24h Nürburgring
23.05.2023
Smudo richtet flammenden Apell an Veranstalter
235.000 begeisterte Zuschauer über das Wochenende sorgten am Ring für eine einzigartige Rennatmosphäre und machten das 24h-Rennen zu einem Motorsportfestival, das zugleich einen historischen Rekord verzeichnete, denn mit 162 Runden war es der bislang schnellste Eifelmarathon. Die Königsdisziplin der Langstreckenrennen auf der anspruchsvollsten Strecke der Welt zeigte packende Duelle auf den rund 25,3 Kilometern des Nürburgrings.
Bei ihrem 21. 24h-Einsatz in Folge konnte Four Motors mit seinen Bioconcept-Cars sich nicht nur rennfahrerisch im hart umkämpften Starterfeld von 135 Fahrzeugen durchsetzen. Der Rennstall um Teamchef Thomas von Löwis und Rapper Smudo (Die Fantastischen Vier) bewies bei der diesjährigen Ausgabe des Langstreckenklassikers erneut, dass Motorsport auf Nachhaltigkeit setzen, Spaß machen und erfolgreich sein kann. Bei allen drei Fahrzeugen setzten sie reraffinierte Öle, Naturfaser-Leichtbauteile und einen Kraftstoff ein, der mittlerweile einen erneuerbaren Anteil von 60 % enthält sowie auf den Cayman die weltweit erste CO₂-reduzierte Racing-Felge, die zu 70 % aus recyceltem Aluminium besteht. Vor dem Rennen überreichten Lynn Edwards, Vice President HSE, Xabier Ugarte, Chief Engineer Motorsport, und Jürgen Voigt, Global Motorsport Activity Leader bei TMD Friction, Smudo und von Löwis zudem die ersten Bremsbeläge aus einer neu entwickelten kupferfreien Motorsport-Mischung von PAGID Racing. Die Tatsache, dass von den 20 Fahrzeugklassen nur in fünf alle Autos ins Ziel kamen, und in der AT-Klasse im Verhältnis davon die meisten, beweist, dass grüne Technologien dem Härtetest der „Grünen Hölle“ mehr als gewachsen sind!
Rapstar Smudo, „Selfie-Magnet“ für viele begeisterte Fans bei der Autogrammstunde und in der Startaufstellung, erreichte mit seinem flammenden Plädoyer für die nachhaltigen Technologien große Aufmerksamkeit und liefert direkt Ideen, wie dies im Reglement Anreize schaffen könnte: „Ich liebe Motorsport! Unser Einsatz alternativer Kraftstoffe ist eine Chance: So kann der Rennsport – wie früher – zeigen, wie Autofahren morgen aussehen kann. Im Vergleich zu einem vollfossilen 100-Prozent-Stoff sparen wir 40 Prozent CO₂. Ich frage mich, warum hier nicht alle damit fahren! Die Fahrzeuge verkraften das. Man möge sich vorstellen, dass nächstes Jahr alle mit Bio-Sprit fahren. Das wäre doch geil! Und vielleicht eine Balance of Power, das heißt: Wer CO₂ spart, bekommt weniger Gewicht ins Auto oder einen größeren Restriktor.“ Beim Veranstalter fordert Smudo den Einsatz von Nachhaltigkeitsbeauftragten, die die Szene antreiben:„Bio-Sprit können wir schon jetzt fahren. Aber wir sind die Einzigen. ADAC Nordrhein, das ist scheiße! Das geht so nicht. Das liegt an der Vereins-Meierei. Es gibt hier keinen Nachhaltigkeitsbeauftragten, der mit einem flammenden Herz in der Hand den Leuten in den Arsch tritt und versucht, die Dinge zu ändern. Da fehlt eine Struktur. Da fehlt jemand, der Bock drauf hat und die Leute für sich gewinnt. Jeder Einzelne will etwas ändern, aber in der Masse nicht. Deshalb sage ich jetzt mal was!"
Wie in den Vorjahren setzte Four Motors beim „Eifel-Marathon“ drei Fahrzeuge ein. Die hunderttausenden Fans, die rund um die Nordschleife ihre Zelte aufgeschlagen hatten, machten es mit Grillduft, Musik und fantasievollen Bauten einmal mehr zur größten Langstrecken-Party des Jahres. Während die Nacht vorwiegend ohne Zwischenfälle verlief, überschlugen sich am Morgen die Ereignisse, als innerhalb kurzer Zeit gleich mehrere Siegerkandidaten vorzeitig ausschieden. Four Motors blieb solide im Rennen und machte mit allen drei Autos stetig Plätze gut.
Von Startplatz 69 zeigte der 718 Cayman GT4 Clubsport mit Startnummer 420 mit Matthias Beckwermert, Karl Pflanz, Oliver Sprungmann und Marco von Ramshorst eine starke Leistung und gewann im 135-Fahrzeuge starken Feld mit Gesamtrang 41 die AT-Klassenwertung.
Auf einem beeindruckenden 44. Startplatz hatte sich der Porsche 911 GT3 Cup #320 mit Smudo, Thomas von Löwis, Thomas Kiefer und Henrik Bollerslev (DK) qualifiziert. Trotz einiger Herausforderungen im Rennen, unter anderem Problemen mit dem Getriebesensor, schaffte es die #320 auf Gesamtrang 43 als Zweiter der AT-Klasse ins Ziel.
Nach einem Crash im Qualifying 2 arbeitete das Team auf Hochtouren, um den #633 Cayman GT4 Clubsport 981 mit Henning Cramer, Christoph Hewer, Marc Schöni (CH) und Marco Timbal wieder aufzubauen und schaffte es rechtzeitig zum Start am Samstagnachmittag! Allerdings mussten sie etwas Leistung herausnehmen, weil das Fahrzeug sonst 1dB zu laut gewesen wäre. Die Crew der #633 ging von Startplatz 93 ins Rennen, konnte viele Plätze gut machen und wurde in der Gesamtwertung 52., in der AT-Klassenwertung Vierter.
Sieger in der Klasse Alternative Treibstoffe: Marco van Ramshorst, Matthias Beckwermert, Karl Pflanz, Oliver Sprungmann (v.l.n.r) auf dem Bioconcept-Car Porsche 718 Cayman GT4 Clubsport mit der 420.
Thomas von Löwis, Teamchef von Four Motors und Fahrer der #320 fasst zusammen: „Wir haben wirklich allen Grund zum Feiern – was wir uns erhofft hatten, konnten wir umsetzen: Mit allen drei Autos in Ziel zu kommen, den Sieg in der AT-Klassenwertung holen und beweisen, dass Nachhaltigkeit auf der härtesten Strecke der Welt erfolgreich ist! Es waren spannende, aufregende und arbeitsreiche Tage für alle! Wir hatten perfekte Boxenstopps und gute Laune auch während der Nachtschicht. Ich möchte unserer gesamten Mannschaft danken und ein großes Kompliment für ihren unermüdlichen Einsatz, im wahrsten Sinne rund um die Uhr, aussprechen. Ein großes Danke auch an all die vielen Fans. Ihr habt das Wochenende zu einem Mega-Ereignis gemacht, ein fantastisches Motorsport-Festival, mit eurem Enthusiasmus und eurer Unterstützung!“
Technik-Chef Björn Wiegard von Project1 Motorsport erklärt: „Wir hatten eine super Stimmung, die Arbeitsteilung funktioniert perfekt, wodurch wir unser Pensum gut verteilen konnten. Dem überragenden Teamwork ist es zu verdanken, dass wir den technischen Herausforderungen, die die 24 Stunden Hatz mit sich bringen, trotzen und alle drei Fahrzeuge sicher ins Ziel bringen konnten.“