. Gratulation und ein großes Danke an alle! Wie immer war es auch in diesem Jahr fantastisch, die komplette Bandbreite an BMW M und BMW Fahrzeugen in der Startaufstellung und bei unserem traditionellen M Corso vor dem Rennen zu sehen. BMW M und der Nürburgring sind und bleiben ganz eng miteinander verbunden. Ich freue mich schon jetzt auf eine Rückkehr in der Saison 2024!“

Andreas Roos (Leiter BMW M Motorsport): „Das war für uns ein ereignisreiches 24-Stunden-Rennen. Der zweite Platz mit dem #98 BMW M4 GT3 von ROWE Racing ist ein fantastisches Resultat. Herzlichen Glückwunsch und ein großes Dankeschön an alle! Unsere Fahrer haben einen fehlerfreien Job gemacht und sich von außerhalb der Top-30 bis in die Spitzengruppe vorgearbeitet. Gleichzeitig gratuliere ich dem Frikadelli Racing Team zum verdienten Sieg. Auch unsere weiteren SP9-Crews waren mit guter Pace und Chancen auf einen Podestplatz unterwegs. Zeitweise fuhren vier BMW M4 GT3 in den Top-10. Vor allem in der Nacht hat die ‚Grüne Hölle' dann aber für uns zugeschlagen und uns mit dem #99 BMW M4 GT3 von ROWE Racing, dem #72 BMW M4 GT3 des BMW Junior Teams und den beiden Pro-Fahrzeugen von Walkenhorst Motorsport gleich vier Trumpfkarten genommen. So ist das Podium ein versöhnlicher Abschluss und vor allem der verdiente Lohn für die harte Arbeit aller Teams, Fahrer sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von BMW M Motorsport. Mein Dankeschön geht zugleich an alle BMW Teams, die in den verschiedenen Klassen alles gegeben und großartigen Motorsport gezeigt haben. Auch mit unserem neuen BMW M4 GT4 konnten wir ein Ausrufezeichen setzen. Stellvertretend für all unsere Kundenteams geht mein Glückwunsch an das Team von FK Performance Motorsport zum Sieg und dem dritten Platz in der SP10-Klasse. Generell war das 24-Stunden-Rennen 2023 ein herausragendes Event mit einer Zuschauerzahl und Stimmung, wie ich sie in meiner Karriere noch nie erlebt habe. Wir kommen nächstes Jahr wieder und werden alles geben, um dann unseren 21. Gesamtsieg einzufahren.“

Hans-Peter Naundorf (Teamchef ROWE Racing): „Es ist für uns immer die oberste Prämisse, hier siegfähig zu sein – und das waren wir! Wir sind immer um das Podium mitgefahren. Die Aufgabenstellung war nicht einfach. Aber alle Beteiligten haben einen super Job gemacht. Wir wüssten nicht, was wir hätten besser machen sollen. Die Fahrer haben insbesondere im Rennen einen fehlerfreien Job gemacht. Von Startplatz 31 bis auf Platz zwei zu kommen und so lange um den Sieg mitzukämpfen, das ist einfach nur bewundernswert. Es ist eine ganz tolle Leistung. Mein Team fühlt sich trotzdem als Champion. Es ist schon eine Ehre, hier auf dem Podium zu stehen. Das ist keine Selbstverständlichkeit.“

Maxime Martin (#98 BMW M4 GT3, ROWE Racing, 2. Platz): „Alles in allem haben wir ein starkes Rennen gezeigt, und angesichts unserer Startposition ist das ein gutes Ergebnis. Das Team hat einen perfekten Job bei der Strategie gemacht. Wir waren schnell und konstant. Ich freue mich aber auch für Frikadelli Racing. Klaus und das gesamte Team haben es verdient. Wir können zufrieden mit uns sein.“

Sheldon van der Linde (#98 BMW M4 GT3, ROWE Racing, 2. Platz): „Wenn man bei diesem Rennen ohne größere Probleme oder Zwischenfälle durchkommt, dann ist das schon an sich eine sehr gute Leistung. Wir haben viele Unfälle gesehen, vor allem in der Nacht. Wir wollten diese Phase sauber überstehen – und das haben wir geschafft. Zum Sieg hat ein bisschen Pace gefehlt. Aber trotzdem haben wir ein fehlerloses Rennen gezeigt.“

Dries Vanthoor (#98 BMW M4 GT3, ROWE Racing, 2. Platz): „Das war kein einfaches Rennen. Wir haben alles gegeben und wurden am Ende mit Platz zwei belohnt. Alle haben einen großartigen Job gemacht. Im Rennen ist viel passiert, der Verkehr war zum Teil sehr schwierig. Danke an das ROWE Racing Team und alle bei BMW M. Nächstes Jahr greifen wir wieder an.“

Marco Wittmann (#98 BMW M4 GT3, ROWE Racing, 2. Platz): „Wir können extrem stolz auf uns sein. Aus der letzten Reihe der ersten Startgruppe um den Sieg zu kämpfen, das ist eine sehr gute Teamleistung. Das gilt sowohl für die Mannschaft als auch für uns Fahrer. Wir hatten keinen einzigen Kontakt mit einem Konkurrenten. Obwohl wir nicht ganz die Pace für den Sieg hatten, können wir insgesamt happy sein.“

Connor De Phillippi (#99 BMW M4 GT3, ROWE Racing, Ausfall): „Die 24 Stunden auf dem Nürburgring waren in diesem Jahr ereignisreich. Leider kam es am frühen Morgen zu einem leichten Kontakt mit einem langsameren Auto, das auf der Geraden plötzlich eine Bewegung machte und unser Rennen für die #99 beendete. Das Team hätte einen Podiumsplatz verdient gehabt, und es tut mir leid, dass ich das in diesem Jahr nicht für sie erreicht habe. Hoffentlich haben wir nächstes Jahr mehr Glück auf unserer Seite. Gratulation an unser Schwesterauto zum Podiumsplatz!“

Dan Harper (#72 BMW M4 GT3, BMW M Team RMG, Ausfall): „Natürlich bin ich etwas niedergeschlagen über den Ausgang, nachdem wir eine starke Leistung gezeigt haben, insbesondere in der Nacht. Wir hatten ein super starkes Auto, das sich sehr gut fahren ließ. Alles lief gut, bis zum Ende meines zweiten Doppelstints, als wir unser erstes Problem hatten. Danach trat ein weiteres Problem bei Max auf, und wir haben gemeinsam mit dem Team und BMW M Motorsport beschlossen, das Auto zurückzuziehen. Das ist sehr enttäuschend für das gesamte Team. Sie arbeiten so hart, um sich auf dieses Event vorzubereiten. Bis zu unseren Problemen waren wir sehr schnell und in einer starken Position. Ich denke, alle drei Fahrer haben einen sehr guten Job gemacht. Es ist extrem schade für alle.“