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24h Nürburgring
26.05.2023

Sharky Racing beim 24h-Rennen mit Pechsträhne, aber doppelter Zielankunft

„Es schien, als hätte die Pechsträhne für uns kein Ende gehabt“, fasst Teamchef Frank Hess das vergangene Wochenende zusammen. Sharky Racing wurde beim diesjährigen 24h-Rennen am Nürburgring stark gefordert: Erst Motorwechsel, dann Fahrzeugbrand und zwei Unfälle im Rennen. Nichtsdestotrotz hat das Team niemals aufgegeben und das große Ziel, beide Autos ins Ziel zu bringen, erreicht.

Mit zwei Fahrzeugen war Sharky Racing beim diesjährigen 24h-Rennen auf dem Nürburgring am Start. Der Golf GTI TCR (SP3T) mit der Startnummer 108 wurde von Richard Jodexnis, Knut Kluge, Joris Primke und Ralf Weiner pilotiert. Im Schwesterauto, dem Audi RS3 LMS (TCR) mit der Startnummer 843, griffen Artur Goroyan, Roman Mavlanov und Volker Garrn ins Lenkrad.

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Schon im ersten Qualifying am Donnerstagmittag wurde das Audi-Trio von einem Elektronikproblem gebremst, sodass sich Sharky Racing aus Sicherheitsgründen dazu entschied, den Motor am Audi RS3 LMS zu wechseln. Das Team setzte alles daran, den Motorwechsel rechtzeitig abgeschlossen zu haben und konnte den TCR-Boliden tatsächlich zu Beginn des zweiten Qualifyings auf die Strecke schicken.

Sharky nach Feuer mit neuem Auto

Allerdings hatte Sharky Racing noch keinen Grund zur Entspannung: Ein Motorplatzer am Golf GTI TCR verursachte einen heftigen Fahrzeugbrand, der zu starken Beschädigungen an der Frontpartie führte. „Uns war direkt klar, dass wir das 24h-Rennen nicht mehr mit diesem Auto in Angriff nehmen würden“, so Hess. „Allerdings wollten wir nicht aufgeben und haben kurzerhand ein Ersatzchassis organisiert.“

Die Mannschaft von Sharky Racing war über Nacht unterwegs, um den „neuen“ Boliden aus der heimischen Werkstatt zu holen. Am Nürburgring wurde das Fahrzeug umgebaut, an die Regularien angepasst und noch einmal bei der technischen Abnahme vorgeführt. Kurz nach Beginn des dritten Qualifyings am Freitagmittag konnte der „neue“ Golf GTI TCR die Box wieder verlassen.

Heftiger Audi-Unfall im Rennen

Zwar mussten beide Rennwagen von Sharky Racing das 24h-Rennen vom Ende des Feldes starten, doch das Team war zuversichtlich, den Langstreckenklassiker ohne Probleme abzuspulen. Tatsächlich liefen beide Fahrzeuge zunächst ordentlich, fuhren gute Rundenzeiten und kämpften sich langsam nach vorne. Doch auch im Rennen hatte Sharky Racing kein Glück.

Am frühen Abend wurde der Audi RS3 LMS bei einem Unfall stark beschädigt. Obwohl der Ingolstädter an der Front und dem Heck lädiert war, begann das Team direkt mit der Reparatur und arbeitete die ganze Nacht durch. Erst am Sonntagmorgen kehrte der Audi zurück auf die Strecke.

Doppelte Zielankunft als Belohnung

Und die Pechsträhne fand auch diesmal kein Ende. Kurz nachdem der Audi repariert war, steckte der Golf GTI TCR plötzlich im Reifenstapel. Erneut machte sich das Team an die Reparatur und schickte den Wolfsburger rund zwei Stunden vor dem Ende wieder ins Rennen, sodass beide Fahrzeuge schlussendlich die Zielflagge sahen.

„Die Ergebnisse sind in Anbetracht der Vorkommnisse nur zweitrangig“, bilanziert Sharky-Teamchef Frank Hess. „Wichtiger ist, dass wir mit beiden Autos die Zielflagge gesehen haben und gewertet wurden. Das Team hat eine großartige Arbeit geleistet und zu keinem Zeitpunkt die Motivation verloren. Die zweifache Zielankunft mit beiden Autos ist die Belohnung für ein Wochenende voller Strapazen, Anstrengungen und wenig Schlaf. Ich bin stolz, so eine starke Mannschaft aus Jungs und Mädels im Rücken zu haben. Das ist es, worauf es beim 24h-Rennen ankommt.“