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Formelsport Allgemein
26.09.2023

Titelentscheidungen in der Boss GP Racing Series gefallen

Das Publikum im Autodromo Nazionale Monza erlebte beim Nardi Compressori Race drei Tage hochklassigen Motorsport. Der Italiener Colombo holte nach einem hartem Duell mit Marco Ghiotto den zweiten FORMULA-Titel in Serie.

Das erste Rennen am Samstag geht wohl als eines der am spätesten gestarteten Rennen in die BOSS GP-Geschichte ein. Nach einer längeren Regenunterbrechung am Nachmittag schob sich auch das Programm der BOSS GP Racing Series nach hinten. Das erste (20-minütige) Rennen wurde erst nach 18 Uhr gestartet und bot als Entschädigung für das Warten ein einmaliges Ambiente im Parco di Monza.

Pizzonia knackt Gerstl und Schallmauer

Die Formel-1-Rennstrecke erlebte mit Ingo Gerstls Toro Rosso STR1 und Antonio Pizzonia auch zwei Highlights mit F1-Historie. Gerstl (AUT, Top Speed) musste dieses Mal in beiden Rennen dem Brasilianer den Vortritt in Sachen Gesamtsieg geben. Pizzonia (BRA, HS Engineering) beeindruckte neben dem Sieg in der OPEN-Klasse auch mit „low downforce setup“ am World Series V8 mit 4,5-Liter-Motor und einer damit erzielten Höchstgeschwindigkeit von über 330 km/h. Ingo Gerstl steht hingegen nun offiziell als Meister der BOSS GP F1 Class fest und gesellt sich damit zu den bereits feststehenden Meistern der Saison 2023, Antonio Pizzonia (OPEN) und Henry Clausnitzer (SUPER LIGHTS), hinzu.

FORMULA: Zwei Italiener ringen um Meisterschaft

Eine Entscheidung gab es auch in der FORMULA-Klasse, wo das epische Duell zweier Italiener auch beim Heimspiel eine Fortsetzung fand. Im Qualifying war zunächst Marco Ghiotto (ITA, Scuderia Palladio) ein Coup geglückt, weil er in Q2 mehr Zeit zur Verfügung hatte als Kontrahent Simone Colombo (ITA, MM International). Diese Zeit nützte er, um am Ende der Session noch einmal mit neuen Pirelli-Reifen auf die Bestzeit loszugehen. Ghiotto brachte es auf den Punkt und beförderte sich so in die bessere Ausgangslage für die beiden Rennen.
Die Zweikämpfe der beiden sollten erneut die Rennen in dieser heiß umkämpften Klasse mit Formel-2- (bzw. GP2-) und World-Series-Autos prägen. Eine unglückliche Situation im ersten Rennen riss Ghiotto aus dem Kampf um den Sieg. Mit Klassenrang 3 rettete er aber zumindest eine Vielzahl an Punkten. Im zweiten Rennen blieb Ghiotto erneut an Tabellenführer Colombo dran und versuchte alles, um das Titelrennen offen zu halten. Doch es sollte abermals in der Saison 2023 knapp nicht reichen. Mit dem Doppelsieg reist Colombo damit bereits als Meister zum Finale nach Mugello (6.–8. Oktober 2023). Es ist der zweite Titel des ehemaligen Kartprofis in der BOSS GP. Damit verlängert er die Serie an Meisterschaften für italienische Fahrer auf nun fünf nacheinander.

Alle Augen auf Juju

Doch auch die Neueinsteigerin Juju Noda (JPN, HS Engineering) mischte gehörig mit und beeindruckte zahlreiche Beobachter mit ihrer raschen Lernfähigkeit. Für die vormalige W-Series- und Euroformula-Open-Starterin war es ein gelungener Einstand in die Liga der „Big Open Single Seater“. Die Plätze 2 und 3 waren eine Talentprobe der 17-Jährigen im World Series 3.5. Teamkollege Paul O’Connell (IRE), erstmals in einem 4,5-Liter-World-Series des Teams in der OPEN-Klasse am Start, trug mit zwei zweiten Rängen ebenso dazu bei, dass bei HS Engineering erneut eine Menge Tafelsilber gesammelt wurde.

SUPER LIGHTS: Eisinger-Sewald punktet mehrfach

Solist Stefan Eisinger-Sewald (AUT, Red Rose Racing) punktete mit seinem Ralt-F3000 mit Retro-Design bei den Fans im Autodromo. Er punktete auch in der Klasse der SUPER LIGHTS zweimal voll und ist damit auf Kurs zu Rang 2 hinter Henry Clausnitzer im Championat.
 
Juju Noda (JPN, HS Engineering), zwei Podestplätze beim BOSS GP-Debüt: „Es war meine allererste Erfahrung unter Rennbedingungen in einem Auto mit so viel Leistung und so viel Abtrieb! Hier ist es darum gegangen, zu lernen. Die Höchstgeschwindigkeit der GP2-Autos ist rund 15 km/h schneller als jener meines World Series 3,5. Das nächste Mal würde ich gerne eine technische Strecke mit kürzeren Geraden ausprobieren. Danke an HS Engineering, dass ich diese Gelegenheit bekommen habe.“
 
Simone Colombo (ITA, MM International), Monza-Doppelsieger und Meister BOSS GP FORMULA-Klasse: „Das Rennen zu gewinnen, die Meisterschaft zu gewinnen, auch noch zuhause im ‚Temple of Speed‘ an Bord eines der schnellsten Rennwagen der Welt – ich denke, ich könnte mir keinen perfekteren Tag im Motorsport wünschen! Danke an alle, die das möglich gemacht haben und mich unterstützt haben, den Titel zum zweiten Mal in Folge zu gewinnen.“
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