Dienstag, 19. November 2024
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FIA Formel E
09.02.2023

Bei der Formel-E-Premiere in Indien will Porsche seine Erfolgsserie fortsetzen

Die ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft auf Expansionskurs: Mit dem Hyderabad E-Prix am 11. Februar trägt die innovative Elektrorennserie erstmals ein Rennen in Indien aus. Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team sieht dieser Premiere nach dem erfolgreichen Saisonstart mit zwei Siegen in Diriyah sehr zuversichtlich entgegen.

Stuttgart. Auf der neuen Strecke in der Hauptstadt des Bundesstaates Telangana ist das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team mit zwei der in Weissach entwickelten Porsche 99X Electric am Start. Pascal Wehrlein reist als Spitzenreiter in der Fahrerwertung der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft nach Hyderabad. Auf die neue Herausforderung freut er sich so sehr wie sein Teamkollege António Félix da Costa: Für den Portugiesen ist der Hyderabad E-Prix sein 100. Formel-E-Rennen.

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Ebenfalls zwei Porsche 99X Electric setzt das Porsche-Kundenteam Avalanche Andretti ein. Der Rennstall der US-Motorsport-Ikone Michael Andretti gewann das Auftaktrennen in Mexiko und führt die Teamwertung der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft an – mit zwei Punkten Vorsprung vor dem TAG Heuer Porsche Formel-E-Team. Die Mannschaft aus Weissach entschied durch Pascal Wehrlein die zwei Nachtrennen in Diriyah für sich. Der Porsche 99X Electric holte damit bei allen drei in der Saison 9 bisher ausgetragenen Rennen den Sieg.

Der Hyderabad E-Prix ist das erste von insgesamt vier neuen Rennen im Formel-E-Kalender 2023. Die weiteren Metropolen, in denen die erste Elektrorennserie der Welt in diesem Jahr zum ersten Mal zu Gast ist, sind Kapstadt (Südafrika/25. Februar), Sao Paulo (Brasilien/25. März) und Portland (USA/24. Juni).


Fragen und Antworten zum Hyderabad E-Prix


Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E


Wie groß ist die Erleichterung im Team, dass euch ein so erfolgreicher Saisonstart gelungen ist? Und was erwartet euch in Hyderabad?
„Wir sind in der Formel E alle mit komplett neuen Autos unterwegs. Da ist es natürlich super, wenn man so erfolgreich in eine neue Saison startet. Wir haben jetzt auf zwei völlig unterschiedlichen Rennstrecken gezeigt, wie stark wir sind. Trotzdem wird das kein Selbstläufer. Wir müssen uns von Rennen zu Rennen weiter steigern und dabei auch die Konkurrenz im Auge behalten. In Hyderabad erwartet uns die erste neue Rennstrecke in dieser Saison. Wir bereiten uns wie immer intensiv vor und arbeiten an den identifizierten Schwächen, um auch in Indien konkurrenzfähig zu sein.“

Mit den Erfolgen steigen sicherlich auch die Erwartungen. Wie gehst du damit um?
„Die größten Erwartungen haben wir an uns selbst. Wir wollen an der Spitze mitfahren, wollen Siege und Podiumsplatzierungen holen. Und natürlich wollen wir in der Meisterschaft bis zum Schluss ein Wörtchen mitreden. Das war von Anfang an unser Ziel, und daran hat sich nichts geändert. Doch wir haben gerade mal drei Rennen hinter uns. Die Saison ist noch lang. Wir arbeiten konzentriert von Rennen zu Rennen. In Mexiko-Stadt und Diriyah haben wir bei unterschiedlichen äußeren Bedingungen gezeigt, dass unser Paket konkurrenzfähig ist. Auch in Hyderabad werden wir wieder angreifen.“


Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94)


Ein toller Start in die Saison 9, zwei Siege in Diriyah, Führung in der Weltmeisterschaft – wie fühlt sich das an?
„Super. Es hat unglaublich gutgetan, nach den zwei Siegen in Diriyah so viel positive Energie im Team zu spüren. Jeder hat sehr viel Engagement und Herzblut in dieses Projekt investiert, und dieser fantastische Saisonstart macht uns alle stolz. Natürlich gibt es immer noch Dinge, an denen wir arbeiten müssen. Im Qualifying sind wir noch nicht die stärksten. Trotzdem haben wir es geschafft, uns in eine Position zu bringen, von der aus wir im Rennen ganz nach vorne fahren können. Das Auto ist immer noch neu für uns und wir lernen es an jedem Wochenende besser kennen. Für den Moment haben wir unsere Hausaufgaben gemacht, doch wir dürfen jetzt trotz unserer Erfolge nicht nachlassen.“

Was kann man von diesem fast perfekten Saisonstart für die nächsten Rennen schließen? Und wie sehr freust du dich auf Indien?
„Erst einmal war es sehr wichtig, dass wir auf zwei komplett unterschiedlichen Strecken eine ähnlich starke Performance zeigen konnten. In Mexiko waren wir ja schon in der Vergangenheit ganz gut unterwegs, und dass wir das jetzt in Diriyah bestätigen konnten, ist eine große Erleichterung für das Team. Das stimmt uns optimistisch für die Zukunft. Natürlich müssen wir trotzdem auf jeder Strecke das optimale Setup finden, doch dass unser Auto schon in den ersten Rennen so gut funktioniert hat, ist sensationell. Auf Hyderabad freue ich mich sehr. Ich war noch nie in Indien. Wir werden hart arbeiten, um auch dort erfolgreich zu sein.“ 


António Félix da Costa, Porsche-Werksfahrer (#13)


In Hyderabad bestreitest du das 100. Formel-E-Rennen deiner Karriere. Was bedeutet dir das?
„100 Rennen in der Formel E – das ist wirklich verrückt. Es waren sehr aufregende Jahre mit insgesamt sieben Siegen, sechzehn Podiumsplatzierungen, acht Poles und einem Meistertitel. Das erfüllt mich schon mit Stolz. Ich liebe die Formel E und war ja schon beim allerersten Rennen dabei. Ich mag es, neue Rennstrecken zu entdecken. Letztes Jahr Jahr waren wir zum ersten Mal in Jakarta und ich startete aus der ersten Reihe. Vielleicht ist das ein gutes Omen. Hyderabad wird so oder so ein sehr spezielles Wochenende für mich werden.“ 

Was nimmst du aus Mexiko und Diriyah mit nach Hyderabad und was erwartest du von der Formel-E-Premiere in Indien?
„Wir haben in Mexiko und Diriyah viel gelernt. Mit meinen Ingenieuren arbeite ich sehr hart daran, zu verstehen, welche nächsten Schritte wir machen müssen, um in Hyderabad erfolgreich zu sein. Indien ist ein neues Land für mich. Ich denke, dass wir uns dort nicht darauf beschränken sollten, die Leute für Autorennen zu begeistern. Uns sollte es vielmehr auch darum gehen, bei den Menschen, die zu uns an die Rennstrecke kommen, das Bewusstsein zu wecken für Nachhaltigkeit und auch für Werte wie Inklusion und Vielfalt.“