Die drei Audi R8 LMS von Scherer Sport PHX waren schon im Zeittraining für das 2h-Rennen am Samstag schnell unterwegs. Vincent Kolb (27/Frankfurt am Main) und Scherer-Markenbotschafter Frank Stippler (48/Bad Münstereifel) qualifizierten sich im Fahrzeug mit der Nummer 5 auf Platz drei, Kim-Luis Schramm (25/Ilmenau) und Alexander Sims (35/Großbritannien) wurden im Schwesterauto mit der Nummer 16 Sechste und der unter der Bewerbung des Audi Sport Team Scherer PHX startende R8 LMS mit der Nummer 40, pilotiert von den ehemaligen DTM-Champions Timo Scheider (44/Lochau), Martin Tomczyk (41/Kolbermoor) und Mike Rockenfeller (39/Landschlacht), fuhr auf Position acht. Im verregneten Rennen, das am Samstagabend um 19:30 Uhr gestartet wurde, spielten Rockenfeller und Tomczyk – Scheider setzte wegen der kurzen Renndauer aus – ihre Routine aus und holten als Vierte das beste Ergebnis des Teams aus Meuspath. Kim-Luis Schramm wurde in der ersten Runde von einem Konkurrenten umgedreht und verlor mehrere Positionen. Als er den R8 LMS an Partner Alexander Sims übergab, war Schramm bereits der bestplatzierte Audi-Fahrer. Als der Brite jedoch Probleme beim Losfahren hatte und rund eine Minute an der Box verlor, war für die Nummer 16 nach zwei Rennstunden nicht mehr als Platz zehn drin. Vincent Kolb und Frank Stippler wurden 13.
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In das 4h-Rennen am Sonntag gingen die drei Audi von den Positionen sechs (#5), sieben (#16) und elf (#40) und behaupteten sich anschließend im Vorderfeld. In der Schlussphase, in der ein Regenschauer über den Nürburgring zog, wurde es noch einmal spannend: Alexander Sims kämpfte verbissen um einen Podestplatz, verpasste aber am Ende Rang drei um lediglich 0,825 Sekunden. Die Top vier lagen im Ziel innerhalb von nur 3,4 Sekunden. Mike Rockenfeller, Timo Scheider und Martin Tomczyk kamen als Neunte ins Ziel, dahinter folgten Vincent Kolb und Frank Stippler als Zehnte. Lokalmatador Stippler unterstrich mit der schnellsten Rennrunde das Potenzial der Scherer-Audi. „Ich bin sehr zufrieden mit der Generalprobe“, sagt Team-Principal Ernst Moser. „Die Startnummern 5 und 16 waren gut unterwegs und wären ohne die Probleme sicher weiter vorne gewesen. Ich war sehr überrascht, wie stark und schnell unsere Legenden in der Nummer 40 waren. Mit ihnen werden wir noch viel Spaß beim 24-Stunden-Rennen haben.“
Das Scherer Sport Team Projekt, das sich aus Mitarbeitern der Scherer-Autohäuser zusammensetzt, trat bei den 24h Qualifiers erstmals mit dem neu erworbenen Cupra Leon Competición TCR an. Nachdem Stephan Epp (41/Wuppertal), Mathias Schläppi (46/Schweiz) und Frédéric Yerly (47/Schweiz) im Freien Training am Samstag die ersten Meter mit ihrem neuen Einsatzfahrzeug zurückgelegt hatten, gingen sie im anschließenden Qualifying erstmals auf Zeitenjagd. Stephan Epp eroberte dabei den drittbesten Startplatz in der TCR-Kategorie. Epp und Yerly behaupteten im anschließenden 2h-Rennen lange Zeit den zweiten Klassenrang, am Ende belegten sie Platz drei.
Am Sonntag sorgte Mathias Schläppi im Qualifying mit dem zweiten Klassenrang erneut für eine starke Ausgangssituation. Im Rennen übernahm der Schweizer im ersten Stint sogar die Führung. Trotz einer im Anschluss an den ersten Boxenstopp absolvierten 30-Sekunden-Strafe, die wegen eines Vergehens in der Startaufstellung verhängt worden war, lag der Cupra bis zur Rennmitte auf dem zweiten Klassenrang. Doch dann verlor das Team wegen der Reparatur einer defekten Antriebswelle drei Runden und damit alle Chancen auf eine vordere Platzierung. „Unser Ziel war es, viele Erkenntnisse über das neue Auto zu sammeln, und das ist uns gelungen“, sagt Projektleiter Denys Tessmann. „Wir haben bereits ein gutes Set-up gefunden, das Auto ist sehr schnell und wir liegen mit den Hauptkonkurrenten auf Augenhöhe. Leider hatten wir am Sonntag Probleme mit der Antriebswelle. Das werden wir jetzt analysieren. Das Team und die Fahrer haben einen top Job ohne Fehler gemacht.“
Christian Scherer: „Die 24h Qualifiers waren die letzte Möglichkeit vor dem 24h-Rennen, unter Rennbedingungen auf der Nordschleife zu testen. Das konnten wir gut nutzen, vor allem auch wegen der Mischbedingungen. Schade für die Jungs vom Scherer Sport Team Projekt. Nach einem starken Einstand mit dem Cupra am Samstag waren sie am Sonntag noch besser unterwegs. Leider hat dann ein Defekt ein Topergebnis gekostet. Die drei Audi R8 LMS haben an den beiden Tagen mehrere Highlights gesetzt. Jetzt kann das größte Rennen des Jahres kommen.“
Frank Stippler (Scherer Sport PHX, Audi R8 LMS #5): „Wir haben wichtige Erkenntnisse sammeln können. Am Samstag war das Qualifying mit Rang drei ganz gut. Vincent ist erstmals seit Langem wieder im Regen und den Start gefahren. Mit seinen Reifen hatte er es schwer gegen die ganzen GT3-Stars. Er hat aber wertvolle Erfahrungen gesammelt. Das Sonntagsrennen war insofern positiv, dass wir vor allem in meinem zweiten Stint ein sehr gutes Auto hatten. Im ersten war ich noch nicht so zufrieden, wir haben noch ein paar Anpassungen gemacht. Aber danach hätte das Auto nicht besser sein können. Das ist sehr positiv. Leider hatten wir einen Reifenschaden, da ist bei uns im Moment etwas der Wurm drin. Aber wir sind ins Ziel und auch in die Top 10 gekommen. Vincent ist auch gut durchgefahren und wir können zufrieden sein.“
Alexander Sims (Scherer Sport PHX, Audi R8 LMS #16): „Ich hatte sehr viel Spaß, den Audi R8 LMS erstmals unter Rennbedingungen zu fahren. Das Auto fühlte sich gut an und wir konnten das Tempo der Spitze mitgehen. Ich habe viel gelernt und freue mich auf das 24-Stunden-Rennen.“
Martin Tomczyk (Audi Sport Team Scherer PHX, Audi R8 LMS #40): „Die Generalprobe für das 24-Stunden-Rennen ist ganz gut verlaufen. Wir haben viele Kilometer sammeln können und vor allem der Samstag mit Platz vier bei den schwierigen Bedingungen war gut. Auch im 4-Stunden-Rennen sind wir gut zum Fahren gekommen und problemlos durchgerollt. Wir sind eigentlich immer so auf den Plätzen neun bis zwölf gefahren, aber das war in Ordnung. Wir sind happy, alles war gut und jetzt freuen wir uns auf das 24-Stunden-Rennen.“
Stephan Epp (Scherer Sport Team Projekt, Cupra Leon Competición #816):„Grundsätzlich war es ein sehr aufschlussreiches Wochenende mit dem neuen Cupra. Wir haben viel aussortiert und ein gutes Set-up gefunden. Wir hatten nicht damit gerechnet, schon an diesem Wochenende so konkurrenzfähig zu sein.“
